LÜGEN und andere WAHRHEITEN
Uli Masuth Der wahrheitsliebende Mensch lügt. Und das nicht zu knapp. Je nachdem, welchem
Experten man glauben darf, 25-200 Mal am Tag. Frei nach Präsident Gerald Ford
könnte man also sagen: Die Lüge ist der Klebstoff, der unsere Gesellschaft
zusammenhält.
Und das nicht nur im privaten, nein, auch im öffentlichen Leben. Selbst
Pressemeldungen kommen nicht ganz ohne aus. Drum heißt es ja auch im Volksmund:
Lügen, wie gedruckt.
Weil es aber immer weniger Wahrheit gibt, gibt es auch immer mehr Menschen, die sich
auf der Suche nach ihr verirren. Und zwar ins Internet, wo sie - wie meistens - fündig
werden. Denn tatsächlich wimmelt es da von Experten, die im Besitz der Wahrheit sind,
sie also keinesfalls nur kurz gepachtet haben. Kein Wunder also, dass für Otto
Normalverbraucher kaum was davon übrig bleibt.
Was tun? Soll uns die Wahrheit gestohlen bleiben? Oder sollten wir uns etwa mit der
halben begnügen, am besten scheibchenweise serviert? Der Vorteil dabei: so liegt sie
weniger schwer im Magen und stößt nicht ganz so sauer auf. Der Nachteil: was für den
einen noch die halbe Wahrheit ist, ist für den andern schon die ganze Lüge. Was aber
hätten wir davon, wenn immer alle die Wahrheit sagten? Den Himmel oder die Hölle auf
Erden?
Von Mark Twain stammt der Satz: »Tatsachen muss man kennen, bevor man sie
verdrehen kann«. Steckt also Wahrheit hinter jeder Lüge? Machen Sie sich auf eine
ehrliche Antwort gefasst.
Ein Kabarett-Programm mit Musik, ohne Gesang, politisch
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