„Durch leuchtende Bruchstellen“ Ausstellung im Pfarrhauskeller

Rauminstallation von Sabrina Fuchs in Feldberg

Sabrina Fuchs stellt eine Rauminstallation im Pfarrhauskeller in Feldberg aus.

MÜLLHEIM-FELDBERG. Die Künstlerin Sabrina Fuchs lädt zur Rauminstallation mit dem Titel "Durch leuchtende Bruchstellen" im Pfarrhauskeller in Feldberg ein. An folgenden Terminen und nach Vereinbarung ist der Raum mit persönlicher Einführung geöffnet: Sonntag, 25. Juni, Sonntag, 2. Juli, und Sonntag, 30. Juli, jeweils von 13 bis 15 Uhr.

Sabrina Fuchs wurde 1990 in Müllheim geboren. Sie studiert Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich in Form von Installationen, Objekten, Zeichnungen und Fotografien mit der visuellen Wahrnehmung.

Seit ihrem 21. Lebensjahr leidet sie unter einer unerkannten Erkrankung der Netzhaut, durch die sie einen Großteil ihrer Sehkraft verloren hat. Ihre extreme Lichtempfindlichkeit und ihr von Ausfällen durchzogenes Sehen machen sie besonders sensibel für die Subjektivität und Lückenhaftigkeit der Wahrnehmung. Das Phänomen Licht als Grundlage des Sehens, dient daher als Ausgangspunkt vieler ihrer Arbeiten.

Für Fuchs bedeutet die Beschäftigung mit dem Sehen, ihr Augenmerk auf Sichtbares sowie auf Unsichtbares zu richten. Fehler und Störungen des gewohnten Sehens und dadurch entstehende Leerräume sieht sie als Potenzial zur Hinterfragung der visuellen Wahrnehmungen. Leuchtende Strukturen, bewegliche Schatten und Unschärfen zitieren visuelle Erscheinungen, welche die Sicht der Autorin prägen.

Mit Vorliebe arbeitet Fuchs mit transparenten sowie stark reflektierenden Materialien, nicht nur, um den Lichteinfall zu modellieren, sondern auch, um den Blick und den Schatten des Betrachters in die Arbeit aufzunehmen. So enthalten ihren Arbeiten auch schon im Entstehungsprozess ein gedachtes Gegenüber. Daraus ergeben sich für Fuchs Fragen danach, welche Spuren und Prägungen ein jeder in seiner Umwelt hinterlässt beziehungsweise, welche sich in unsere subjektive Wirklichkeitswahrnehmung einbrennen.

Die Lichtinstallation setzt sich aus einer Vielzahl von polygonalen, in sich strukturierten Silberfolien zusammen. Diese werden vom gegenüberliegenden Türrahmen aus bestrahlt. Die hängenden Elemente bilden einen Durchgang entlang der rechten, von Bruchstellen durchzogenen Kellerwand. Im Passieren geraten nicht nur die Folien, sondern auch ihre Reflexionen und Schattenbilder in Bewegung. Daher überträgt jeder Besucher mit seinem Betreten eine Schwingung an den Raum. Seine eigene Präsenz wird nicht nur spürbar, sondern auch sichtbar. Während die Reflexionen der Folien frei durch den Raum tanzen, orientieren sich die Schatten an den Bruchstellen des sich langsam auflösenden Putzes. Dieser scheinbare Makel des Raums nutzt Fuchs als Metapher für die Zerbrechlichkeit bestehender Strukturen. In Korrespondenz dazu stehen die Folienstücke. Sie hängen wie zerfurchte Spiegelscherben herab und bilden lediglich das Fragment einer sich auflösenden Barriere. Im Durchschreiten wird der Betrachter geblendet, spiegelt sich in den Oberflächen und hinterlässt Spuren, sowohl durch seine Bewegung, als auch durch die bloße Anwesenheit seines Schattens. Erst beim Verlassen des Raums kann der Betrachter eine Perspektive außerhalb des Lichtpegels einnehmen.

Weitere Informationen und Anmeldung: Tel. 017624442010, E-Mail sabrina.fuchs@hotmail.de
von fl
am Mo, 19. Juni 2017

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