Hoch über den Tälern voller Nebel
D Herbstzeit ist im Schwarzwald die Zeit der Türme. Wenn in den Tälern der Nebel hängt, bieten sie dem Spaziergänger die Gelegenheit, sich über das triste Alltagsgrau zu erheben. Wie der Gugelturm bei Herrischried im Hotzenwald zum Beispiel. Von dort schweift der Blick über Wald und sanfte Hügellandschaft. Und ein unvergleichliches Erlebnis ist es, wenn man das richtige Wetter erwischt, um Alpensicht zu erleben und das Panorama vom Säntis bis zum Mont Blanc zum Greifen nah scheint.
Der Turm hat seinen Namen von der Gugel, auf der er steht - eine bewaldete, 996 Meter hohe Kuppe. 1971 bis 1974 wurde er - zweckmäßig, schnörkellos - aus Stahl erbaut. Er ragt 30 Meter hoch auf drei Stahlpylonen, zur Aussichtsplattform auf 16 Metern Höhe gelangt man über eine Wendeltreppe. Sein Vorläufer, ein Holzturm mit glockenförmiger Haube, hatte zweifellos mehr Charme. Doch er war eines Tages - 1934 gebaut - sanierungsbedürftig und zudem nicht mehr hoch genug. Die Fichten überragten ihn mittlerweile und versperrten die Aussicht. Der neue Gugelturm ist doppelt so hoch wie der alte.
Um die Gugel und die Entstehung des Turms ranken sich viele Geschichten. Hören kann man sie im danebenliegenden Gugelstüble, das vom Schwarzwaldverein Herrischried von 10 bis 18 Uhr bewirtschaftet wird - und das täglich. Die Senioren des Schwarzwaldvereins sind eine eingeschworene Truppe, die dort oben ehrenamtlich Dienst tun, Wurst und Wecken, Erbsensuppe oder auch mal einen selbst gebackenen Kuchen anbieten - und antworten auf allfällige Fragen der Gäste. Und die kommen zahlreich: Wanderer auf dem Hotzenwald-Querweg von Schopfheim nach Waldshut, Mountainbiker, Nordic-Walker. Oder im Winter auch Skilangläufer.
Da man mit dem Auto nahe an den Turm herankommt, ist er also auch etwas für Menschen, die weniger gut zu Fuß sind oder Familien mit gehfaulen Kindern.
Wer sich aber das Turmerlebnis lieber wandernd verdienen möchte, den führen viele Wege zur Gugel. Der passionierte Wanderer Harald Scheuble, Altbürgermeister von Görwihl, wandert mit seinen Enkeln zum Beispiel am liebsten vom Wenniparkplatz aus, der an der Straße oberhalb von Görwihl-Strittmatt Richtung Engelschwand liegt. Zunächst führt der ausgeschilderte Hotzenwaldquerweg durch den Wald, im Dorf Engelschwand (wo es übrigens im "Engel" eine ausgezeichnete Einkehrmöglichkeit gibt) heißt es aufpassen. Denn nach den ersten Häusern Engelschwands folgt man kurz nicht mehr der Ausschilderung, sondern geht rechts das ansteigende Sträßchen bis zum Wald hinauf. Dabei kann man nicht viel falsch machen, und bald stellen sich neue Schilder ein, die zeigen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Von nun an geht es immer dem Wald entlang - mit wunderschönem Blick in die Talsenke.
Beim Rückweg vom Turm vom Parkplatz empfiehlt sich der reguläre Hotzenwaldquerweg. Die Tour ist rund fünf Kilometer lang und auch mit Nachwuchs - der stets links und rechts nach Steinen und Stücken suchen muss - alles in allem in zwei Stunden machbar. Den Zwischenstopp auf dem Turm selbstverständlich nicht mitgerechnet, wo sich's natürlich gut verweilen lässt. Der Turmaufstieg kostet übrigens etwas - 80 Cents für Erwachsene, 50 Cents für Kinder.
Der Schwarzwaldverein verdient sich freilich keine goldene Nase damit: Die Einnahmen werden für eventuell nötige Instandsetzungsarbeiten am Turm verwendet.
Victoria Langelott
Erreichbar ist der Gugelturm mit dem Auto, wenn man die Kreisstraße vom Rheintal Richtung Todtmoos fährt, in Herrischried-Giersbach weist ein braunes Schild den Weg.
Wanderer können am Parkplatz oberhalb von Görwihl-Strittmatt starten.
Freiamt: Hühnersedelturm
Am Samstag, 2. Oktober, wird der
28 Meter hohe Hühnersedelturm
in Freiamt eröffnet.
Emmendingen: Eichbergturm
Auf dem Eichberg, dem 369 Meter
hohen Hausberg Emmendingens, entsteht der höchste Aussichtsturm im Schwarzwald. Nach seiner Fertigstellung (voraussichtlich Ende 2004) soll der Turm eine Höhe von etwa
50 Metern erreichen.
Freiburg: Schlossbergturm
Die Höhe der Holz-/Stahlkonstruktion beträgt 30 Meter. 153 Stufen führen bis zur oberen Plattform.
Schauinsland:
Eugen-Keidel-Turm
Die Aussichtsplattform befindet sich in knapp 18 Metern Höhe.
Feldberg: Feldbergturm
Mit dem Aufzug erreichen Besucher die Aussichtsgalerie des Turms.
Öffnungszeiten: Täglich von 9.30 bis 15 Uhr;
Eintritt: Erwachsene 2 Euro, Kinder von 6 bis 15 Jahren 1 Euro, Familien
4 Euro.
Höchenschwand:
Rothaus-Zäpfle-Turm
42 Meter hoch ist der Aussichts- und Kletterturm. Der Eintritt kostet 1 Euro.
Blauen: Blauenturm
1895 wurde der 14 Meter hohe Blauenturm errichtet. Für die Besteigung wird eine Spende erwartet.
St. Blasien: Lehenkopfturm
Der Turm ist ca. 50 Meter hoch.
Schluchsee: Riesenbühlturm
Der Riesenbühlturm befindet sich über Schluchsee-Ort in 1097 Metern Höhe. Der Turm selbst ist 36 Meter hoch.
Schopfheim-Raitbach:
Hohe-Möhr-Turm
Das Dorf Raitbach liegt am Südhang der Hohen Möhr, einem 985 Meter
hohen Berg mit dem 30 Meter hohem Aussichtsturm.
Schopfheim-Wiechs:
Hohe-Flum-Turm
Eine schöne Aussicht bietet der 13,5 Meter hohe Turm "Hohe Flum" zu den Schweizer Alpen, Jura, Vogesen und Schwarzwaldhöhen.
Der Turm hat seinen Namen von der Gugel, auf der er steht - eine bewaldete, 996 Meter hohe Kuppe. 1971 bis 1974 wurde er - zweckmäßig, schnörkellos - aus Stahl erbaut. Er ragt 30 Meter hoch auf drei Stahlpylonen, zur Aussichtsplattform auf 16 Metern Höhe gelangt man über eine Wendeltreppe. Sein Vorläufer, ein Holzturm mit glockenförmiger Haube, hatte zweifellos mehr Charme. Doch er war eines Tages - 1934 gebaut - sanierungsbedürftig und zudem nicht mehr hoch genug. Die Fichten überragten ihn mittlerweile und versperrten die Aussicht. Der neue Gugelturm ist doppelt so hoch wie der alte.
Um die Gugel und die Entstehung des Turms ranken sich viele Geschichten. Hören kann man sie im danebenliegenden Gugelstüble, das vom Schwarzwaldverein Herrischried von 10 bis 18 Uhr bewirtschaftet wird - und das täglich. Die Senioren des Schwarzwaldvereins sind eine eingeschworene Truppe, die dort oben ehrenamtlich Dienst tun, Wurst und Wecken, Erbsensuppe oder auch mal einen selbst gebackenen Kuchen anbieten - und antworten auf allfällige Fragen der Gäste. Und die kommen zahlreich: Wanderer auf dem Hotzenwald-Querweg von Schopfheim nach Waldshut, Mountainbiker, Nordic-Walker. Oder im Winter auch Skilangläufer.
Da man mit dem Auto nahe an den Turm herankommt, ist er also auch etwas für Menschen, die weniger gut zu Fuß sind oder Familien mit gehfaulen Kindern.
Wer sich aber das Turmerlebnis lieber wandernd verdienen möchte, den führen viele Wege zur Gugel. Der passionierte Wanderer Harald Scheuble, Altbürgermeister von Görwihl, wandert mit seinen Enkeln zum Beispiel am liebsten vom Wenniparkplatz aus, der an der Straße oberhalb von Görwihl-Strittmatt Richtung Engelschwand liegt. Zunächst führt der ausgeschilderte Hotzenwaldquerweg durch den Wald, im Dorf Engelschwand (wo es übrigens im "Engel" eine ausgezeichnete Einkehrmöglichkeit gibt) heißt es aufpassen. Denn nach den ersten Häusern Engelschwands folgt man kurz nicht mehr der Ausschilderung, sondern geht rechts das ansteigende Sträßchen bis zum Wald hinauf. Dabei kann man nicht viel falsch machen, und bald stellen sich neue Schilder ein, die zeigen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Von nun an geht es immer dem Wald entlang - mit wunderschönem Blick in die Talsenke.
Beim Rückweg vom Turm vom Parkplatz empfiehlt sich der reguläre Hotzenwaldquerweg. Die Tour ist rund fünf Kilometer lang und auch mit Nachwuchs - der stets links und rechts nach Steinen und Stücken suchen muss - alles in allem in zwei Stunden machbar. Den Zwischenstopp auf dem Turm selbstverständlich nicht mitgerechnet, wo sich's natürlich gut verweilen lässt. Der Turmaufstieg kostet übrigens etwas - 80 Cents für Erwachsene, 50 Cents für Kinder.
Der Schwarzwaldverein verdient sich freilich keine goldene Nase damit: Die Einnahmen werden für eventuell nötige Instandsetzungsarbeiten am Turm verwendet.
Victoria Langelott
Erreichbar ist der Gugelturm mit dem Auto, wenn man die Kreisstraße vom Rheintal Richtung Todtmoos fährt, in Herrischried-Giersbach weist ein braunes Schild den Weg.
Wanderer können am Parkplatz oberhalb von Görwihl-Strittmatt starten.
AUSSICHTSTÜRME
Freiamt: Hühnersedelturm
Am Samstag, 2. Oktober, wird der
28 Meter hohe Hühnersedelturm
in Freiamt eröffnet.
Emmendingen: Eichbergturm
Auf dem Eichberg, dem 369 Meter
hohen Hausberg Emmendingens, entsteht der höchste Aussichtsturm im Schwarzwald. Nach seiner Fertigstellung (voraussichtlich Ende 2004) soll der Turm eine Höhe von etwa
50 Metern erreichen.
Freiburg: Schlossbergturm
Die Höhe der Holz-/Stahlkonstruktion beträgt 30 Meter. 153 Stufen führen bis zur oberen Plattform.
Schauinsland:
Eugen-Keidel-Turm
Die Aussichtsplattform befindet sich in knapp 18 Metern Höhe.
Feldberg: Feldbergturm
Mit dem Aufzug erreichen Besucher die Aussichtsgalerie des Turms.
Öffnungszeiten: Täglich von 9.30 bis 15 Uhr;
Eintritt: Erwachsene 2 Euro, Kinder von 6 bis 15 Jahren 1 Euro, Familien
4 Euro.
Höchenschwand:
Rothaus-Zäpfle-Turm
42 Meter hoch ist der Aussichts- und Kletterturm. Der Eintritt kostet 1 Euro.
Blauen: Blauenturm
1895 wurde der 14 Meter hohe Blauenturm errichtet. Für die Besteigung wird eine Spende erwartet.
St. Blasien: Lehenkopfturm
Der Turm ist ca. 50 Meter hoch.
Schluchsee: Riesenbühlturm
Der Riesenbühlturm befindet sich über Schluchsee-Ort in 1097 Metern Höhe. Der Turm selbst ist 36 Meter hoch.
Schopfheim-Raitbach:
Hohe-Möhr-Turm
Das Dorf Raitbach liegt am Südhang der Hohen Möhr, einem 985 Meter
hohen Berg mit dem 30 Meter hohem Aussichtsturm.
Schopfheim-Wiechs:
Hohe-Flum-Turm
Eine schöne Aussicht bietet der 13,5 Meter hohe Turm "Hohe Flum" zu den Schweizer Alpen, Jura, Vogesen und Schwarzwaldhöhen.
am
Fr, 01. Oktober 2004