Ludovic Navarre alias St. Germain tritt in Wolfisheim auf

Zusammenkommen, tanzen, gemeinsam durch die Nacht schweben, sich verlieren und wieder auseinander gehen. Woche für Woche interpretieren Clubgänger diese Choreographie auf unterschiedliche Weise. Ansprechend und anspruchsvoll vertont hat sie der französische Musiker Ludovic Navarre, 43, mit seinem Song "Rose Rouge". Grundlage ist ein Sample der US-amerikanischen Sängerin Marlena Shaw, die solche Szenen auf "Woman of the Ghetto" besingt. Mit jazzigen Bläserlinien, repetitiven Harmoniemustern und einem hypnotischer Shuffle-Groove verleiht ihm Navarre einen hohen Wiedererkennungswert. Erschienen ist "Rose Rouge" im Frühjahr 2000 auf "Tourist", Navarres zweitem Studioalbum unter seinem Künstlernamen St. Germain. Für sein drittes selbstbetiteltes Album hat sich Navarre, der mit seiner Musik die Leerstellen zwischen House und Acid Jazz besetzt, fünfzehn Jahre Zeit gelassen. Eine Zeit, in der ein Künstler durchaus in Vergessenheit geraten kann. Im Herbst 2015 dann die Schlagzeile: St. Germain ist zurück. Auf "Real Blues", so der Albumtitel, öffnet sich Navarre westafrikanischer Musik, Stammesmusiken und westafrikanischen Interpretationen von Soul, Funk und Blues. Sechs Jahre hat er nach eigenen Angaben gebraucht, um einen vielschichtigen Klangkosmos zu entwerfen, den die Klänge traditioneller malinesischer Instrumente wie Balafon und Kora durchdringen. Musik für die hypnotischen Stunden im Club.

Termin: Wolfisheim (F), St. Germain

Fort Kléber, Sa, 25. Juni, 20 Uhr

von Bernhard Amelung