Virtuoser Jazzgesang

Rebekka Salomea Ziegler gastiert mit ihrer Band Salomea in Lahr

BZ-INTERVIEW mit Rebekka Salomea Ziegler über euphorische Kritiken und ihren bevorstehenden Auftritt im heimatlichen Lahr.

OFFENBURG. Im vergangenen Jahr begeisterte die aus Lahr stammende und in Köln lebende Sängerin Rebekka Salomea Ziegler mit der Bigband Surprise auf der Lahrer Landesgartenschau-Bühne und mit ihrer A-cappella-Formation "Of Cabbages and Kings" in der Kippenheimer Synagoge. Am Samstag, 16. Februar, kommt sie mit ihrer Band Salomea in den Lahrer Stiftsschaffneikeller. Über die Anfänge ihres musikalischen Schaffens in Lahr und über die wachsende Anerkennung in der Jazz-Szene unterhielt sich BZ-Mitarbeiterin Juliana Eiland-Jung mit der 27-jährigen Sängerin.

BZ: Können Sie sich an ihren ersten öffen
tlichen Auftritt erinnern?

Ziegler: Leider nicht an den Allerersten, da ich als Kind oft Auftritte mit der Ballettgruppe oder der Querflöte hatte. Zum ersten Mal vor Publikum gesungen habe ich wohl mit dem Kinderchor der Jacobuskantorei in der Stiftskirche in Lahr. Meinen ersten Bandauftritt hatte ich wahrscheinlich mit 16 Jahren bei einer Schulparty. Da wurde ich von den Funk Farmers eingeladen, als zweite Sängerin mitzumachen.

BZ: Ihre Konzerte und CDs haben zum Teil hymnische Kritiken im Jazzthing, Deutschlandfunk oder SWR2 bekommen. Zeigt sich das auch in den Besucherzahlen ihrer Konzerte?

Ziegler: Die sind sehr unterschiedlich. Mittlerweile kann ich bei der Konzertplanung besser einschätzen, wo die Leute uns gerne hören möchten und wie man effektiv für Konzerte werben kann. Das braucht aber auch Zeit. In Köln haben wir ein treues, unterstützendes, stetig wachsendes Publikum. In Lahr und Umgebung auch – das weiß ich sehr zu schätzen.

BZ: Eigenkomposition oder Cover – was liegt Ihnen mehr?

Ziegler: Eigenkomposition. Sie kommt aus mir, ist meine Möglichkeit, genau das zu sagen und zu singen, was ich ausdrücken und weitergeben möchte. Die Musik zu spielen, die ich mir gerne anhören würde. Kunst zu machen. Cover ist eine gute Schule und macht mir Spaß. Es gibt großartige Songs und viel daraus zu lernen! Ich denke aber, das Eigene liegt mir mehr.

BZ: Es wird nicht nur ihre Stimme gelobt, sondern Ausstrahlung und Bühnenpräsenz. Wie hart arbeiten Sie daran?

Ziegler: Ich arbeite wohl vor allem schon lang daran. Seit ich auf Bühnen stehe, vor allem als ich mich viel mit dem Theaterspiel beschäftigte. Auch jetzt arbeite ich daran. Ich übe, präsent zu sein, und arbeite an meiner inneren Einstellung generell. Ich versuche, alles bewusst zu tun, vor allem auf der Bühne. Meine Mitmusiker helfen mir sehr dabei, mich wohlzufühlen, und wir haben meistens sehr viel Spaß. Wir reflektieren und sprechen auch über unsere vergangenen Auftritte und schauen uns Videos an. Vor allem im Live-Kontext kann man Menschen erreichen und berühren, das ist mir sehr wichtig.

BZ: Die Musik von Salomea ist nicht leicht einzuordnen. Geben Sie den Menschen einen Tipp: Auf welche Art Musik soll sich das Publikum einstellen für das Konzert beim Kulturkreis?

Ziegler: Gerne! Wir waren ja schon einmal in Lahr zu Gast. Das war im Sommer 2016. Wer da war, wird sich erinnern, dass wir sehr verspielt und wild waren zu der Zeit. Mittlerweile ist unser Instrumentarium um einiges elektronischer. Wir kommen mit Synthesizern, elektronischem Schlagzeugcomputer und einem Effektgerät für die Stimme, der diese zum Teil stark verfremden kann. Wir spielen Songs, die von aktueller Musik – Hip-Hop, R&B, Pop und Jazz – beeinflusst sind. Wir werden innerhalb der Songs auch improvisieren, das gehört zu unseren Konzerten, so entstehen einzigartige Momente und zum Teil ganz neue Stücke. Ich habe das Glück, mit drei hervorragenden, kreativen Menschen zusammenzuarbeiten: Yannis Anft, Oliver Lutz und Leif Berger. Es wird also modernes Songwriting und persönliche Texte, wie auch im Kollektiv produzierte, im Moment entstandene Elemente zu hören geben.

Salomea, Samstag, 16. Februar, 20 Uhr, Lahr, Stiftsschaffneikeller, Vorverkauf Kultourbüro Lahr, Musik Eichler, Buchhandlung Schwab, Buchhandlung Rombach, 12 , ermäßigt 10 Euro, Abendkasse 14 und 12 Euro.
von ej
am Do, 14. Februar 2019

ZUR PERSON: Rebekka S. Ziegler

Geboren 1991, aufgewachsen in Schwanau-Nonnenweier und Lahr. Vater, Mutter und Bruder sind ebenfalls Musiker. Noch während der Schulzeit am Max-Planck-Gymnasium zahlreiche Auftritte – Jimmys Soul Attack, Big Band Surprise. Studium Jazz- und Pop-Gesang in Köln 2013 – 2019, ein Semester in Kopenhagen. Lebt in Köln. CD-Veröffentlichungen: SALOMEA (6/2018), Of Cabbages and Kings: Aura (12/2018)  

Autor: ej

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