Interview
Hugh Jackman über seinen Abschied als Wolverine
Als er vor 17 Jahren in "X-Men" erstmalig Marvels Comichelden Wolverine verkörperte, konnte Hugh Jackman (48) nicht ahnen, dass es die Rolle seines Lebens werden würde. Zum neunten Mal spielt er den Mann mit den Stahlkrallen nun in "Logan" und gibt damit gleichzeitig seinen Abschied von der Rolle. Der Australier spielt ihn diesmal als gebrochenen Krieger, der noch einmal in die Schlacht gerufen wird. Jackman wird seine Karriere auch ohne Wolverine fortführen, hat er mit Auftritten in Dramen wie "The Prestige" und "The Prisoners" längst bewiesen, dass er ebenso ernste Rollen ausfüllen kann. Markus Tschiedert traf ihn zur "Logan"-Premiere auf der Berlinale.
Ticket: Erst kürzlich haben Sie sich wieder wegen Hautkrebs an der Nase behandeln lassen und das auch auf Instragram und Twitter gepostet. Man fürchtete, Sie würden gar nicht nach Deutschland kommen...
Hugh Jackman: Es ist das sechste Mal, dass bei mir Basalzellenkrebs diagnostiziert wurde. In Australien erkranken die meisten Leute meines Alter daran, weil ihre meist aus England kommenden Eltern nicht daran gedacht haben, ihre Kinder mit Sonnenschutz einzucremen, weil die Ozonschickt über den Kontinent nun mal besonders dünn ist.
Ticket: Es scheint Ihnen geradezu ein Anliegen zu sein, das immer wieder öffentlich zu machen...
Jackman: Meine Erkrankung ist keine so große Sache, wie die meisten vielleicht vermuten würden. Wenn ich das poste, will ich damit auch sagen: Macht euch keine Sorgen, ich werde nicht daran sterben. Gleichzeitig will ich junge Leute darauf aufmerksam machen, dass es vermeidbar ist. Kein 19-Jähriger macht sich Gedanken über Krebs, wenn er ungeschützt an den Strand geht. Ich sage, cremt euch vorher ein, und ihr könnt es verhindern, 25 Jahre später Hautkrebs zu kriegen.
Ticket: Wolverine erkrankt im Film an einer Quecksilbervergiftung. Stimmt es, dass das Ihre Idee war?
Jackman: Ja, ich schlug es Regisseur James Mangold vor, weil ich vor Jahren selbst überhöhte Quecksilberwerte hatte, was sich durch meinen übermäßigen Verzehr von Dosentunfisch einstellte. Weil das Skelett von Wolverine fast nur aus Metall besteht, erkrankt er daran, und er bekommt Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen. Seine Waffe wird ihm diesmal also zum Verhängnis. Das gefiel mir.
Ticket: Wie schwer ist es Ihnen gefallen, sich nach so vielen Jahren von Wolverine zu verabschieden?
Jackman: Ich habe es mir sicher nicht leicht gemacht, denn ich wollte ihn nicht schon wieder so spielen, wie ich es immer getan habe. Natürlich erkennt man Wolverine wieder, aber es sollte sich einfach anders anfühlen. Ich nahm dafür sogar Unterricht, was ich seit der Schauspielschule nicht mehr getan habe. Zusätzlich hat mich James Mangold immer wieder angetrieben, das Beste aus mir herauszuholen. Ich glaube, uns ist ein guter Abschiedsfilm gelungen, der meine Erwartungen sogar noch übertroffen hat.
Ticket: Für die Fans ist es trotzdem traurig. War Ihnen am Set manchmal zum Weinen zumute?
Jackman: Ich musste mehrmals weinen, nicht nur während der Dreharbeiten, sondern auch, als ich den Film das erste Mal gesehen habe. Die Szene, in der Wolverine seinen Freund Charles Xavier die Treppe herunterträgt, hat mich völlig gekriegt. Ich war jedenfalls sehr bewegt, auch vom bitteren Ende.
Ticket: Mit "Logan" schließen Sie ein Kapitel Ihrer Karriere. Wie wird es in Ihrem Leben weitergehen?
Jackman: Meine erste Priorität ist die Familie, und beruflich möchte ich mich neuen Herausforderungen stellen und Rollen spielen, die anders sind als meine bisherigen. Neben Film will ich auch weiterhin am Theater spielen. Ich weiß aber noch nicht, wohin das alles gehen wird. In den letzten Monaten habe ich auch viel abgesagt. Mal sehen, ob ich richtig entschieden habe. Falls Sie mitbekommen sollten, dass ich seit zwei Jahren nichts mehr zu tun bekommen habe, rufen Sie mich bitte an, um mir zu sagen: "Ab jetzt bitte wieder alles zusagen!" (lacht).
von tsc
Hugh Jackman: Es ist das sechste Mal, dass bei mir Basalzellenkrebs diagnostiziert wurde. In Australien erkranken die meisten Leute meines Alter daran, weil ihre meist aus England kommenden Eltern nicht daran gedacht haben, ihre Kinder mit Sonnenschutz einzucremen, weil die Ozonschickt über den Kontinent nun mal besonders dünn ist.
Ticket: Es scheint Ihnen geradezu ein Anliegen zu sein, das immer wieder öffentlich zu machen...
Jackman: Meine Erkrankung ist keine so große Sache, wie die meisten vielleicht vermuten würden. Wenn ich das poste, will ich damit auch sagen: Macht euch keine Sorgen, ich werde nicht daran sterben. Gleichzeitig will ich junge Leute darauf aufmerksam machen, dass es vermeidbar ist. Kein 19-Jähriger macht sich Gedanken über Krebs, wenn er ungeschützt an den Strand geht. Ich sage, cremt euch vorher ein, und ihr könnt es verhindern, 25 Jahre später Hautkrebs zu kriegen.
Ticket: Wolverine erkrankt im Film an einer Quecksilbervergiftung. Stimmt es, dass das Ihre Idee war?
Jackman: Ja, ich schlug es Regisseur James Mangold vor, weil ich vor Jahren selbst überhöhte Quecksilberwerte hatte, was sich durch meinen übermäßigen Verzehr von Dosentunfisch einstellte. Weil das Skelett von Wolverine fast nur aus Metall besteht, erkrankt er daran, und er bekommt Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen. Seine Waffe wird ihm diesmal also zum Verhängnis. Das gefiel mir.
Ticket: Wie schwer ist es Ihnen gefallen, sich nach so vielen Jahren von Wolverine zu verabschieden?
Jackman: Ich habe es mir sicher nicht leicht gemacht, denn ich wollte ihn nicht schon wieder so spielen, wie ich es immer getan habe. Natürlich erkennt man Wolverine wieder, aber es sollte sich einfach anders anfühlen. Ich nahm dafür sogar Unterricht, was ich seit der Schauspielschule nicht mehr getan habe. Zusätzlich hat mich James Mangold immer wieder angetrieben, das Beste aus mir herauszuholen. Ich glaube, uns ist ein guter Abschiedsfilm gelungen, der meine Erwartungen sogar noch übertroffen hat.
Ticket: Für die Fans ist es trotzdem traurig. War Ihnen am Set manchmal zum Weinen zumute?
Jackman: Ich musste mehrmals weinen, nicht nur während der Dreharbeiten, sondern auch, als ich den Film das erste Mal gesehen habe. Die Szene, in der Wolverine seinen Freund Charles Xavier die Treppe herunterträgt, hat mich völlig gekriegt. Ich war jedenfalls sehr bewegt, auch vom bitteren Ende.
Ticket: Mit "Logan" schließen Sie ein Kapitel Ihrer Karriere. Wie wird es in Ihrem Leben weitergehen?
Jackman: Meine erste Priorität ist die Familie, und beruflich möchte ich mich neuen Herausforderungen stellen und Rollen spielen, die anders sind als meine bisherigen. Neben Film will ich auch weiterhin am Theater spielen. Ich weiß aber noch nicht, wohin das alles gehen wird. In den letzten Monaten habe ich auch viel abgesagt. Mal sehen, ob ich richtig entschieden habe. Falls Sie mitbekommen sollten, dass ich seit zwei Jahren nichts mehr zu tun bekommen habe, rufen Sie mich bitte an, um mir zu sagen: "Ab jetzt bitte wieder alles zusagen!" (lacht).
von tsc
am
Fr, 03. März 2017
Info
LOGAN – THE WOLVERINE
Regie: James Mangold
Mit Hugh Jackman, Patrick Stewart, Boyd Holbrook, Dafne Keen u. a.
136 Minuten, frei ab 16 Jahren
Die Story
Einst war Logan (Jackman) als Superheld Wolverine unschlagbar. Nun ist er alt und müde, ebenso der inzwischen geistig umnachtete Charles Xavier (Stewart). Einmal noch müssen sie in den Kampf, um ein junges Mädchen zu schützen...
Autor: bz