Party

Oliver Hafenbauer & The Citizen's Band in der Freiburger Passage46

Der amerikanische Bluesmusiker Robert Johnson (1911–1938) wollte der Beste seines Fachs sein. Der Legende nach war der "King of Delta Blues" bereit, dafür seine Seele an den Teufel zu verkaufen. Daran erinnert noch heute ein Denkmal an der Kreuzung zwischen der Route 61 und 49 am Ortseingang der Stadt Clarksdale im US-Bundesstaat Mississippi, dem vermuteten Ort des Teufelspakts. Wer wann mit wem und wo welchen Bund geschlossen hat, ist beim Club Robert Johnson nicht bekannt. Dennoch gilt der 1999 von Ata Macias und Sebastian Kahrs im Offenbacher Stadtteil Kaiserlei eröffnete Club als eine der weltbesten Spielstätten elektronischer Tanzmusik. Das Robert Johnson ist spartanisch karg eingerichtet. Seine Betreiber richten den Fokus auf das Wesentliche: ein perfekt in den Raum eingemessenes Soundsystem und ein durchdachtes, auf lange Sicht entwickeltes Programm. Weltbekannte Disc Jockeys wie Ricardo Villalobos und Dixon spielen dort regelmäßig. Dafür verantwortlich zeichnet seit 2009 der Frankfurter Oliver Hafenbauer. Der 37 Jahre alte Disc Jockey, eigentlich studierter Architekt, kümmert sich außerdem um das clubeigene Plattenlabel Live At Robert Johnson – mit EPs von Roman Flügel oder Massimiliano Pagliara und einer gleichnamigen Compilation-Reihe tonangebend in Sachen House. Eigene Musik produziert er zusammen mit Christian Beißwenger unter dem Kürzel B.H.F.V. Beißwenger ist es auch, der mit ihm am Donnerstag nach Freiburg kommt. Bekannt wurde der 1977 in Frankfurt geborene Produzent vor allem mit soulig-schroffen House-Stücken als Arto Mwambe (mit Phillip Lauer). Sein aktuelles Projekt heißt The Citizen’s Band, in das seine Liebe zu analogen Modularsynthesizern einfließt. Experimentell und trotzdem tanzbar – so klingt sein Live-Set.

Freiburg, Oliver Hafenbauer & The Citizen’s Band, Passage 46, Do, 30. April, 23 Uhr
von Bernhard Amelung
am Mi, 29. April 2015

Badens beste Erlebnisse