Kunst
Künstlerbücher aus der Brokken Zijp Collection im Freiburger Kunstraum Bürkle
Vor ein paar Jahren veröffentlichte die kalifornische Künstlerin Tauba Auerbach ein Buch, das auf denkbar knappe Weise die Geschichte der Verwandlung von Fläche in Raum erzählte. Der Band "[2.3]" – betitelt nach den beteiligten Dimensionen – enthielt nichts als eine Serie aus buntem Karton gestanzter Bögen, die sich beim Öffnen der Seiten wie auf einer Bühne zu einem kleinen Ensemble geometrischer Skulpturen auffalteten.
Für José und Hans Brokken-Zijp war klar: Dieses Pop-Up-Buch gehört in unsere Sammlung! Nicht ohne Grund. Seit Ende der 80er Jahre beschäftigt sich das Ehepaar aus dem niederländischen Liempde intensiv mit der Geschichte des Künstlerbuchs. Was sie dabei bis heute gleichermaßen interessiert und fasziniert, ist der seltsam unfassbare Status dieser Werke zwischen zwei Deckeln. Sind sie Buch oder Bild? Gebrauchs- oder Kunstobjekt? Demokratisch weil preiswert und in Kleinauflagen zu haben – oder doch eher elitär wegen ihres oft experimentellen Charakters?
Fest steht nur eines: Spätestens seit der deutsch-schweizerische Künstler Dieter Roth 1961 philosophische Standardwerke kleinschnitt, um sie in Därme zu füllen und als "Literaturwurst" zu verkaufen, hat sich die Suche nach einer gültigen Definition des Künstlerbuches erübrigt. Heute kann es vieles sein – das legt auch die Sammlungsschau der 2011 gegründeten Brokken Zjip Foundation for Art nahe, die jetzt im Freiburger Kunstraum Bürkle eröffnet. Rund 150 Arbeiten sind dort zu Gast – von minimalistisch ineinander gefalteten Linienlandschaften eines Sol LeWitt oder Christopher Wools hart kopierten Typowüsten im Punk-Look bis zu den denkbar unterschiedlichen 3-D-Papieranimationen von Katharina Hinsberg oder Tauba Auerbach.
Termine: Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg. Bis 15. Jan., Di bis Fr, So 11–17 Uhr von Dietrich Roeschmann
Für José und Hans Brokken-Zijp war klar: Dieses Pop-Up-Buch gehört in unsere Sammlung! Nicht ohne Grund. Seit Ende der 80er Jahre beschäftigt sich das Ehepaar aus dem niederländischen Liempde intensiv mit der Geschichte des Künstlerbuchs. Was sie dabei bis heute gleichermaßen interessiert und fasziniert, ist der seltsam unfassbare Status dieser Werke zwischen zwei Deckeln. Sind sie Buch oder Bild? Gebrauchs- oder Kunstobjekt? Demokratisch weil preiswert und in Kleinauflagen zu haben – oder doch eher elitär wegen ihres oft experimentellen Charakters?
Fest steht nur eines: Spätestens seit der deutsch-schweizerische Künstler Dieter Roth 1961 philosophische Standardwerke kleinschnitt, um sie in Därme zu füllen und als "Literaturwurst" zu verkaufen, hat sich die Suche nach einer gültigen Definition des Künstlerbuches erübrigt. Heute kann es vieles sein – das legt auch die Sammlungsschau der 2011 gegründeten Brokken Zjip Foundation for Art nahe, die jetzt im Freiburger Kunstraum Bürkle eröffnet. Rund 150 Arbeiten sind dort zu Gast – von minimalistisch ineinander gefalteten Linienlandschaften eines Sol LeWitt oder Christopher Wools hart kopierten Typowüsten im Punk-Look bis zu den denkbar unterschiedlichen 3-D-Papieranimationen von Katharina Hinsberg oder Tauba Auerbach.
Termine: Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg. Bis 15. Jan., Di bis Fr, So 11–17 Uhr von Dietrich Roeschmann
am
Fr, 14. Oktober 2016