Wandertipp
Hohenzollernburg
Das Ziel ist nicht zu übersehen: Ein 137 Meter hoher Sendemast und ein 22 Meter hoher Aussichtsturm stehen auf dem Gipfel des Raichbergs, mit 956 Höhenmeter einer der höheren Berge der Schwäbischen Alb, direkt am Albtrauf und vis-à-vis der Hohenzollernburg. Die Burg, deren neugotischer Wiederaufbau vor genau 150 Jahren vollendet wurde, ist Ziel einer Wanderung vom Raichberg aus, genauer vom Nägelehaus des Albvereins oder dem unterhalb gelegenen Parkplatz Fuchsfarm. Dort beginnt ein Weg, der vorbei an einem Schau-Meiler direkt zum Traufgang Zollernburg-Panorama führt. Der Albtrauf mit dem Hangenden Stein und den Höllenlöchern sind die ersten beeindruckenden Stationen. Eine der tiefen Spalten im Jurafels überbrückt ein schmaler Metallsteg.
Die Erosion nagt am Rand der Alb, die einst bis in den Raum Stuttgart reichte und sich im Lauf der Erdgeschichte immer weiter nach Süden zurückzieht. Und dem Wanderer einen spektakulären Weg an der Kante entlang beschert bis zum Trauffelsen, von dem aus sich im leichten Dunst ein erster Blick auf die Hohenzollernburg gegenüber bietet.
Dort verlassen wir den Traufgang und heben uns den Blick vom Zeller Horn für den Rückweg auf. Ein schmaler Pfad mit dem Ziel Maria Zell zieht sich in Serpentinen den Albtrauf hinunter bis auf eine Waldstraße, die uns ohne weitere Markierung zu der kleinen Wallfahrtskirche Maria Zell bringt. Die Geschichte des Kirchleins mit dem Gnadenbild aus dem 17. Jahrhundert ist ein Beleg für die Erdbebenregion Alb. Der Bau wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut.
Von Maria Zell aus geht es wieder bergauf, ziemlich genau 200 Höhenmeter, vorbei an der Hexenlinde. Ein schlichtes Holzschild weist den Weg zur Burg, erst auf einer Waldstraße, dann auf einem schmalen mit einem roten Balken gekennzeichneten Pfad, dessen Einstieg man fast übersehen kann. Der Pfad endet unterhalb der Burg auf der Straße, auf der die Pendelbusse die Besucher vom Parkplatz im Tal zum Eingang bringen.
Die Schlange an der Kasse erfordert erst mal etwas Geduld, ehe wir über die Zugbrücke und durch das Adlertor den imposanten Bau betreten können. Über vier Windungen erreichen wir den Innenhof und stellen uns schon mal zur Führung durch die königlichen Gemächer an. 1819 hatte der junge preußische Kronprinz und spätere König Friedrich-Wilhelm IV. die Idee, den verfallenen Stammsitz der Hohenzollern wieder aufzubauen. Am 3. Oktober 1867 konnte die neugotische Burg eingeweiht werden. Architekt war Friedrich August Stüler, der schwäbische Zweig der Hohenzollern-Sigmaringen beteiligte sich an den Kosten und ist heute zu einem Drittel beteiligt.
Wie kompliziert der Stammbaum der Hohenzollern ist, erfährt der Besucher gleich in der Eingangshalle, wo die Äste des "Baums" die Wände zieren. Im nächsten Raum müssen die Wanderschuhe in Filzpantoffeln für die Tour durch die königlichen Gemächer und anschließend in die Schatzkammer, wo unter anderem die Flöten des Alten Fritz, die Schleppe der Königin Luise und die Krone Wilhelms II. bestaunt werden können. Durch die Kasematten steigt man in die Tiefen der Burg und wieder hinauf auf den Umgang, der mit beeindruckenden Aussichten aufwartet. Anschließend überzeugt das Caférestaurant der Burg mit Maultaschen auf Salat.
So gestärkt müssen wir nach dem Verlassen der Burg auf demselben Weg wieder ins Tal zurück. Im Sattel zwischen Zoller und Raichberg wählen wir den Weg hoch zum Zollersteighof, einem Hotel mit Gaststätte.Von dort sind es nur eineinhalb Kilometer zum Zeller Horn. Entsprechend stark ist der Fußgänger- und Radverkehr. Denn vom Aussichtspunkt Zeller Horn bietet sich im weichen Licht der späten Nachmittagssonne ein spektakulärer Blick auf die Hohenzollernburg. Unwillkürlich denkt der Wagner-Fan an das Ende von "Rheingold" und Wotans Ausruf: "Abendlich strahlt der Sonne Auge; in prächtiger Glut prangt glänzend die Burg."
Nach längerem Staunen führt der Rückweg erst einen halben Kilometer auf der Waldstraße Richtung Zollernsteighof, dann nach links auf den Traufgang zum Backofen- und Trauffelsen, die beide nochmal letzte Blicke auf die Burg bieten. Von dort geht es entlang der Traufkante zurück zum Hangenden Stein und weiter nach 16,6 Kilometern und 550 Höhenmetern zum Ausgangspunkt. von Rolf Müller
Die Erosion nagt am Rand der Alb, die einst bis in den Raum Stuttgart reichte und sich im Lauf der Erdgeschichte immer weiter nach Süden zurückzieht. Und dem Wanderer einen spektakulären Weg an der Kante entlang beschert bis zum Trauffelsen, von dem aus sich im leichten Dunst ein erster Blick auf die Hohenzollernburg gegenüber bietet.
Dort verlassen wir den Traufgang und heben uns den Blick vom Zeller Horn für den Rückweg auf. Ein schmaler Pfad mit dem Ziel Maria Zell zieht sich in Serpentinen den Albtrauf hinunter bis auf eine Waldstraße, die uns ohne weitere Markierung zu der kleinen Wallfahrtskirche Maria Zell bringt. Die Geschichte des Kirchleins mit dem Gnadenbild aus dem 17. Jahrhundert ist ein Beleg für die Erdbebenregion Alb. Der Bau wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut.
Von Maria Zell aus geht es wieder bergauf, ziemlich genau 200 Höhenmeter, vorbei an der Hexenlinde. Ein schlichtes Holzschild weist den Weg zur Burg, erst auf einer Waldstraße, dann auf einem schmalen mit einem roten Balken gekennzeichneten Pfad, dessen Einstieg man fast übersehen kann. Der Pfad endet unterhalb der Burg auf der Straße, auf der die Pendelbusse die Besucher vom Parkplatz im Tal zum Eingang bringen.
Die Schlange an der Kasse erfordert erst mal etwas Geduld, ehe wir über die Zugbrücke und durch das Adlertor den imposanten Bau betreten können. Über vier Windungen erreichen wir den Innenhof und stellen uns schon mal zur Führung durch die königlichen Gemächer an. 1819 hatte der junge preußische Kronprinz und spätere König Friedrich-Wilhelm IV. die Idee, den verfallenen Stammsitz der Hohenzollern wieder aufzubauen. Am 3. Oktober 1867 konnte die neugotische Burg eingeweiht werden. Architekt war Friedrich August Stüler, der schwäbische Zweig der Hohenzollern-Sigmaringen beteiligte sich an den Kosten und ist heute zu einem Drittel beteiligt.
Wie kompliziert der Stammbaum der Hohenzollern ist, erfährt der Besucher gleich in der Eingangshalle, wo die Äste des "Baums" die Wände zieren. Im nächsten Raum müssen die Wanderschuhe in Filzpantoffeln für die Tour durch die königlichen Gemächer und anschließend in die Schatzkammer, wo unter anderem die Flöten des Alten Fritz, die Schleppe der Königin Luise und die Krone Wilhelms II. bestaunt werden können. Durch die Kasematten steigt man in die Tiefen der Burg und wieder hinauf auf den Umgang, der mit beeindruckenden Aussichten aufwartet. Anschließend überzeugt das Caférestaurant der Burg mit Maultaschen auf Salat.
So gestärkt müssen wir nach dem Verlassen der Burg auf demselben Weg wieder ins Tal zurück. Im Sattel zwischen Zoller und Raichberg wählen wir den Weg hoch zum Zollersteighof, einem Hotel mit Gaststätte.Von dort sind es nur eineinhalb Kilometer zum Zeller Horn. Entsprechend stark ist der Fußgänger- und Radverkehr. Denn vom Aussichtspunkt Zeller Horn bietet sich im weichen Licht der späten Nachmittagssonne ein spektakulärer Blick auf die Hohenzollernburg. Unwillkürlich denkt der Wagner-Fan an das Ende von "Rheingold" und Wotans Ausruf: "Abendlich strahlt der Sonne Auge; in prächtiger Glut prangt glänzend die Burg."
Nach längerem Staunen führt der Rückweg erst einen halben Kilometer auf der Waldstraße Richtung Zollernsteighof, dann nach links auf den Traufgang zum Backofen- und Trauffelsen, die beide nochmal letzte Blicke auf die Burg bieten. Von dort geht es entlang der Traufkante zurück zum Hangenden Stein und weiter nach 16,6 Kilometern und 550 Höhenmetern zum Ausgangspunkt. von Rolf Müller
am
Fr, 29. September 2017
Info
Wandern zur
Hohenzollernburg
Anfahrt von Albstadt über Tailfingen nach Onstmettingen und weiter zum Nägelehaus/Raichberg
GPS: 48°18'05''N, 08°59'45''E
Hohenzollernburg: vom 16. März bis 31. Okt. tägl. 10 bis 17.30, von 1. Nov. bis 15. März bis 16.30 Uhr
Eintritt: 7 Euro, Kinder 6-17 Jahre 5 Euro; mit Führung 12 Euro, Kinder 6 Euro, erm. (Rentner, Studenten) 10 Euro, Familien 28 Euro
Königliches Flanieren: Mo/Di, 2./3. Okt. wird das Burg-Jubiläum gefeiert. Dabei können die Räume ohne Führung besichtigt werden.
Infos: http://www.burg-hohenzollern.com oder Tel. 07471/2428
Autor: rm