Kunst

In "Edge of Now" präsentiert das ZKM in Karlsruhe Werke internationaler Medienkünstler

In "Edge of Now" präsentiert das ZKM in Karlsruhe Werke internationaler Medienkünstler.

Kann man einer Seifenblase Dauer, gar Ewigkeit verleihen? Im landläufigen Sprachgebrauch ist das hoch fragile Phänomen ein Vanitas-Symbol, eine Metapher für die Kurzlebigkeit meist gerade schöner Dinge – ein Traum platzt "wie eine Seifenblase". Verena Friedrichs Versuch, eine Seifenblase eben davor zu bewahren, hat somit einen leicht utopischen Anstrich. In "The long now" bedient sich die deutsche Künstlerin aufwändiger Apparaturen, um dieses Ziel zu erreichen. Ihr in der Ausstellung "Edge of Now" im ZKM Karlsruhe präsentiertes Werk ist nicht zuletzt ein Statement zur heutigen Medizin, die die menschliche Lebensdauer immer noch weiter verlängert.

Die Ausstellung ist Teil des Projekts "Three Rooms", mit dem das ZKM in Zusammenarbeit mit dem Nam June Paik Art Center im südkoreanischen Yongin sowie dem Chronus Art Center in Schanghai junge Medienkünstler fördert. Für Ausstellungen des Projekts wählt eine internationale Expertenjury für Medienkunst Positionen aus, die neue Perspektiven auf den Wandel von Technologie und Medien eröffnen. In Yongin und Schanghai war die Schau bereits zu sehen.

Die beiden anderen Räume neben dem von Verena Friedrich gehören Kim Heecheon und Yang Jian. Kims Arbeit "Lifting Barbells" ist ein autobiografisch gefärbter Videoessay, in dem sich der junge Koreaner auf die Suche nach letzten Spuren seines tödlich auf der Straße verunglückten Vaters begibt. Dank GPS- und anderer technischer Daten lassen sich seine letzten Minuten detailliert rekonstruieren. Die Dystopie nahezu lückenloser Überwachung ist auch das Thema des Chinesen Yang Jian – und das bereits im Titel seiner Arbeit "Forest of Sensors".

Termine: ZKM Karlsruhe, Lorenzstr. 19. Bis 27. Okt., Mi bis Fr 10-18 Uhr, Sa, So 11-18 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 12. Juli 2019

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