"Ich bin ein Hybrid"
Kinder berühmter Eltern haben es schwer im Musik- und Showgeschäft. Das gilt auch für China Moses. Die 39-Jährige brauchte lange, um sich aus den Schatten ihrer Eltern, der Jazzdiva DeeDee Bridgewater und des Regisseurs Gilbert Moses, zu lösen. "Ich habe mich lange nicht als Künstlerin gesehen. Ich bin eine Spätzünderin und schäme mich nicht dafür", schilderte sie der Neuen Passauer Presse im März denn auch. Dabei ist sie als Künstlerin und Musikerin längst mehr als eine Tochter bekannter Eltern – vor allem in Frankreich, wo sie als Sängerin, Autorin, Songwriterin, Produzentin und Moderatorin unterwegs ist. Im Kern verkörpert Moses eine moderne Ausgabe der Entertainerin in der Linie eines Frank Sinatra, Dean Martin oder einer Barbara Streisand. Sie macht aus ihren Songs Geschichten, Bekenntnisse oder eine Beichte, kommuniziert mit dem Publikum, schlüpft in Rollen wie die Betrunkene und switcht mit der Stimme geschmeidig zwischen Gospel und Opernsopran.
Geboren wurde Moses 1978 in Los Angeles, mit acht Jahren kam sie mit ihrer Mutter nach Paris. Während diese später in die USA zurückkehrte, lebt China Moses bis heute in Frankreich. Sie experimentierte mit HipHop, sang in einer Metal-Band, arbeitete als MTV-Moderatorin. 1996 veröffentliche sie ihre erste Single, 1997 das erste Album "China". Den Durchbruch als Jazz- und Soulsängerin aber brachte ihr erst das mit dem Pianisten Raphaël Lemonnier erarbeitete Album "This One’s For Dinah", die 2009 erschienene Hommage an Dinah Washington. Unter dem Titel "Crazy Blues" folgte 2012 ein zweites Projekt mit Lemonnier, das legendären Stimmen des Blues und Soul Tribut zollte – von Mamie Smith und Lil Green über Nina Simone bis zu Etta James.
Inzwischen liegt ein weiteres Album vor, übrigens das Erste mit selbstkomponierten Songs, und zwar das mit dem britischen HipHop-Produzenten 2016 erarbeitete "Nightintales". Dieses klingt anders als die zwei Vorgänger. Es mischt frühen R&B und Jazz, eine Melange, die in den späten 1950er-Jahren gespielt wurde – allerdings zeitgenössisch interpretiert. Was sie früher separat gesungen hat, amalgamiert hier. "Ich bin eine Mischung, ein Hybrid!", kommentiert China Moses den Ansatz. Tatsächlich verortet sie sich in einer Generation, die sich nicht mehr allein auf den Jazz oder ein anderes singuläres Genre beruft, sondern die John Coltrane, das HipHop-Trio De La Soul oder Public Enemy gleichermaßen rezipiert, die das Genreübergreifende in der DNA hat.
Indes war es schwierig, eine Plattenfirma für das Projekt zu begeistern. "Die Leute in den Plattenfirmen haben nicht mehr den Bezug zur Musik. Sie schauen nur nach den Klickzahlen", erläuterte sie im Deutschlandfunk. China Moses aber kümmern Klicks nicht wirklich. "Ich weiß, dass ich mit der Platte kaum einen Cent verdienen werde. Ich hoffe, davon in den nächsten zwei Jahren einigermaßen leben zu können. Schaffe ich das nicht, habe ich mich verspekuliert. Aber wenigstens habe ich es versucht!", verriet sie dem Sender. Und der Geist verweist dann doch auch auf ihre Mutter.
Geboren wurde Moses 1978 in Los Angeles, mit acht Jahren kam sie mit ihrer Mutter nach Paris. Während diese später in die USA zurückkehrte, lebt China Moses bis heute in Frankreich. Sie experimentierte mit HipHop, sang in einer Metal-Band, arbeitete als MTV-Moderatorin. 1996 veröffentliche sie ihre erste Single, 1997 das erste Album "China". Den Durchbruch als Jazz- und Soulsängerin aber brachte ihr erst das mit dem Pianisten Raphaël Lemonnier erarbeitete Album "This One’s For Dinah", die 2009 erschienene Hommage an Dinah Washington. Unter dem Titel "Crazy Blues" folgte 2012 ein zweites Projekt mit Lemonnier, das legendären Stimmen des Blues und Soul Tribut zollte – von Mamie Smith und Lil Green über Nina Simone bis zu Etta James.
Inzwischen liegt ein weiteres Album vor, übrigens das Erste mit selbstkomponierten Songs, und zwar das mit dem britischen HipHop-Produzenten 2016 erarbeitete "Nightintales". Dieses klingt anders als die zwei Vorgänger. Es mischt frühen R&B und Jazz, eine Melange, die in den späten 1950er-Jahren gespielt wurde – allerdings zeitgenössisch interpretiert. Was sie früher separat gesungen hat, amalgamiert hier. "Ich bin eine Mischung, ein Hybrid!", kommentiert China Moses den Ansatz. Tatsächlich verortet sie sich in einer Generation, die sich nicht mehr allein auf den Jazz oder ein anderes singuläres Genre beruft, sondern die John Coltrane, das HipHop-Trio De La Soul oder Public Enemy gleichermaßen rezipiert, die das Genreübergreifende in der DNA hat.
Indes war es schwierig, eine Plattenfirma für das Projekt zu begeistern. "Die Leute in den Plattenfirmen haben nicht mehr den Bezug zur Musik. Sie schauen nur nach den Klickzahlen", erläuterte sie im Deutschlandfunk. China Moses aber kümmern Klicks nicht wirklich. "Ich weiß, dass ich mit der Platte kaum einen Cent verdienen werde. Ich hoffe, davon in den nächsten zwei Jahren einigermaßen leben zu können. Schaffe ich das nicht, habe ich mich verspekuliert. Aber wenigstens habe ich es versucht!", verriet sie dem Sender. Und der Geist verweist dann doch auch auf ihre Mutter.
Mi, 12. Juli, 20 Uhr, La Coupole, Saint-Louis
, Sup: Miu
von alb
am
Sa, 24. Juni 2017