Im Park ist es angerichtet

Doppelter Genuss im Palazzo Colombino: Keulen in der Luft, Seezunge auf dem Teller.

B laue Bohnen werden sicher nicht kredenzt, wohl aber so manch andere scharfe Sachen. Es ist angerichtet im Spiegelzelt im Freiburger Colombi-Park. Ab heute heißt es wieder einmal: Der Palazzo Colombino ist eröffnet. Zeremonienmeister Roland Burtsche und sein Team laden bis zum 22. Januar ein. Gäste genießen ein Vier-Gang-Menü aus der Küche von Alfred Klink, garniert mit circensischer Kunst.

Zunächst einmal zum lukullischen Genuss. In den ersten vier Wochen liest sich das so: Mosaik von Seezungenfilet und Gambas, Zanderfilet mit Trüffelkruste, Perlhuhnbrüstchen und zum Abschluss geeister Tannenhonigschaum im Gewürzorangesüppchen. Ab dem 20. Dezember öffnen die Küchenmeister dann ein anderes Zauberkästchen. Darin befinden sich die Rezepte für gefülltes Wachtelbrüstchen, souffliertes Wildlachsmedaillon, Tournedo vom Rinderfilet und dem weißen Champagnerpfirsich auf Mandel-Krokantparfait.

Nun ist es aber nicht so, dass die Colombino-Crew ihre Gäste so einfach dinieren lässt. Genießen ja, aber bitte schön mit Unterbrechungen. Die aber kommen charmant und mit einem hohen künstlerischen Anspruch daher. Die passende Musik kommt von der Combo Lombino, dem Spezialitätenorchester des Palazzo. Zwischen Mailänder Scala und Kate Bush bewegen sich die Musiker, die das Mahl ebenso begleiten wie die internationalen Künstler.

Und auch das Künstlerensemble verspricht Genuss, diesmal eben circensischen. Da sind Oksana und Vadim, die im vergangenen Jahr die Zirkusschule in Kiew absolvierten und nun mit Tanzakrobatik auf sich aufmerksam machen. Aus Berlin kommt Inga Seibel, die als Luise für die Comedy im Spiegelzelt sorgt. Nach oben statt auf den Teller müssen die Gäste schauen, wenn Sabine Friebe loslegt. Die Vertikaltuchartistin wurde kürzlich bei einem Zirkusfestival in China für ihre Show ausgezeichnet. Solche Auszeichnungen sammelt Lukaluka wie andere Briefmarken. Ilka Licht und Luke Wilson zelebrieren Partnerjonglage. Detlef Winterberg jongliert mit Worten, ist ein echter Entertainer im Programm. Kräftig langen die Grinchenco Brothers aus Kiew zu. Akrobatik, Balance und Eleganz heißt ihr Motto. Ganz filigran zeigen sich Alex Jorgensen und sein Barti, eine Puppe, die, an mehr als 40 Fäden hängend, ganz schön lebendig wirkt. Lebendig lässt Hector Malamud aus Buenos Aires auch längst verstorbene Filmhelden werden. Ob Charlie Chaplin oder Marty Feldman, ausdrucksstark mimt der Comedian zahlreiche Persönlichkeiten.

BZ

Palazzo Colombino, Freiburg, Colombi-Park, bis 22. Januar 2005, jeweils 19.30 Uhr; Preise (Programm inklusive Vier-Gang-Menü, ohne Getränke): Mo - Do 92 Euro pro Person, Fr, Sa und Feiertage 98 Euro; Info: [TEL] 0761/2106666 oder

http://www.palazzo-colombino-freiburg.de

am Fr, 19. November 2004

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