"Ich musste besonders viel rennen"
"Knallhart" ging seine Karriere los. So lautete der Titel von Detlev Bucks Sozialdrama, mit dem David Kross im Alter von 15 Jahren bekannt wurde. Inzwischen ist er 25 und richtig dick im Filmgeschäft. In "Boy 7" nach dem Roman von Mirjam Mous erwacht er auf einem U-Bahnhof und kann sich an nichts mehr erinnern. Markus Tschiedert sprach mit David Kross.
Ticket: "Boy7" ist ein gelungener Thriller über eine Geheimorganisation. Was halten Sie von Verschwörungstheorien?
Kross: Da bin ich immer ein bisschen skeptisch. Kürzlich habe ich wieder gehört, dass wir durch diese Kondensstreifen am Himmel kontrolliert und manipuliert werden. Das wurde mir schon mal in Kambodscha zur Zeit der Dreharbeiten von "Same Same But Different" von einen Typen erzählt, der zu lange auf zu schlechten Drogen hängengeblieben ist. Dennoch finde ich solche Theorien interessant. Man hört sich das an, kann entweder darüber lachen oder sich seine eigene Meinung bilden.
Ticket: Beängstigen Sie Verschwörungstheorien manchmal auch?
Kross: Eigentlich nicht.
Ticket: Was macht Ihnen Angst?
Kross: Ich habe Höhenangst! In "Boy 7" gibt es eine Szene, für die ich auf einem Zehn-Meter-Brett stehen musste. Hinunterspringen wurde von mir glücklicherweise nicht verlangt, das übernahm ein Stuntman.
Ticket: Ansonsten scheinen Sie körperlich aber alles zu geben...
Kross: Ja, das war schon eine physisch anstrengende Rolle. Ich musste besonders viel rennen, wofür man nun keine besondere Begabung im Turnen braucht. Ich bin vorher ein paar Mal laufen gewesen, um mich darin etwas zu trainieren, und das war’s.
Ticket: Wie schwierig war die Kussszene zwischen Ihnen und Emilia Schüle unter Wasser?
Kross: Ein bisschen tauchen kann ich, aber unter Wasser zu spielen war neu für mich. Denn man sieht gar nichts, obwohl die Kussszene im Film glasklar aussieht und man glaubt, wir würden uns in die Augen schauen und miteinander kommunizieren. Das musste öfters gedreht werden, weil wir gar nicht wussten wie es aussehen würde.
Ticket: Mit "Boy 7" betreten Sie auch schauspielerisch Neuland...
Kross: Ja, ich hatte wahnsinnig Lust, mal bei einem Thriller mitzuspielen, was es in Deutschland nicht so häufig gibt, weshalb es für mich kaum die Möglichkeit gab. Diese Chance musste ich ergreifen. Ich habe mir schon immer gern spannende Filme angesehen.
Ticket: War es nicht eigenartig für Sie, als 25-Jähriger einen Schüler zu spielen?
Kross: Als wir mit den Dreharbeiten anfingen, war ich noch 23. Insofern geht das noch. Ich bin ja nicht der einzige. Es gibt sogar Schauspieler über 30, die noch ganz junge Charaktere spielen. Das kann man beim Film schon mal machen.
Ticket: Wie wäre es denn mal mit einer richtigen Erwachsenen-Rolle?
Kross: Na klar, ich verändere mich ja auch und spiele jetzt auch keine 15-Jährigen mehr. Aber ich denke bei meiner Rollenauswahl nicht bewusst darüber nach, damit in eine bestimmte Richtung zu gehen, sondern suche danach aus, was ich spannend finde und worauf ich gerade Lust habe.
Ticket: Sehen Sie das Filmgeschäft heute anders als noch zu Beginn Ihrer Karriere mit "Knallhart"?
Kross: Durch Erfahrungen lernt man wahrscheinlich schon immer etwas dazu, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass ich einen tiefen Einblick bekommen habe.
Ticket: Aber hatten Sie als 15-Jähriger nicht viele Flausen im Kopf?
Kross: Das schon, wobei ich auch anfangs wahnsinnig viel Glück mit Regisseuren hatte, mit denen ich zusammenarbeitete. Dann merkt man irgendwann, dass das nicht immer so ist. Aber damit findet man sich dann ab und lernt dazu.
Ticket: Inzwischen haben Sie mit Hollywoodgrößen wie Kate Winslet und Steven Spielberg gearbeitet. Besteht weiterhin Kontakt zu ihnen?
Kross: Nein, gar nicht. Der einzige, zu dem ich noch Kontakt habe, ist Stephen Daldry, der Regisseur von "Der Vorleser" mit Kate Winslet.
Ticket: Ihre internationale Karriere haben Sie damit aber nicht aufgegeben, oder?
Kross: Als nächstes werde ich wahrscheinlich den Torwart Bert Trautmann darstellen, der im Zweiten Weltkrieg Fallschirmspringer war und in englische Gefangenschaft geriet. Nach Kriegsende ließ sich bei Manchester City unter Vertrag nehmen. 1956 wurde er zu Englands Fußballer des Jahres gewählt. Eine extreme, aber tolle Geschichte, die der Marcus H. Rosenmüller unter dem Titel "Trautmann" umsetzen wird – allerdings in englischer Sprache.
von tsc
Kross: Da bin ich immer ein bisschen skeptisch. Kürzlich habe ich wieder gehört, dass wir durch diese Kondensstreifen am Himmel kontrolliert und manipuliert werden. Das wurde mir schon mal in Kambodscha zur Zeit der Dreharbeiten von "Same Same But Different" von einen Typen erzählt, der zu lange auf zu schlechten Drogen hängengeblieben ist. Dennoch finde ich solche Theorien interessant. Man hört sich das an, kann entweder darüber lachen oder sich seine eigene Meinung bilden.
Ticket: Beängstigen Sie Verschwörungstheorien manchmal auch?
Kross: Eigentlich nicht.
Ticket: Was macht Ihnen Angst?
Kross: Ich habe Höhenangst! In "Boy 7" gibt es eine Szene, für die ich auf einem Zehn-Meter-Brett stehen musste. Hinunterspringen wurde von mir glücklicherweise nicht verlangt, das übernahm ein Stuntman.
Ticket: Ansonsten scheinen Sie körperlich aber alles zu geben...
Kross: Ja, das war schon eine physisch anstrengende Rolle. Ich musste besonders viel rennen, wofür man nun keine besondere Begabung im Turnen braucht. Ich bin vorher ein paar Mal laufen gewesen, um mich darin etwas zu trainieren, und das war’s.
Ticket: Wie schwierig war die Kussszene zwischen Ihnen und Emilia Schüle unter Wasser?
Kross: Ein bisschen tauchen kann ich, aber unter Wasser zu spielen war neu für mich. Denn man sieht gar nichts, obwohl die Kussszene im Film glasklar aussieht und man glaubt, wir würden uns in die Augen schauen und miteinander kommunizieren. Das musste öfters gedreht werden, weil wir gar nicht wussten wie es aussehen würde.
Ticket: Mit "Boy 7" betreten Sie auch schauspielerisch Neuland...
Kross: Ja, ich hatte wahnsinnig Lust, mal bei einem Thriller mitzuspielen, was es in Deutschland nicht so häufig gibt, weshalb es für mich kaum die Möglichkeit gab. Diese Chance musste ich ergreifen. Ich habe mir schon immer gern spannende Filme angesehen.
Ticket: War es nicht eigenartig für Sie, als 25-Jähriger einen Schüler zu spielen?
Kross: Als wir mit den Dreharbeiten anfingen, war ich noch 23. Insofern geht das noch. Ich bin ja nicht der einzige. Es gibt sogar Schauspieler über 30, die noch ganz junge Charaktere spielen. Das kann man beim Film schon mal machen.
Ticket: Wie wäre es denn mal mit einer richtigen Erwachsenen-Rolle?
Kross: Na klar, ich verändere mich ja auch und spiele jetzt auch keine 15-Jährigen mehr. Aber ich denke bei meiner Rollenauswahl nicht bewusst darüber nach, damit in eine bestimmte Richtung zu gehen, sondern suche danach aus, was ich spannend finde und worauf ich gerade Lust habe.
Ticket: Sehen Sie das Filmgeschäft heute anders als noch zu Beginn Ihrer Karriere mit "Knallhart"?
Kross: Durch Erfahrungen lernt man wahrscheinlich schon immer etwas dazu, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass ich einen tiefen Einblick bekommen habe.
Ticket: Aber hatten Sie als 15-Jähriger nicht viele Flausen im Kopf?
Kross: Das schon, wobei ich auch anfangs wahnsinnig viel Glück mit Regisseuren hatte, mit denen ich zusammenarbeitete. Dann merkt man irgendwann, dass das nicht immer so ist. Aber damit findet man sich dann ab und lernt dazu.
Ticket: Inzwischen haben Sie mit Hollywoodgrößen wie Kate Winslet und Steven Spielberg gearbeitet. Besteht weiterhin Kontakt zu ihnen?
Kross: Nein, gar nicht. Der einzige, zu dem ich noch Kontakt habe, ist Stephen Daldry, der Regisseur von "Der Vorleser" mit Kate Winslet.
Ticket: Ihre internationale Karriere haben Sie damit aber nicht aufgegeben, oder?
Kross: Als nächstes werde ich wahrscheinlich den Torwart Bert Trautmann darstellen, der im Zweiten Weltkrieg Fallschirmspringer war und in englische Gefangenschaft geriet. Nach Kriegsende ließ sich bei Manchester City unter Vertrag nehmen. 1956 wurde er zu Englands Fußballer des Jahres gewählt. Eine extreme, aber tolle Geschichte, die der Marcus H. Rosenmüller unter dem Titel "Trautmann" umsetzen wird – allerdings in englischer Sprache.
von tsc
am
Mi, 19. August 2015
BOY 7
Regie: Özgür Yildirim. Mit David Kross, Emilia Schüle, Ben Münchow, Jens Harzer, Jörg Hartmann u. a.
104 Minuten, frei ab 12 Jahren
Die Story
Nur bruchstückhaft kommen seine Erinnerungen wieder, nachdem Sam (David Kross) auf einer U-Bahnstation erwacht und vor der Polizei flieht. Eine Visitenkarte führt ihn in ein Restaurant, wo er selbst ein Notizbuch versteckt hat. Eine "Unbekannte" (Emilia Schüle) kennt die ganze Wahrheit. Beide sind Opfer einer Verschwörung, die in einem Heim für Schwererziehbare ihren Anfang nahm.
Autor: bz