Kino-Itnerview
Oliver Kalkofe über Autos und die Tätigkeit als Synchronsprecher für "Cars 3"
Vor Jahren sprach Oliver Kalkofe (52) in Teil I der Animationsserie "Cars" den Oldtimer Rusty. In der Fortsetzung kam das Gefährt nicht vor, doch im dritten Teil darf der Förderer des Flitzers Lightning McQueen wieder den Motor aufheulen lassen. Ein Routinejob für den synchronerprobten Kalkofe, der sich als Komiker und Satiriker einen Namen gemacht hat und neben "Kalkofes Mattscheibe" mit "SchleFAZ" ein Erfolgsformat im Fernsehen bedient. Markus Tschiedert sprach mit ihm.
Ticket: Welche Beziehung haben Sie zu Autos?
Kalkofe: Ich muss bedauerlicherweise zugeben, sie ist nicht besonders groß, was vielleicht untypisch ist. Das einzige, was mich immer interessiert hat und ich mir noch kaufen würde, wäre einer der Original-James-Bond-Wagen – aber dann bitte mit allen Extras. Schleudersitz, Maschinengewehre und Ölspritzer hätte ich dann schon gern dabei.
Ticket: Der Schönheit eines Autos können Sie nicht wirklich etwas abgewinnen?
Kalkofe: Ich finde schon einige Autos sehr, sehr schön und denke, wäre ich reicher, jünger und schlanker, könnte es cool sein, ein solches Auto zu fahren. Da ich aber auch die Realität kenne und weiß, in so einen coolen Sportwagen passe ich gar nicht rein, habe ich schon immer ein recht neutrales Verhältnis zu Autos gehabt. Ich bin auch kein toller Autofahrer und habe auch nicht so viel Spaß daran.
Ticket: Ihre Alternativen?
Kalkofe: Seit ungefähr 15 Jahren fahre ich wenig Auto. Als ich nach Berlin umgezogen bin, habe ich gesehen, ich brauche das gar nicht. Der Verkehr in der Hauptstadt nervt mich eher, daher habe ich mich mehr oder weniger aufs Beifahrerdasein zurückgezogen.
Ticket: Und wer chauffiert Sie?
Kalkofe: Meine Frau fährt sehr viel und inzwischen auch mich. Sie sagt: "Es ist besser, wenn du nicht fährst. Dann fahre ich dich lieber." Das ist auch gut, damit kann ich mich zufrieden geben. Ich versuche, den Mythos aufrechtzuerhalten, dass es sicherer ist, wenn man mich fährt, als dass ich selber fahre.
Ticket: Wünschen Sie sich manchmal, dass Autos, wie jetzt auch wieder in "Cars 3", sprechen könnten?
Kalkofe: Ich bin ja auch mit "Knight Rider" groß geworden, und David Hasselhoff hatte ein sprechendes Auto. Das fand ich schön, weil ich da erkannt habe, wie cool es wäre, wenn mich mein Auto fahren würde und ich gar nicht mehr so viel machen müsste. Aber, ehrlich gesagt, würde ich mir ein sprechendes Auto nicht wünschen. Ich finde, es gibt schon viel zu viele Menschen, die nichts zu sagen haben. Wenn ich mir vorstellen würde, dass auch noch das Auto dazwischenredet und vielleicht noch der Toaster und die Kloschüssel, bin ich froh, dass auch mal geschwiegen wird.
Ticket: In "Cars 3" sprechen Sie den Oldtimer Rusty. Warum passt diese Figur so gut zu Ihnen?
Kalkofe: Das frage ich mich auch, weil es ein altes, rostiges und überholtes Auto ist. Das passt gar nicht zu mir. Komischerweise werde ich immer gegen mein Typus besetzt. Ich muss immer seltsame dicke Tiere und alte Autos sprechen, dabei wäre ich doch eher der junge Latin Lover-Typ. Wahrscheinlich, um mich herauszufordern. Die wissen, das ist so gegen den Typ besetzt, aber der Kalkofe ist so ein genialer Schauspieler, dem können wir so eine richtige große Herausforderung geben.
Ticket: Macht es Spaß, für eine Synchronrolle den ganzen Tag in einer dunklen Kabine zu sitzen?
Kalkofe: Es ist ein sehr einsamer und dunkler Job. Du sitzt da in deinem eigenen Dark Room und hast kaum Kontakte zur Außenwelt. Eigentlich merkwürdig, aber es macht mir dennoch Spaß, weil ich ursprünglich vom Radio komme. Da kann ich nur mit der Stimme Figuren entwickeln. In der Originalversion wurden oft großartige Schauspieler für die Sprechrollen engagiert, und die geben dir die Vorlage. Wenn du dann als deutsche Stimme dein Bestes tust, damit das nicht zerstört wird, finde ich das eine ehrenwerte Sache.
von tsc
Kalkofe: Ich muss bedauerlicherweise zugeben, sie ist nicht besonders groß, was vielleicht untypisch ist. Das einzige, was mich immer interessiert hat und ich mir noch kaufen würde, wäre einer der Original-James-Bond-Wagen – aber dann bitte mit allen Extras. Schleudersitz, Maschinengewehre und Ölspritzer hätte ich dann schon gern dabei.
Ticket: Der Schönheit eines Autos können Sie nicht wirklich etwas abgewinnen?
Kalkofe: Ich finde schon einige Autos sehr, sehr schön und denke, wäre ich reicher, jünger und schlanker, könnte es cool sein, ein solches Auto zu fahren. Da ich aber auch die Realität kenne und weiß, in so einen coolen Sportwagen passe ich gar nicht rein, habe ich schon immer ein recht neutrales Verhältnis zu Autos gehabt. Ich bin auch kein toller Autofahrer und habe auch nicht so viel Spaß daran.
Ticket: Ihre Alternativen?
Kalkofe: Seit ungefähr 15 Jahren fahre ich wenig Auto. Als ich nach Berlin umgezogen bin, habe ich gesehen, ich brauche das gar nicht. Der Verkehr in der Hauptstadt nervt mich eher, daher habe ich mich mehr oder weniger aufs Beifahrerdasein zurückgezogen.
Ticket: Und wer chauffiert Sie?
Kalkofe: Meine Frau fährt sehr viel und inzwischen auch mich. Sie sagt: "Es ist besser, wenn du nicht fährst. Dann fahre ich dich lieber." Das ist auch gut, damit kann ich mich zufrieden geben. Ich versuche, den Mythos aufrechtzuerhalten, dass es sicherer ist, wenn man mich fährt, als dass ich selber fahre.
Ticket: Wünschen Sie sich manchmal, dass Autos, wie jetzt auch wieder in "Cars 3", sprechen könnten?
Kalkofe: Ich bin ja auch mit "Knight Rider" groß geworden, und David Hasselhoff hatte ein sprechendes Auto. Das fand ich schön, weil ich da erkannt habe, wie cool es wäre, wenn mich mein Auto fahren würde und ich gar nicht mehr so viel machen müsste. Aber, ehrlich gesagt, würde ich mir ein sprechendes Auto nicht wünschen. Ich finde, es gibt schon viel zu viele Menschen, die nichts zu sagen haben. Wenn ich mir vorstellen würde, dass auch noch das Auto dazwischenredet und vielleicht noch der Toaster und die Kloschüssel, bin ich froh, dass auch mal geschwiegen wird.
Ticket: In "Cars 3" sprechen Sie den Oldtimer Rusty. Warum passt diese Figur so gut zu Ihnen?
Kalkofe: Das frage ich mich auch, weil es ein altes, rostiges und überholtes Auto ist. Das passt gar nicht zu mir. Komischerweise werde ich immer gegen mein Typus besetzt. Ich muss immer seltsame dicke Tiere und alte Autos sprechen, dabei wäre ich doch eher der junge Latin Lover-Typ. Wahrscheinlich, um mich herauszufordern. Die wissen, das ist so gegen den Typ besetzt, aber der Kalkofe ist so ein genialer Schauspieler, dem können wir so eine richtige große Herausforderung geben.
Ticket: Macht es Spaß, für eine Synchronrolle den ganzen Tag in einer dunklen Kabine zu sitzen?
Kalkofe: Es ist ein sehr einsamer und dunkler Job. Du sitzt da in deinem eigenen Dark Room und hast kaum Kontakte zur Außenwelt. Eigentlich merkwürdig, aber es macht mir dennoch Spaß, weil ich ursprünglich vom Radio komme. Da kann ich nur mit der Stimme Figuren entwickeln. In der Originalversion wurden oft großartige Schauspieler für die Sprechrollen engagiert, und die geben dir die Vorlage. Wenn du dann als deutsche Stimme dein Bestes tust, damit das nicht zerstört wird, finde ich das eine ehrenwerte Sache.
von tsc
am
Fr, 29. September 2017
Info
Cars 3 – Evolution
Regie: Brian Fee
Mit den deutschen Stimmen von Manou Lubowski, Bettina Zimmermann, Oliver Kalkofe, Christian Tramitz, Sebastian Vettel und anderen
102 Min., ohne Altersbeschränkung
Die Story
Rennauto Lightning McQueen ist leider nicht mehr der schnellste. Immer öfters wird er bei Autorennen abgehängt. Aber Ruhestand kommt für McQueen nicht infrage. Er will es noch mal wissen und stellt sich einem harten Training, um wieder auf Platz 1 zu kommen.
Autor: bz