Kunst

Ludwigshafen: Die Schau "Gewächse der Seele" zeigt an fünf Orten eindrucksvolle Outsider-Kunst

Die Schau "Gewächse der Seele" zeigt an fünf Orten eindrucksvolle Outsider-Kunst.

Erstaunlich, zudem unglaublich und phantastisch: die Phantasiewelten dieser Ausstellung. Barbara Honywoods feingliedrig-verspieltes Aquarell in dominierenden Rottönen zum Beispiel. Oder eine Gouache von Georgiana Houghton, die in der unfassbaren Komplexität ihrer Spiralen und Windungen an Computerkunst denken lässt, deren Algorithmen Derartiges bequem auf Tastendruck hervorbrächten.

Die beiden Abstraktionen entstanden in den Jahren 1863 und 1864, Jahrzehnte bevor Kandinsky & Co. die ersten abstrakten Bilder schufen. Es sind Botschaften aus einer anderen Welt, buchstäblich: Die beiden Künstlerinnen folgten beim Malen Eingebungen übernatürlicher Wesen – von Engeln, Geistern, Verstorbenen. Mediumismus nennt man das heute in der Kunst.

In der Ausstellung "Gewächse der Seele" hängen diese und Werke weiterer Vertreter der so genannten Outsider-Kunst, darunter Künstler mit geistiger oder sonstiger Beeinträchtigung, dann neben Werken von Odilon Redon, Max Ernst oder František Kupka. Fünf Kunstinstitutionen in der Metropolregion Rhein-Neckar haben sich, unter Federführung des Wilhelm-Hack-Museums in Ludwigshafen, für die außergewöhnliche Ausstellung zusammengetan: eine Großtat!

Termine: Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Str. 23, Ludwigshafen. Bis 4. Aug., Di, Mi, Fr 11–18 Uhr, Do 11–20 Uhr, Sa, So 10–18 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 05. April 2019

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