Bilanz

Schauinslandbahn übertrifft Rekord vom Vorjahr und lockt mit Besonderheiten

Der Rekord vom Vorjahr – der so deklarierte „Allzeitrekord“ in 85 Jahren Bahnbetrieb – hatte alle Schauinslandbahn-Verantwortlichen zu Zurückhaltung veranlasst: Nochmal würde man das beste Fahrgastergebnis nicht toppen können. Tatsächlich aber wurde der Rekord gleich wieder eingestellt.

Fast ein bisschen ungläubig vermeldet die Leitung der Schauinslandbahn – Günter Voigt als technischer Leiter, Christine Kury als kaufmännische Leiterin – dass die 339 909 Berg- und Talfahrten im Jahr 2015 ganze 9,2 Prozent über dem Vorjahresergebnis liegen.

"Wir sind da ganz realistisch drangegangen", erklärt Günte
r Voigt auf einer Gondelfahrt, "wir hatten für die Bauarbeiten an der Bergstation eine Woche länger Winterrevision als sonst. Also gingen wir davon aus, dass sich die Fahrgastzahlen wieder etwas im Normbereich einpendeln würden." Den größten Zuwachs allerdings verzeichnete mit 83 Prozent gegenüber den Vorjahreszahlen ausgerechnet der Dezember, in dem diese eine zusätzliche Revisionswoche quasi "fehlte", und in dem obendrein Attraktionen wie die Eröffnung der neuen Stadtbahnlinie im Tal lockten. "Speziell diese Dezemberzahlen können wir noch gar nicht fassen", sagt Christine Kury. Außerdem bemerkenswert: "Die 28 537 Fahrten, die wir im Jahr 2015 zusätzlich hatten, sind nicht etwa so eine Art Jahreskarteneffekt, sondern auch die Erlöse sind um neun Prozent gestiegen."

Freifahrten

am Sonntag

Kräftig zugelegt haben 2015 unter dem Titel "Bergwelt" die Kombiangebote von Gastronomie und Gondel mit 22 Prozent Zuwachs. Die Gastronomie der "Bergstation" sei supergut aufgestellt, betonen Kury und Voigt, und entsprechend sei es speziell für Einheimische eine viel genutzte Attraktion, zum Beispiel auf den Schauinsland zu schweben, um dort zu frühstücken, oder zum Kaffeeklatsch, fürs Käsefondue oder Kulinarisches und Literatur. "Oft höre ich, dass die Gäste die sehr unterschiedlichen Außenbereiche schätzen", ergänzt Günter Voigt, "also die Freiflächen rings um Talstation und Bergstation – man kann es da wie dort schön haben, im Übrigen auch ohne einkehren zu müssen." Wer mag, findet auf dem Berg allerdings speziell fürs Einkehren Unterschiedliches und Originelles, vom witzig sortierten Kiosk und dem unkomplizierten Bier- und Würschtl-Stand draußen bis hin zum richtig guten Restaurant, zählt Christine Kury auf: "Das ist gerade in dem Mix sehr lässig."

Lockender als alles andere aber sei für alle die Natur – und dieses Schauinslandglück, wenn zwischen den Jahreszeiten gerade mal eine halbe Stunde liegt: "Im Tal liegt schon der Frühling in der Luft und hier oben ist noch richtig Winter, die Bäume verschneit, die Leut’ auf Ski unterwegs." Günter Voigt weiß: "Für den Gast spielt das Wetter die Hauptrolle – Regen geht zur Not mal, aber ganz ungünstig ist Wind." Auch für die Schauinslandbahn. Im Vorjahr musste sie an zwölf Tagen wegen Sturm stillstehen. Diese Zahl könnte 2016 überboten werden: Nach sechs Wochen sind schon acht Sturmtage notiert.

Für die inzwischen 1333 Jahreskarteninhaber ist das kaum ein Problem: Sie kommen wieder, wenn sich der Sturm gelegt hat. Eine längere Pause kommt allerdings auch auf sie – wie für alle anderen – zu, wenn die Gondel vom 4. bis zum 23. April in Revision ist. Danach geht’s gleich los mit einem "langen Samstag" – und mit einer neuen Gipfel-Wanderkarte, mit der sich alle bestens auf dem Hausberg orientieren können. Und damit "alle" möglichst niemanden ausschließt, wird 2016 auch das Jahr sein, in dem man sich auch im Detail dem Thema Barrierefreiheit widmet. Lange Ein- und Ausstiegszeiten und Rampen zu den Stationen gibt es längst, aber es gebe noch immer Vieles zu verbessern, so Christine Kury. Kaum zu verbessern dürfte in diesem Jahr jedoch eines sein: der Vorjahres-Fahrgastrekord.

Die Angebote der Schauinslandbahn und der Bergstation und die Webcam gibt’s auf http://www.schauinslandbahn.de
von Julia Littmann
am Fr, 12. Februar 2016

Kostenlos Gondeln

Im vergangenen Jahr war das schon der Hit: Die Schauinslandbahn bedankte sich bei ihren Fahrgästen für das treue Gegondele mit einem Freifahrttag. Das tut sie auch in diesem Jahr: Am Valentinstag, nämlich am Sonntag, 14. Februar, sind Berg- und Talfahrt frei. Oben gibt’s wie immer tolle Wege, tolles Wetter, feines Essen in der "Bergstation". Und es gibt Postkarten und eine Kartenbox. Die Schauinslandbahn spendiert das Porto und sorgt für den Versand. Im Vorjahr ging eine von rund tausend Karten am Freifahrtstag bis nach Thailand.  

Autor: lit

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