"Ich bin ein Science-Fiction-Fan"

TICKET-INTERVIEW: Asa Butterfield über seinen neuen Film, das Weltall und die Verantwortung für die Erde.

Bereits als Sechsjähriger stand Asa Butterfield auf der Theaterbühne und wurde sofort für den Film entdeckt. Mit Erfolgen wie "Der Junge im gestreiften Pyjama", "Eine zauberhafte Nanny" und "Hugo Cabret" avancierte er zu einem der beliebtesten Kinderstars des Kinos. Zuletzt erlebte man ihn in Tim Burtons "Die Insel der besonderen Kinder". Mit 19 spielt er jetzt in "Den Sternen so nah" einen Teenager, der als erster Mensch auf dem Mars geboren wurde und auf die Erde zurückkehrt. Markus Tschiedert traf den talentierten Briten zum Interview.

Ticket: So jung wie Sie sind, betrachten Sie die Chance, eines Tages mal wirklich zum Mars zu fliegen, bestimmt als ziemlich realistisch...
Asa Butterfield: Noch ist die Vorstellung weit weg, aber denkbar ist es schon, dass ich eine Marsmission erlebe. Aber selbst wenn man mir die Möglichkeit gäbe mitzufliegen, würde ich es ablehnen. Ich würde gern mal im Weltraum herumfliegen. Aber der Mars ist mir doch zu weit weg, dann lieber zum Mond.
Ticket: Manche ängstigt der Gedanke, im All herumzureisen...
Butterfield: Mich nicht, obwohl es schon etwas Beängstigendes hat. Lieber als den Weltraum würde ich aber gern mal Schwerelosigkeit erleben. Das ist mein wahrer Traum.
Ticket: Im Film erfüllt er sich, wenn Sie schwerelos in einem Raumschiff herumschweben...
Butterfield: Ja, das sieht so aus, als gäbe es keine Erdanziehungskraft mehr, aber zu meinem Bedauern hingen wir nur Drähten. Vielleicht passiert es eines Tages, das ich in einem Film mitspielen kann, der im Orbit gedreht wird (lacht). Ich war schon immer ein großer Science-Fiction-Fan, spielte in einigen mit, und mein Lieblingsfilm ist "Matrix". Die Techniken und Themen dieser Filme sind oft gar nicht so sehr von dem entfernt, was bereits möglich ist.
Ticket: Heißt das, Sie blicken eher positiv in die Zukunft?
Butterfield: Sagen wir lieber, dass ich voller Hoffnungen bin, die noch vor meinen Zweifeln stehen. Denn offensichtlich sind wir nicht gerade gut darin, die Zukunft besser zu gestalten. Zumindest wenn man betrachtet, was momentan auf unserem Planeten los ist. Lösungen müssen her. Sonst gibt es in 100 Jahren keine Menschen mehr, weil sie sich gegenseitig umgebracht haben.
Ticket: Woran denken Sie dabei?
Butterfield: An den Klimawandel, das Ansteigen der Meeresspiegel, Überbevölkerung, Verknappung Ressourcen und an den Mangel an Bildung. Jetzt wird zwar einiges getan, aber es kommt ein bisschen spät. Dann ist da noch Trump, der nicht an den Klimawandel glaubt – und das als mächtigster Mann der Welt. Zum Glück prognostiziert "Den Sternen so nah" eine positivere Zukunft. Damit führt uns dieser Film vor Augen, wofür wir dankbar sein sollten und was wir schützen müssen.
Ticket: Im Film spielen Sie im Grunde den ersten Marsianer, der mit der Schwerkraft auf der Erde zu kämpfen hat...
Butterfield: Ja, und das musste ich körperlich zum Ausdruck bringen – was sowohl herausfordernd als auch spaßig war. Ich bekam dafür Gewichte an meine Füße und auf meinen Brustkorb.
Ticket: Im Film verlieben Sie sich in Britt Robertson. Hat es Ihnen etwas ausgemacht, dass sie sieben Jahre älter ist als Sie?
Butterfield: Sie sieht aber viel jünger aus, und Liebespaare sind ja in vielen Filmen nicht gleichaltrig. Es hat Spaß gemacht, mit Britt zu arbeiten. Sie nimmt sich selbst nicht so wichtig – was ich sehr mag. Es ist gut für die Atmosphäre am Set, und beim Drehen herrscht viel mehr Leichtigkeit und Verspieltheit.
Ticket: Wie gehen Sie mit Ihrem Starruhm um?
Butterfield: Da ich nicht in Hollywood, sondern in London lebe, stehe ich nicht ständig im Rampenlicht. Auf der Straße werde ich schon mal erkannt, aber das ist eher selten. Es fühlt sich für mich nicht so an, als wäre mein Privatleben in Gefahr. Auf Premieren nehme ich inzwischen wahr, dass Mädchen kreischen wegen mir. Das ist merkwürdig, und ich weiß dann gar nicht, was ich tun soll. Ich sage mir, bloß nicht in Panik geraten (lacht)!






















von tsc
am Fr, 10. Februar 2017

Info

DEN STERNEN SO NAH

Regie: Peter Chelsom
Mit Asa Butterfield, Gary Oldman, Britt Robertson, Carla Gugino, Janet Montgomery und anderen
121 Minuten, frei ab sechs Jahren

Die Story
Kurz nach ihrer Landung auf dem Mars bringt Astronautin Sarah Elliot (Montgomery) einen Jungen zur Welt – und stirbt. Gardner (Butterfield) wächst in der Obhut von 14 Marsforschern auf. Mit 16 entdeckt er die Liebe und besucht die Erde.  

Autor: bz

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