INFO-BOX: Die Räder, die die Welt bedeuten
V ergnügt sitzen die beiden Kinder in den weichen Sitzpolstern des Renault Double Phaeton Type NC, Baujahr 1903. Das Motorengeräusch imitieren sie mit dem Mund, die kleinen Hände am Lenkrad, die Oberkörper schaukeln immer ausgelassener. Scheinbar ist es eine kurvenreiche Fahrt, die die beiden Geschwister in ihrer Fantasie mit dem Oldtimer unternehmen. "Doucement, sachte", ruft ihnen die Mutter zu. Der Vater beeilt sich indes, diesen Moment im Nationalen Automobilmuseum, Sammlung Schlupf - auch Schlumpfmuseum genannt - im elsässischen Mulhouse fotografisch für das Familienalbum festzuhalten.
210 000 Besucher pro Jahr bestaunen die 400 Exponate, die der sportbegeisterte Textilunternehmer Fritz Schlumpf seit 1960 gesammelt hat. Im Sommer jenes Jahres erwarb er allein zehn Bugattis und hatte nur ein Ziel: eine weltweit einzigartige Automobilsammlung aufzubauen. Heute kümmert sich das Unternehmen Culture Espace um die Schlumpf-Sammlung.
Blank polierte Karosserien schimmern hier auf 17 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Das Museum erzählt die Geschichte des Automobils von Anfang an: Eines der ersten Autos war der Jacquot, der nach seinem Erbauer benannt wurde, wie man dank der kostenfreien Autoguides erfährt. Der Jacquot wurde mit Dampf betrieben; der Begriff Chauffeur (la chauffe, der Dampf) wurde aus dieser Zeit beibehalten. Wie der Motor eines Renault Torpedo Type MT von 1923 klingt, auch das können die Besucher erleben. Zum Starten darf man die Kurbel auch selbst in die Hand nehmen. Wie es ist, einen Überschlag mit dem Auto zu machen, kann man im Crashtestwagen erfahren. Faszinierend auch das Eierauto "L'oeuf" von Arzen. Dieses war 1942 mit seinem Bio-Design seiner Zeit weit voraus. Zunächst wurde es elektrisch betrieben, später mit einem Benzinmotor ausgestattet und war bis 1989 in den Straßen von Paris unterwegs, wo Ettore Bugatti auf Arzens aufmerksam wurde.
Die Bugattis waren auch Fritz Schlumpfs größte Leidenschaft. In allen Farben, Modellen und Epochen sind sie im Museum zu sehen.
Im Rennsektor des Museums gibt es auch die schnellsten Autos zu bewundern; bei einem Boliden können die Besucher selbst die Reifen wechseln. Auf dem Weg nach draußen vorbei an Caféteria, in gediegener Beleuchtung und stimmungsvoller Atmosphäre dann die wohl größte Faszination: das teuerste Auto der Welt. Auf 80 Millionen Franc wird der Wert des "Coupé Napoleon" geschätzt.
Maja Tolsdorf
INFO-BOX
Die Automobilausstellung der Schlumpfkollektion unterteilt teilt sich in vier Bereiche:
- den der Meisterstücke mit Luxus-Limousinen der 30er-Jahre wie Bugatti Royal, Hispano Suiza, Rolls-Royce und Maybach,
- den Bereich Abenteuer (Audioguides, Riesenbilder, Videoinstallationen),
- den Raum der großen Erfolgsgeschichten (Afrika-Rennen, Rennfahrten auf Großbildschirmen)
- sowie den Bereich Rennen (60 Boliden).
Das Museum ist fünf Minuten vom Mulhouser Stadtzentrum und der Autobahn A 36 entfernt. Von Basel sind es etwa 50 Kilometer. Parkmöglichkeiten sind günstig (zwei Euro) und ausreichend auf dem Parkplatz des Museums vorhanden.
210 000 Besucher pro Jahr bestaunen die 400 Exponate, die der sportbegeisterte Textilunternehmer Fritz Schlumpf seit 1960 gesammelt hat. Im Sommer jenes Jahres erwarb er allein zehn Bugattis und hatte nur ein Ziel: eine weltweit einzigartige Automobilsammlung aufzubauen. Heute kümmert sich das Unternehmen Culture Espace um die Schlumpf-Sammlung.
Blank polierte Karosserien schimmern hier auf 17 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Das Museum erzählt die Geschichte des Automobils von Anfang an: Eines der ersten Autos war der Jacquot, der nach seinem Erbauer benannt wurde, wie man dank der kostenfreien Autoguides erfährt. Der Jacquot wurde mit Dampf betrieben; der Begriff Chauffeur (la chauffe, der Dampf) wurde aus dieser Zeit beibehalten. Wie der Motor eines Renault Torpedo Type MT von 1923 klingt, auch das können die Besucher erleben. Zum Starten darf man die Kurbel auch selbst in die Hand nehmen. Wie es ist, einen Überschlag mit dem Auto zu machen, kann man im Crashtestwagen erfahren. Faszinierend auch das Eierauto "L'oeuf" von Arzen. Dieses war 1942 mit seinem Bio-Design seiner Zeit weit voraus. Zunächst wurde es elektrisch betrieben, später mit einem Benzinmotor ausgestattet und war bis 1989 in den Straßen von Paris unterwegs, wo Ettore Bugatti auf Arzens aufmerksam wurde.
Die Bugattis waren auch Fritz Schlumpfs größte Leidenschaft. In allen Farben, Modellen und Epochen sind sie im Museum zu sehen.
Im Rennsektor des Museums gibt es auch die schnellsten Autos zu bewundern; bei einem Boliden können die Besucher selbst die Reifen wechseln. Auf dem Weg nach draußen vorbei an Caféteria, in gediegener Beleuchtung und stimmungsvoller Atmosphäre dann die wohl größte Faszination: das teuerste Auto der Welt. Auf 80 Millionen Franc wird der Wert des "Coupé Napoleon" geschätzt.
Maja Tolsdorf
INFO-BOX
EDLE KAROSSEN
Die Automobilausstellung der Schlumpfkollektion unterteilt teilt sich in vier Bereiche:
- den der Meisterstücke mit Luxus-Limousinen der 30er-Jahre wie Bugatti Royal, Hispano Suiza, Rolls-Royce und Maybach,
- den Bereich Abenteuer (Audioguides, Riesenbilder, Videoinstallationen),
- den Raum der großen Erfolgsgeschichten (Afrika-Rennen, Rennfahrten auf Großbildschirmen)
- sowie den Bereich Rennen (60 Boliden).
Das Museum ist fünf Minuten vom Mulhouser Stadtzentrum und der Autobahn A 36 entfernt. Von Basel sind es etwa 50 Kilometer. Parkmöglichkeiten sind günstig (zwei Euro) und ausreichend auf dem Parkplatz des Museums vorhanden.
am
Fr, 17. September 2004