Rock
Interview mit Mike & The Mechanics vor ihrem Konzert in Augst
Mike Rutherford hat mit Genesis über 150 Millionen Platten verkauft. Auch mit seiner 1985 gegründeten Band Mike & The Mechanics, die in der Augusta Raurica in Augst spielt, konnte der britische Gitarrist, Bassist und Songschreiber zehn Millionen Tonträger absetzen und hatte Hits wie "All I Need Is a Miracle" oder "Over My Shoulder". Olaf Neumann hat den tiefenentspannt wirkenden Rutherford (66) sowie die beiden Sänger Tim Howar (47) und Andrew Roachford (52) gesprochen.
Ticket: Mike & The Mechanics existieren seit 32 Jahren. Welche Status hat diese Band für Sie?
Rutherford: Viele Leute glauben, man könne nicht in zwei Bands gleichzeitig spielen, tatsächlich aber existierten Genesis und Mike & The Mechanics über 15 Jahre parallel. Auf ein Genesis-Album folgte in der Regel ein Mechanics-Album. Ich mag die Idee, nicht nur an eine Sache gebunden zu sein. Auch Andrew verfolgt ja noch eine Solokarriere, und Tim hat sowieso immer viele Dinge am Laufen. Für uns ist das Projekt, an dem wir gerade arbeiten, immer das wichtigste.
Ticket: Wird das Songschreiben leichter, je älter man wird?
Rutherford: Ich freue mich, dass Sie mich das fragen. Die Antwort lautet: nein. Wenn man jung ist, redet man sich oft ein, ein Song sei einem gut gelungen. Mit den Jahren wird man aber ehrlicher zu sich selbst. Mir fällt das Songschreiben heute eher schwerer, aber es macht mir noch immer Spaß. Inzwischen weiß ich genau, wenn etwas an einem Song nicht stimmt.
Ticket: Sie haben im Lauf Ihrer 50-jährigen Karriere praktisch alles erreicht. Glauben Sie wirklich, dass – wie es in einem Ihrer Songs heißt – das Beste erst noch kommt?
Rutherford: Natürlich. Weil es immer so ist. Als Songschreiber hat man das Gefühl, dass man eigentlich nie ans Ziel kommt und man es immer noch ein bisschen besser machen kann. Ich finde, auf unserem aktuellen Album "Let Me Fly" sind einige der einzigartigsten Songs meiner Karriere drauf.
Ticket: Was werden Sie auf Ihrer Tour spielen?
Howar: Wir spielen Stücke von Mike & The Mechanics, von Genesis und sogar Solosachen von Roachford. Das ist natürlich luxuriös. Eine Tour ist auch immer eine schöne Möglichkeit, gänzlich neue Songs vor Publikum auszuprobieren. Es ist immer ein Vabanquespiel. Live präsentieren wir die Sachen etwas anders, aber wir achten stets darauf, die Integrität eines Songs nicht zu zerstören.
Ticket: Dieses Jahr steht das 50. Jubiläum von Genesis an. Sind irgendwelche Aktivitäten mit der Band geplant?
Rutherford: Das 50. Bandjubiläum könnte man dieses, nächstes oder auch übernächstes Jahr feiern. Ich persönlich würde es 2019 tun, denn dann wird unser Debütalbum 50. Im Moment gibt es keine Pläne für Genesis. Was ich aber schön finde, ist, dass Phil wieder aktiv ist. Ich habe ihn in London spielen sehen. Er ist immer noch großartig.
Ticket: Können Sie nachvollziehen, dass Phil Collins aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist?
Rutherford: Ja, absolut. Ich meine, er hat es nicht leicht, aber sein Sohn ist ihm eine große Hilfe. Aus ihm ist ein toller Schlagzeuger geworden.
Ticket: Wie gut kennen Sie Ihre eigenen Songs?
Rutherford: Nicht besonders gut. Es fällt mir manchmal schwer, mich an jede Note zu erinnern. Einmal habe ich "Land Of Confusion" irrtümlich in einer falschen Tonart begonnen. Also, ich lag ein klein wenig tiefer als beim Original.
Ticket: Mr. Rutherford, Sie haben allein mit Genesis 150 Millionen Platten verkauft. Sie könnten sich eigentlich entspannt zurücklehnen und einfach nur noch zum Spaß Musik machen.
Rutherford: Bei mir war immer beides der Fall. Ich finde es schön, wenn es gelingt, ein Projekt zum Wachsen zu bringen. Dabei kommt es nicht unbedingt auf die Größe an, sondern darauf, Songs zu schreiben, die den Menschen da draußen gefallen. Die Vorstellung, dass ein Lied, das man abgeschirmt von der Außenwelt in einem Tonstudio geschrieben hat, sich eines Tages selbständig macht und um die Welt reist, finde ich immer noch faszinierend.
Termine: Augst, Augusta Raurica Live in Concert: Fr, 7. Sept, Nena, Staubkind, Jonas Monar, 18.45 Uhr; Sa, 8. Sept., John Lees’ Barclay James Harvest, Wishbone Ash, Jack Slammer, 18 Uhr; So, 9. Sept., Mike & The Mechanics, Richie Kotzen, Ben McKelvey, 18 Uhr von onma
Rutherford: Viele Leute glauben, man könne nicht in zwei Bands gleichzeitig spielen, tatsächlich aber existierten Genesis und Mike & The Mechanics über 15 Jahre parallel. Auf ein Genesis-Album folgte in der Regel ein Mechanics-Album. Ich mag die Idee, nicht nur an eine Sache gebunden zu sein. Auch Andrew verfolgt ja noch eine Solokarriere, und Tim hat sowieso immer viele Dinge am Laufen. Für uns ist das Projekt, an dem wir gerade arbeiten, immer das wichtigste.
Ticket: Wird das Songschreiben leichter, je älter man wird?
Rutherford: Ich freue mich, dass Sie mich das fragen. Die Antwort lautet: nein. Wenn man jung ist, redet man sich oft ein, ein Song sei einem gut gelungen. Mit den Jahren wird man aber ehrlicher zu sich selbst. Mir fällt das Songschreiben heute eher schwerer, aber es macht mir noch immer Spaß. Inzwischen weiß ich genau, wenn etwas an einem Song nicht stimmt.
Ticket: Sie haben im Lauf Ihrer 50-jährigen Karriere praktisch alles erreicht. Glauben Sie wirklich, dass – wie es in einem Ihrer Songs heißt – das Beste erst noch kommt?
Rutherford: Natürlich. Weil es immer so ist. Als Songschreiber hat man das Gefühl, dass man eigentlich nie ans Ziel kommt und man es immer noch ein bisschen besser machen kann. Ich finde, auf unserem aktuellen Album "Let Me Fly" sind einige der einzigartigsten Songs meiner Karriere drauf.
Ticket: Was werden Sie auf Ihrer Tour spielen?
Howar: Wir spielen Stücke von Mike & The Mechanics, von Genesis und sogar Solosachen von Roachford. Das ist natürlich luxuriös. Eine Tour ist auch immer eine schöne Möglichkeit, gänzlich neue Songs vor Publikum auszuprobieren. Es ist immer ein Vabanquespiel. Live präsentieren wir die Sachen etwas anders, aber wir achten stets darauf, die Integrität eines Songs nicht zu zerstören.
Ticket: Dieses Jahr steht das 50. Jubiläum von Genesis an. Sind irgendwelche Aktivitäten mit der Band geplant?
Rutherford: Das 50. Bandjubiläum könnte man dieses, nächstes oder auch übernächstes Jahr feiern. Ich persönlich würde es 2019 tun, denn dann wird unser Debütalbum 50. Im Moment gibt es keine Pläne für Genesis. Was ich aber schön finde, ist, dass Phil wieder aktiv ist. Ich habe ihn in London spielen sehen. Er ist immer noch großartig.
Ticket: Können Sie nachvollziehen, dass Phil Collins aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist?
Rutherford: Ja, absolut. Ich meine, er hat es nicht leicht, aber sein Sohn ist ihm eine große Hilfe. Aus ihm ist ein toller Schlagzeuger geworden.
Ticket: Wie gut kennen Sie Ihre eigenen Songs?
Rutherford: Nicht besonders gut. Es fällt mir manchmal schwer, mich an jede Note zu erinnern. Einmal habe ich "Land Of Confusion" irrtümlich in einer falschen Tonart begonnen. Also, ich lag ein klein wenig tiefer als beim Original.
Ticket: Mr. Rutherford, Sie haben allein mit Genesis 150 Millionen Platten verkauft. Sie könnten sich eigentlich entspannt zurücklehnen und einfach nur noch zum Spaß Musik machen.
Rutherford: Bei mir war immer beides der Fall. Ich finde es schön, wenn es gelingt, ein Projekt zum Wachsen zu bringen. Dabei kommt es nicht unbedingt auf die Größe an, sondern darauf, Songs zu schreiben, die den Menschen da draußen gefallen. Die Vorstellung, dass ein Lied, das man abgeschirmt von der Außenwelt in einem Tonstudio geschrieben hat, sich eines Tages selbständig macht und um die Welt reist, finde ich immer noch faszinierend.
Termine: Augst, Augusta Raurica Live in Concert: Fr, 7. Sept, Nena, Staubkind, Jonas Monar, 18.45 Uhr; Sa, 8. Sept., John Lees’ Barclay James Harvest, Wishbone Ash, Jack Slammer, 18 Uhr; So, 9. Sept., Mike & The Mechanics, Richie Kotzen, Ben McKelvey, 18 Uhr von onma
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Fr, 08. September 2017
