Schätze hinter alten Mauern

Abenteuerlich: Eine Geocaching-Tour führt Rätsel lösend rund um Staufen.

Was braucht’s, um Kinder zum Wandern zu bringen? Ein altes Gemäuer und knallgelbe, kleine GPS-Geräte, dann wird der Rest zum Selbstläufer. Wir, zwei Erwachsene und zwei Kinder, sind heute in Staufen unterwegs, wo es diese Dinge gibt.

Der erste Gang führt zur Tourist-Info, wo wir die GPS-Geräte ausleihen wollen, durch die malerische Altstadt. Während wir Mütter vom Blumenschmuck, dem netten Schnickschnack in den Auslagen der Geschäfte und den hübschen Cafés bezaubert sind, staunen die Jungs über die Risse und die darübergeklebten Pflaster und lassen sich die Geschichte von "Staufen darf nicht zerbrechen" erzählen.

Auch in der Tourist-Info gibt’s viel über die Staufener Geschichte zu erfahren – und die Ausrüstung für die moderne Schnitzeljagd samt Einweisung. Sofort schnappen sich Jungs die Mini-Computer, erklären sich zu den Bestimmern und schon sind wir mittendrin in der Schatzsuche. Die Antwort auf die erste Rätselfrage liefert die Koordinaten der nächsten Station. Die Jungs an den Geräten gehen vorneweg, wir hinterher. Ungewohnt ist das. Normalerweise beugen wir Erwachsene uns über Wanderkarten, heute tippen die Jungs die Koordinaten ins GPS und zeigen wo’s langgeht – bis zur ersten Weggabelung.

Dann: wildes Diskutieren. Die Jungs probieren die eine, entscheiden sich für die andere Richtung, starren wie hypnotisiert auf die Geräte. Wir Mütter bewundern die Weinberge, das Städtchen, das kleiner wird, und die Burgruine, die näher rückt. Noch vier Meter, noch drei, dann ein triumphierendes "Ich hab’s gefunden!". Ein Schild plus eine weitere Rätselfrage ergeben die nächsten Koordinaten. Zufrieden machen wir erst einmal Rast, mit Blick nach Staufen.

Dorthin zieht es auch unsere Schatzsucher, laut Geräten auf dem direktesten Weg. Wir folgen zweifelnd, über immer schmaler werdende Stufen und Wege, mitten durch den Weinberg. Doch die Kinder berufen sich auf die fallende Meterzahl, die das Gerät anzeigt – also müsse die Richtung stimmen. Ein Trampelpfad wäre eine Autobahn im Vergleich zu dem Fußweg, auf den wir geführt werden – den Jungs gefällt’s. Fast sind sie enttäuscht, als das GPS uns wieder auf einen befestigten Weg leitet, Richtung Städtchen. Dort wartet die letzte Station mit Rätselfragen. Die Jungs grübeln und suchen, finden die Lösung und notieren sie auf dem Bogen. "Und jetzt? Wo ist der Schatz?" – "Na, da!" Nun haben wir Erwachsenen wieder die Führung – und lotsen die Bestimmer Richtung Eisdiele.
von Anita Fertl
am Mo, 28. September 2015

Badens beste Erlebnisse