Party

Konstantin Sibold in der Freiburger Passage 46

Wenn jemand weiß, wie das mit dem Auftrieb geht, dann ist es Konstantin Sibold, und zwar im wahrsten Wortsinn. Der Stuttgarter, in seinem Freundeskreis liebevoll "Konschti" genannt, gehört seit rund zwei Jahren zu den Überfliegern am deutschen House-Himmel. Und wenn er mal nicht über Tel Aviv und Tokyo nach Mexico City zum Auflegen fliegt, studiert er Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart. Geplanter Abschluss: Diplom. Die Diplomurkunde als Disc Jockey und Produzent hat der 27-Jährige, der am Samstag in der Passage 46 in Freiburg spielt, schon lange in der Tasche. 2010 veröffentlichte er seine erste Vinylschallplatte unter dem Titel "Neuland" auf dem Stuttgarter Kleinstlabel Salon Rosi, gefolgt von "Leif / Mariam", die auf dem französischen Label Caramelo Records erschien. Die Stücke darauf zeigen: Sibold ist musikalisch vielseitig aufgestellt. Stilistisch bewegt er sich zwischen Detroit Techno und klassischem House. Melancholische Flächen und glasklare Melodien gehen Hand in Hand mit wuchtigen Drumgrooves, die immer auf die Tanzfläche zwingen. Die größte Schubkraft gab seiner Karriere jedoch das Stück "Madeleine". Das erschien im Sommer 2013 auf einem "Secret Weapons" genannten Sammelwerk des Berliner Houselabels Innervisions. Als Secret Weapons, auf Deutsch Geheimwaffen, gelten in der DJ-Szene Musikstücke, die einen besonderen Zauber auf die Tanzfläche streuen und, an der richtigen Stelle eingesetzt, enorme Durchschlagskraft entfalten. Mittlerweile bekommt Sibold viele Remix-Anfragen aus der Welt des Indie- und Elektropop, hat sich beispielsweise an Songs der Norweger Röyksopp und GusGus aus Island abgearbeitet. Viel Aufheben macht er hierum allerdings nicht. So ist das eben mit dem schwäbischen Understatement.

Freiburg, Konstantin Sibold, Passage 46, Sa, 31. Jan., 23 Uhr
von Bernhard Amelung
am Mi, 28. Januar 2015

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