Theater
Interview mit dem Schauspieler und Performancekünstler Michael Labres
Den Titel "verFREMDung" hat Michael Labres seiner neuen Performance gegeben, die jetzt im Freiburger E-Werk zur Aufführung kommt. Zusammen mit dem von ihm initiierten Theater komplex bringt der gebürtige Grazer Theater mit Laiendarstellern auf die Bühne. Mit Labres, der als Schauspieler, Regisseur und Musiker in Freiburg lebt, sprach Maximilian Knaup.
Ticket: Herr Labres, Sie bezeichnen ihre Performance "verFREMDung" als "Multimedia-Theater-Revue". Was genau kann man sich darunter vorstellen?
Labres: Da ich grundsätzlich kein klassisches Theater mache, erarbeite ich mir aus verschiedenen Quellen eine Szenencollage. Dabei versuche ich, mit dem Material und den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite, eine entsprechende Form zu finden. Es geht dabei um Authentizität, darum, die schauspielerische Kraft aus den Laien-darstellern herauszuholen, ohne auf Scheindialoge zurückgreifen zu müssen. Die Revue ist ein Format, in dem Soli und Monologe aneinandergereiht werden können.
Ticket: Das Theater komplex besteht aus einer studentischen Theatergruppe und aus dem Projekt "strange", ein inklusives Theaterprojekt, das Sie lanciert haben. Woher rührt Ihre Begeisterung, Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus zusammenzubringen?
Labres: Diese unglaubliche individuelle Erfahrung, das Besondere, was diese Menschen mitbringen, bekomme ich von Profi-Schauspielern so nicht. Es ist diese bestimmte Ausstrahlung der Menschen, auch vor einem brisanten sozialen Hintergrund, die mich begeistert.
Ticket: In Graz haben Sie im Sommer unter dem Titel "ich:sucht:leben" mit drogenabhängigen Stadtparkbewohnern gearbeitet. Was unterscheidet dieses von ihrem jetzigen Projekt?
Labres: Die Bedingungen waren andere. In Freiburg bekomme ich nur wenig finanzielle Unterstützung. In Österreich werden Projekte viel besser subventioniert. Da haben die Darsteller schon mal 600 Euro nach einem Auftritt bekommen, was hier nicht vorstellbar ist.
Ticket: Wie war die Publikumsreaktion? Gab es Lob oder Kritik?
Labres: Teils, teils. Mal wurde eine Inszenierung als zu wuchtig empfunden. Es gab aber auch begeisterte Resonanz. Wenn die Zuschauer berührt werden, ist das für mich das größte Lob.
Termine: Freiburg, "verFREMDung", E-Werk, Fr, 11., und Sa, 12. Nov., jeweils 20.30 Uhr, sowie So, 13. Nov., 19 Uhr von bz
Labres: Da ich grundsätzlich kein klassisches Theater mache, erarbeite ich mir aus verschiedenen Quellen eine Szenencollage. Dabei versuche ich, mit dem Material und den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite, eine entsprechende Form zu finden. Es geht dabei um Authentizität, darum, die schauspielerische Kraft aus den Laien-darstellern herauszuholen, ohne auf Scheindialoge zurückgreifen zu müssen. Die Revue ist ein Format, in dem Soli und Monologe aneinandergereiht werden können.
Ticket: Das Theater komplex besteht aus einer studentischen Theatergruppe und aus dem Projekt "strange", ein inklusives Theaterprojekt, das Sie lanciert haben. Woher rührt Ihre Begeisterung, Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus zusammenzubringen?
Labres: Diese unglaubliche individuelle Erfahrung, das Besondere, was diese Menschen mitbringen, bekomme ich von Profi-Schauspielern so nicht. Es ist diese bestimmte Ausstrahlung der Menschen, auch vor einem brisanten sozialen Hintergrund, die mich begeistert.
Ticket: In Graz haben Sie im Sommer unter dem Titel "ich:sucht:leben" mit drogenabhängigen Stadtparkbewohnern gearbeitet. Was unterscheidet dieses von ihrem jetzigen Projekt?
Labres: Die Bedingungen waren andere. In Freiburg bekomme ich nur wenig finanzielle Unterstützung. In Österreich werden Projekte viel besser subventioniert. Da haben die Darsteller schon mal 600 Euro nach einem Auftritt bekommen, was hier nicht vorstellbar ist.
Ticket: Wie war die Publikumsreaktion? Gab es Lob oder Kritik?
Labres: Teils, teils. Mal wurde eine Inszenierung als zu wuchtig empfunden. Es gab aber auch begeisterte Resonanz. Wenn die Zuschauer berührt werden, ist das für mich das größte Lob.
Termine: Freiburg, "verFREMDung", E-Werk, Fr, 11., und Sa, 12. Nov., jeweils 20.30 Uhr, sowie So, 13. Nov., 19 Uhr von bz
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Fr, 11. November 2016