Theater
Gorki und Brecht: Tom Kühnel inszeniert einen Doppelabend am Theater Freiburg
Zwei Frauen. Sehr unterschiedliche Frauen, aber beide Mütter. Maxim Gorki erdachte sie: Wassa Schelesnowa (1910) und Pelagea Wlassowa (1907). Bertolt Brecht machte aus Gorkis Roman "Die Mutter" mit der Hauptfigur Pelagea rund 25 Jahre nach der Entstehung sein gleichnamiges Lehrstück. Der Regisseur Tom Kühnel bringt beide an einem Abend auf die Bühne des Freiburger Theaters: Gorkis "Wassa Schelesnowa" und Brechts "Die Mutter".
Das sei eine Entscheidung "aus dem Bauch heraus" gewesen, sagt der 45-jährige Kühnel, der im Jahr 2009 bereits George Orwells "1984" auf die Bühne des Stadttheaters brachte. Jeweils eins der Stücke allein zu inszenieren, habe nicht wirklich einen Reiz für ihn gehabt. Nun sei es ein Theaterabend "mit einer gewissen Herausforderung; das ist, als ob man zwei Filme hintereinander schaut". Es beginnt mit "Wassa Schelesnowa" – auf dieses Stück ist der Abend zugeschnitten. Das Drama um die Firmenchefin, deren Mann im Sterben liegt und deren Kinder sich um das Erbe zoffen, hat Kühnel, wie er sagt, "sehr heutig" inszeniert, Brechts "Die Mutter" hingegen textlich verkürzt und historisch angelegt. Pelagea Wlassowa ist eine Frau, die sich von der unpolitischen Arbeiterin hin zur kommunistischen Agitatorin wandelt – aus Liebe zu ihrem Sohn. Kühnel bekennt sich als "Fan der Musik" von Hanns Eisler, die er als "eingängig, schmissig" bezeichnet.
Er sei sehr gespannt auf die Reaktion des Publikums, sagt der Regisseur, der die Stücke nahtlos hintereinander spielen lässt – mit Melanie Lüninghöner als Wassa und Pelagea und Martin Weigel als jeweiligem Sohn Pawel. Da die Struktur der Texte und auch die Inhalte nicht weiter schwierig seien, ist Kühnel davon überzeugt, dass man den Theaterabend auch ohne eine genaue Vorkenntnis der beiden Stücke versteht. Die Musik – der Regisseur entschied sich für die Kantatenversion für zwei Klaviere und Chor – sorge für eine besondere emotionale Wirkung "und für Poesie".
Termine: Freiburg, "Wassa Shelesnowa/Die Mutter", Schauspiel von Maxim Gorki und Bertolt Brecht mit Musik von Hanns Eisler. Theater Freiburg, Kleines Haus, Premiere: Sa, 28. Jan., 19 Uhr. Weitere Termine bis 22. Februar. BZ-Kartenservice Tel. 0761/4968888 von Heidi Ossenberg
Er sei sehr gespannt auf die Reaktion des Publikums, sagt der Regisseur, der die Stücke nahtlos hintereinander spielen lässt – mit Melanie Lüninghöner als Wassa und Pelagea und Martin Weigel als jeweiligem Sohn Pawel. Da die Struktur der Texte und auch die Inhalte nicht weiter schwierig seien, ist Kühnel davon überzeugt, dass man den Theaterabend auch ohne eine genaue Vorkenntnis der beiden Stücke versteht. Die Musik – der Regisseur entschied sich für die Kantatenversion für zwei Klaviere und Chor – sorge für eine besondere emotionale Wirkung "und für Poesie".
Termine: Freiburg, "Wassa Shelesnowa/Die Mutter", Schauspiel von Maxim Gorki und Bertolt Brecht mit Musik von Hanns Eisler. Theater Freiburg, Kleines Haus, Premiere: Sa, 28. Jan., 19 Uhr. Weitere Termine bis 22. Februar. BZ-Kartenservice Tel. 0761/4968888 von Heidi Ossenberg
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Fr, 27. Januar 2017