Radio Slave im Freiburger Club Schmitz Katze

Zwillinge gelten als lebhaft und vielseitig interessiert. Wer in der Zeit zwischen dem 21. Mai und 21. Juni geboren wird, gilt als begeisterungsfähig und kreativ, mitunter aber auch etwas wankelmütig und sprunghaft. So kann man es jedem Kiosk-Horoskop entnehmen.

"Genau so bin ich drauf. Manche Freunde sagen, in meinem Gehirn lebten mehrere Persönlichkeiten", sagt Matthew Edwards. Der Brite, aufgewachsen in London und heute Wahlberliner, weiß diese Eigenschaften für sich zu nutzen. Er ist ausgebildeter Grafikdesigner, Disc Jockey, Produzent und Labelbetreiber. Als Künstler versteckt er sich hinter verschiedenen Aliasnamen, Rekid, Seadevils, DJ Maxxi und Cabin Fever. Sein wohl bekanntestes Alter Ego ist aber Radio Slave. Unter diesem legt er seit bald 15 Jahren auf, produziert eigene Stücke und bewegt sich dabei zwischen den Genre House und Techno.

Über die Jahre hat er dabei eine musikalische Handschrift entwickelt, die auf zwei charakteristischen Motiven aufbaut: hypnotisch pulsierenden Bass-Linien und Kickdrums mit gewaltiger akustischer Schlagkraft. "Wenn ich produziere, denke ich zuallererst an einen Disc Jockey und an den Club als einen Raum, in dem das Stück gut klingen muss", sagt Edwards, der in der HipHop- und Breakdance-Szene Südlondons aufgewachsen ist.

Anders dagegen tritt er unter dem Alias Quiet Village auf, ein Projekt, das er mit Joel Martin betreibt. Da lässt er seine Vorlieben für Ambient, Synth Pop und HipHop einfließen. "Für mich ist Quiet Village ein Rückzugsort. Dort tanke ich Energie für den Club", so Edwards. An diesem Samstag allerdings kommt der britische Wahlberliner frisch erholt von einem Kroatien-Urlaub nach Freiburg. Dort wird er ein Set im spielen. An den Decks unterstützen ihn Myny und Bobsket.

von Bernhard Amelung