Interview
Forest Whitaker: „Man muss in seiner Mitte bleiben“
Er ist einer der charismatischsten Schauspieler des amerikanischen Kinos. Dabei überzeugt Forest Whitaker (53) sowohl als Gutmensch wie zuletzt in "Der Butler" als auch als Schurke wie in "Der letzte König von Schottland", wofür ihm 2007 der Oscar zuerkannt wurde. In "96 Hours – Taken 3" ist der Texaner als hartnäckiger Polizeichef zu erleben, der hinter Liam Neeson her ist. Markus Tschiedert sprach mit Forest Whitaker.
Ticket: Was reizte Sie, im dritten und letzten Teil einer erfolgreichen Actionserie mitzuspielen?
Whitaker: Ich finde, dass das Thema Familie hier sehr ernst genommen wird und emotional berührt. Mir wurde diese interessante Figur darin angeboten, und es hat Spaß gemacht, sie zu spielen. Ich wollte meine Figur anreichern und dachte mir etliche Details für ihre Darstellung aus. Daraus entsteht ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Liam Neeson und mir.
Ticket: Weshalb man Ihrem Inspektor Franck Dotzler mehr Platz gab, als vorgesehen war. Wie ist Ihnen das gelungen?
Whitaker: Da ich schon öfter Polizisten und FBI-Agenten spielte, wusste ich, wie man sich auf eine solche Rolle vorbereitet. Was noch besser ankam, war jedoch die Backgroundstory, die ich mir zurechtlegte. Woher kommt dieser Franck Dotzler? Welche Erfahrungen hat er? Er scheint aus dem gleichen Holz geschnitzt zu sein wie sein Kontrahent.
Ticket: Er wirkt sehr charismatisch und in sich ruhend, wie auch Sie selbst sind. Wie lebt es sich mit diesen Charaktereigenschaften im harten Hollywood-Filmgeschäft?
Whitaker: Man muss versuchen, in seiner Mitte zu bleiben – das hilft, um zu überleben. Mein Bestreben war es immer, aus mir heraus zu wachsen und zu verstehen, was mich mit anderen verbindet. Das ist nicht immer leicht, aber solange ich diesen Weg gehe, kann ich mich aufrechterhalten.
Ticket: Welchen Einfluss hatte der Oscar auf Ihre Karriere?
Whitaker: Er half, dass auch andere Filme, die mir wichtig waren, schneller gedreht werden konnten. Aber ich war auch vorher schon glücklich, weil ich interessante Rollen wie in "Bird" und "Ghost Dog" spielen durfte. Daran konnte ich auch nach dem Oscar anknüpfen, auch wenn ich manchmal nur kleinere Rollen übernahm, die für mich aber ebenso spannend waren.
Ticket: Stimmt es, dass Sie als nächstes einen Film über Louis Armstrong mit sich als Hauptdarsteller und Regisseur planen?
Whitaker: Ja, ich bin schon ziemlich nervös. Noch wird am Drehbuch gearbeitet, wenn alles gut geht, werden wir im Herbst 2015 mit den Dreharbeiten anfangen.
Ticket: Wie sind Sie auf Louis Armstrong gekommen?
Whitaker: Manchmal passieren merkwürdige Zufälle. Ich bekam auf einmal drei Angebote, in denen es jeweils um Louis Armstrong ging. Ich dachte, damit muss ich mich ja dann wohl auseinandersetzen. Und wie das dann so ist, wenn man sich mit etwas auseinandersetzt: Plötzlich nahm ich überall seine Musik wahr, die noch heute in Restaurants und Läden gespielt wird. Da wurde mir klar: Ich muss das machen.
Ticket: Sie haben schon mehrmals Regie geführt. Was gibt Ihnen das?
Whitaker: Die Möglichkeit, eine eigene Welt selbst erschaffen zu können. Als Schauspieler macht man das zwar auch, aber nur in den Rahmen, der dir vorgegeben wurde. Deshalb ist es mir als Regisseur wichtig, jedem Schauspieler genügend Spielraum zu geben, um sein Potenzial ausleben zu können.
Ticket: Wie Sie es offensichtlich als Polizist in "96 Hours – Taken 3" tun konnten. Wie denken Sie über US-Polizisten, die wie kürzlich zu schnell zur Waffe greifen?
Whitaker: Ich glaube, sie müssten schon in der Polizei-Akademie daraufhin trainiert werden, mehr Empathie im Umgang mit einer Gemeinde zu entwickeln, um solche Situationen besser einschätzen zu können. Ich bin Gründer einer Friedensstiftung, wo wir überlegen, ein Programm anzubieten, um ein Miteinander zu fördern.
Ticket: Was werden die Zuschauer Ihrer Ansicht nach aus "96 Hours – Taken 3" mitnehmen?
Whitaker: Gewiss ist es in erster Linie ein großer Actionfilm, aber es geht auch um Liebe. Es geht um jemanden, der seine Familie zusammenhalten will. von tsc
Whitaker: Ich finde, dass das Thema Familie hier sehr ernst genommen wird und emotional berührt. Mir wurde diese interessante Figur darin angeboten, und es hat Spaß gemacht, sie zu spielen. Ich wollte meine Figur anreichern und dachte mir etliche Details für ihre Darstellung aus. Daraus entsteht ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Liam Neeson und mir.
Ticket: Weshalb man Ihrem Inspektor Franck Dotzler mehr Platz gab, als vorgesehen war. Wie ist Ihnen das gelungen?
Whitaker: Da ich schon öfter Polizisten und FBI-Agenten spielte, wusste ich, wie man sich auf eine solche Rolle vorbereitet. Was noch besser ankam, war jedoch die Backgroundstory, die ich mir zurechtlegte. Woher kommt dieser Franck Dotzler? Welche Erfahrungen hat er? Er scheint aus dem gleichen Holz geschnitzt zu sein wie sein Kontrahent.
Ticket: Er wirkt sehr charismatisch und in sich ruhend, wie auch Sie selbst sind. Wie lebt es sich mit diesen Charaktereigenschaften im harten Hollywood-Filmgeschäft?
Whitaker: Man muss versuchen, in seiner Mitte zu bleiben – das hilft, um zu überleben. Mein Bestreben war es immer, aus mir heraus zu wachsen und zu verstehen, was mich mit anderen verbindet. Das ist nicht immer leicht, aber solange ich diesen Weg gehe, kann ich mich aufrechterhalten.
Ticket: Welchen Einfluss hatte der Oscar auf Ihre Karriere?
Whitaker: Er half, dass auch andere Filme, die mir wichtig waren, schneller gedreht werden konnten. Aber ich war auch vorher schon glücklich, weil ich interessante Rollen wie in "Bird" und "Ghost Dog" spielen durfte. Daran konnte ich auch nach dem Oscar anknüpfen, auch wenn ich manchmal nur kleinere Rollen übernahm, die für mich aber ebenso spannend waren.
Ticket: Stimmt es, dass Sie als nächstes einen Film über Louis Armstrong mit sich als Hauptdarsteller und Regisseur planen?
Whitaker: Ja, ich bin schon ziemlich nervös. Noch wird am Drehbuch gearbeitet, wenn alles gut geht, werden wir im Herbst 2015 mit den Dreharbeiten anfangen.
Ticket: Wie sind Sie auf Louis Armstrong gekommen?
Whitaker: Manchmal passieren merkwürdige Zufälle. Ich bekam auf einmal drei Angebote, in denen es jeweils um Louis Armstrong ging. Ich dachte, damit muss ich mich ja dann wohl auseinandersetzen. Und wie das dann so ist, wenn man sich mit etwas auseinandersetzt: Plötzlich nahm ich überall seine Musik wahr, die noch heute in Restaurants und Läden gespielt wird. Da wurde mir klar: Ich muss das machen.
Ticket: Sie haben schon mehrmals Regie geführt. Was gibt Ihnen das?
Whitaker: Die Möglichkeit, eine eigene Welt selbst erschaffen zu können. Als Schauspieler macht man das zwar auch, aber nur in den Rahmen, der dir vorgegeben wurde. Deshalb ist es mir als Regisseur wichtig, jedem Schauspieler genügend Spielraum zu geben, um sein Potenzial ausleben zu können.
Ticket: Wie Sie es offensichtlich als Polizist in "96 Hours – Taken 3" tun konnten. Wie denken Sie über US-Polizisten, die wie kürzlich zu schnell zur Waffe greifen?
Whitaker: Ich glaube, sie müssten schon in der Polizei-Akademie daraufhin trainiert werden, mehr Empathie im Umgang mit einer Gemeinde zu entwickeln, um solche Situationen besser einschätzen zu können. Ich bin Gründer einer Friedensstiftung, wo wir überlegen, ein Programm anzubieten, um ein Miteinander zu fördern.
Ticket: Was werden die Zuschauer Ihrer Ansicht nach aus "96 Hours – Taken 3" mitnehmen?
Whitaker: Gewiss ist es in erster Linie ein großer Actionfilm, aber es geht auch um Liebe. Es geht um jemanden, der seine Familie zusammenhalten will. von tsc
am
Do, 08. Januar 2015
96 HOURS – TAKEN 3
Regie: Olivier Megaton
Mit Liam Neeson, Forest Whitaker, Famke Janssen, Maggie Grace, Dougray Scott und anderen
109 Minuten, frei ab 16 Jahren
Die Story
Der frühere CIA-Agent Bryan Mills (Liam Neeson) wird diesmal selbst zum Gejagten, als in seinem Haus die Leiche seiner Frau (Famke Janssen) gefunden wird. Anscheinend will man ihn den Mord in die Schuhe schieben. So bleibt Mills nichts anderes übrig, als die Drahtzieher dieses Komplotts selbst ausfindig zu machen. Doch der clevere Inspektor Franck Dotzler ist Mills dicht auf den Fersen...
Autor: bz