Museumsnacht Basel 2020 – Zehn Tipps der Redaktion

Mehrere zehntausend Nachtschwärmer werden voraussichtlich am kommenden Freitag unterwegs sein. Neben Basel gehören auch Häuser in Weil am Rhein und Saint-Louis dazu. Vor allem für Neulinge, die sich erstmals an die kulturelle Großveranstaltung begeben, könnten die folgenden, von der Badischen Zeitung subjektiv ausgewählten Tipps, Orientierung geben.

Wer in kurzer Zeit viel sehen will, ist in der Basler Innenstadt mit dem Münsterplatz als Zentrum genau richtig. Dort ist von 18 bis 1 Uhr auch eine Infostelle eingerichtet, die auch telefonisch erreichbar ist unter 004161/2678401. Dort fahren auch sämtliche Buslinien ab und sorgen für die Mobilität der Besucher.

Fußläufig zu erreichen sind dort das Naturhistorische Museum, das Antikenmuseum, Kunstmuseum, Cartoonmuseum, die Kunsthalle sowie das Historische Museum.


Mittendrin im Geschehen befindet man sich im Antikenmuseum. Dort können sich die Besucher vom Gladiatorenfieber anstecken lassen. Um 18, 20 und 22 Uhr, erwecken Gladiator Maximus, ein Groupie aus Pompeji und weiter Römer die Welt der Gladiatoren zum Leben. Ein Cornu für die Gladiatoren heißt es von 18 bis 22 Uhr. Dort wird ein römisches Blasinstrument gebastelt und an einem Umzug teilgenommen. Einen Kurzvortrag von Thomas Lochmann "Ave Caesar, die Todgeweihten grüßen dich!" gibt es um 22 und 23 Uhr. Um Gladiatoren und ihre Frauengeschichten geht es um 0 Uhr und um 1 Uhr mit Esaù Dozio im Kurzvortrag "Liebesseufzer der Mädchen"


Ein einmaliges Vergnügen ist die Krypta im Münster Basel, das sein 1000-Jahr-Jubiläum feiert. Verlassen, verschüttet, vergessen und wieder ausgegraben: Zum Jubiläum des Heinrichs-Münsters hat die Archäologische Bodenforschung in der Krypta unter der Vierung eine Informationsstelle eingerichtet. Von 19.23 bis 1.25 Uhr gibt es dort jede Stunde eine mediale Inszenierung zur Baugeschichte dem Münsters. Treffpunkt ist beim Zelt auf dem Münsterplatz, begrenzte Teilnehmerzahl. Jede volle Stunde von 20 bis 0 Uhr gibt es "Des Bischofs Gebeine" zu sehen. Zeitzeugen berichten: eine theatralische Performance rund um die Entdeckung der Bischofsgräber in den Jahren 1907 und 1974


Junge Kunst gibt es in der Fondation Beyeler in Riehen (Baselstraße 101) zu sehen. Zur Ausstellung "Resonating Spaces" verwandelt sich das Museum für eine Nacht zum immersiven Klangerlebnis, das die Besucher zum Mitsingen einlädt. Amerikanische Drinks und Snacks stimmen auf die Ausstellung "Edward Hopper (ab 26. Januar) ein. Um 0 Uhr, 1 Uhr und 1.30 Uhr gibt es zudem eine Taschenlampen-Führung.


Seine neue Ausstellung "Making Fashion Sense" präsentiert das Kulturhaus (Freilager-Platz 9) zur Museumsnacht. Diese ist dem Thema Mode und Technologie gewidmet. Daneben erwartet die Besucher eine Selfie-Installation, eine verführerische interaktive Porträtmaschine und ein Workshop für modische Accessoires.


Die längste Führung aller Zeiten erwartet die Besucher im Historischen Museum Basel (Barfüsserplatz 7). Denn die Mitarbeitenden laden ein, in 100.000 Jahre Basler Geschichte einzutauchen. Zwischen 18 und 1 Uhr ist zudem Gelegenheit, einen Schnauz à la Nietzsche zu gestalten. Denn anlässlich des 175. Geburtstags des Philosophen sowie das 150. Jubiläum seiner Berufung an die Basler Universität, ist dort eine Sonderausstellung zu sehen. Diese gibt Einblick in das wechselvolle Dasein und die epochemachenden Gedanken des einflussreichsten und radikalsten Philosophen der Moderne.


Die Kunsthalle Basel (Steinenberg 7) ist ein Treffpunkt für junge Leute. Dort wartet die Ausstellung "Plastik Fantastique"darauf entdeckt zu werden. Unter dem Titel "Stein um Stein – Stone by Stone" wartet von 18 bis 2 Uhr ein großer Materialfundus darauf, ausgepackt und kreativ verwendet zu werden. Im Atelier können die Teilnehmer eigene kleine Plastiken und Miniatur-Skulpturen gestalten.


Das große Kunsthaus am St. Alban-Graben 16 vereint zahlreiche Ausstellung unter einem Dach. Zur Museumsnacht widmet es sich der Fragen "Findet mich das Glück?". Das Glücksrad der Fortuna soll über Glück und Unglück entscheiden, in dieser Nach mit übersinnlichen Karma-Konzepten, Meditation und Magie.


In der Augustinergasse 2 erwartet die Besucher ein niederschwelliges Angebot mit einem Hof zum Verweilen. Ansonsten gibt es dort Mitmachtheater, einen Workshop zum Thema Affentheater, Kurzführungen unter dem Titel "Alles nur Theater", Fußtheater mit Anne Klinge von 19 bis 23 Uhr zu jeder vollen Stunde sowie eine Feuershow. Um 23.15, 0.15 und 1.15 Uhr zeigt Feuerkünstler Till Schneider, wie heiß und hell eine Januarnacht sein kann.


Ein Kunst-Happening für alle Sinne erwartet die Nachtschwärmer im Museum Tinguely (Paul-Sacher-Anlage 2). Zur Ausstellung "Len Lye – Motion Composer" lädt das Museum ein selbst mit Film, Licht und Farbe zu experimentieren. Der experimentelle Künstler Len Lye (1901-1980) gilt als Vater des Musikvideos. In der Ausstellung wird das Werk von Lye in seiner ganzen Breite gezeigt, mit einem besonderen Augenmerk auf die Beziehungen zwischen den verschiedenen Medien.


Auch kleinere Museen finden sich im Programm, wie das jüdische Museum, das Traum-Museum oder das Musikmuseum. Da hilft es, sich einfach treiben zu lassen. Einen Abstecher wert ist aber sicherlich das Anatomische Museum. Dort kann man in die Virtuelle Realität in der Anatomie eintauchen. Um 19 Uhr gibt es dort zudem einen Vortrag mit Katja Mercer-Chalmers-Bender: "Am Morgen ein CBD-Joint und der Tag ist dein Freund"

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von dam, maj