Ausstellung in Aesch bei Basel

Rennfahrer Heini Walter

Eine Ausstellung in Aesch bei Basel widmet sich dem Rennfahrer Heini Walter .

Er ist ein Mann mit einer großen Leidenschaft: Remo Bader ist begeisterter Motorsportfan der früheren Jahre. Sein Interesse gilt vor allem der Zeit zwischen den Fünfzigern und Neunzigern. "Auch Formel 1 sah ich damals gerne, bevor sie zu technisch und durch zu viele Regeln zu kompliziert wurde." Damals hätten beispielsweise Bergrennen noch einen viel höheren Stellenwert gehabt als heute. "Ich war fasziniert von den Rennwagen", sagt Bader. Fasziniert war und ist er vor allem auch von seinem Idol Heini Walter, einem der bekanntesten Autorennfahrer der Schweiz.

Keiner kennt Heini Walter, der 2009 gestorben ist, besser als Bader, der damals ein Nachbarbub im Dorf Aesch südlich von Basel war. Bader hat die Ausstellung entworfen, die bis März 2018 im Heimatmuseum Aesch zu sehen ist.

Heini Walter fuhr Rennen von 1947 bis 1968. Seine größten Erfolge waren die Europa-Bergmeisterschaften 1960 und 1961. Die Ausstellung zeigt Bilder, Urkunden, Pokale, Straßenkarten, Modelle und einen Rennanzug Walters. Bader verfasste 1999 im Eigenverlag eine Biographie über Walter. Als einer von drei Erben verwaltet Bader in seinem Heini-Walter-Archiv in zig Ordnern alle Fotografien, Urkunden, Zeitungsartikel und Briefe aus Walters Karriere.

"Heini Walter starb am 12. Mai 2009 als einer der letzten Vertreter einer großen Motorsportepoche", sagt Bader. Obwohl Walter nur einmal 1962 beim Großen Preis von Deutschland an einer Weltmeisterschaft teilgenommen habe, sei das Herausragende an seinen Erfolgen die Tatsache, dass er seine Rennen meist "ohne fremde Unterstützung eines Rennteams oder Sponsors" bestritten habe. Walter fuhr vor allem Berg- und Rundstreckenrennen. "Er startete vorwiegend als Privatfahrer mit eigenen Fahrzeugen und fuhr trotzdem ganz vorne mit."

1927 im Kanton Schwyz geboren, kam Walter schon mit zwei Jahren ins Baselbiet nach Aesch, wo er als Junggeselle mit seinen Eltern Hans und Anna ein Restaurant, eine Garage, einen Autohandel, eine Fahrschule, ein Taxi- und Bestattungsunternehmen sowie eine Zweiradreparatur betrieb.

Walters Karriere startete 1947 beim Bergrennen im Baselbieter Jura mit einem Zwei-Liter-Bugatti, der denselben Jahrgang wie Walter hatte. 1954 ließ sich Walter von der Firma Fridolin in Freiburg im Breisgau eine Sportwagenkarosserie auf das Fahrgestell des neu erworbenen AFM Monoposto bauen. Dieses Fahrzeug fuhr er allerdings ohne großen Erfolg.

Dieser stellte sich erst nach einigen weiteren Rückschlägen ein, darunter ein schwerer Unfall beim Bergrennen 1956. Mit einem Porsche 550 Spyder gewann er 1957 schließlich seine erste Schweizermeisterschaft. 1959 wurde er Internationaler Deutscher Sportwagenmeister. Der Höhepunkt seiner Karriere war der zweimalige Gewinn der Berg-Europameisterschaft 1960 und 1961 auf dem Porsche RSK und RS 60 sowie der 14. Platz beim Großen Preis von Deutschland 1962 als Fahrer der Scuderia Filipinetti.

1968 gab Walter seine Karriere schweren Herzens auf, weil sein Vater gestorben war und er sich verstärkt den familiären Betrieben widmen musste. Die Erinnerung an einen der berühmtesten Schweizer Rennfahrer bleibt aber bis heute in Aesch lebendig.

Weitere Infos: Walter Heini Ausstellung: Heimat-

musem, Hauptstrasse 27, 4147 Aesch. Geöffnet: Jeweils 1. Sonntag im Monat (außer April), jeweils 10-12 Uhr und 15-17 Uhr, Finissage im Juli geplant; weitere Termine für Gruppen.
Infos: Tel. 0041/61/756 7754, http://www.heimatmuseum-aesch.ch www.heiniwalter.ch
von Boris Burkhardt
am Fr, 12. Januar 2018

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