Schöne Sicht auf die Alpen

Ski- und Schneeschuhtour in Hegau/Tösstal auch für Einsteiger.

G leich über Fischenthal am Ende des Tösstals stehen der Hüttchopf und das Brandegg, zwei Aussichtsgipfel von besonderer Güte. Vor allem vom Brandegg bietet sich ein unbeschreibliches Panorama auf die tief verschneiten Glarner und Schwyzer Alpen. Dank des heimeligen Gasthauses Scheidegg kann man den Panoramablick sogar aus der warmen Stube, etwa bei einem Schümlikaffee oder einem "währschaften z'Mittag" genießen.

Die hier beschriebene Einsteigertour für Skitouren- oder Schneeschuhgeher ist relativ kurz, und es bleibt noch genug Zeit, den Nachmittag am Skilift von Aurüti zu verbringen. Wer etwas mehr Abwechslung sucht, der fährt in einer Viertelstunde nach Goldingen und verbringt dort noch einige Zeit auf den schönen und meist nur wenig frequentierten Pisten am Atzmännig.

Die Tour beginnt am Parkplatz am Skilift Aurüti, oberhalb von Fischenthal. Ein Stück wandert man an der Straße zu den Höfen hinauf. In der scharfen Rechtskurve zweigt links ein Fahrweg mit wenig Höhenverlust ins Tal hinab ab und führt anschließend nach Tannen hinauf. Hier wendet man sich nun rechts und steigt anfangs gehörig steil am Grat bergan.

Doch dann hilft nur eines: nämlich ordentliche Zickzack-Spuren zu ziehen, sofern diese nicht ohnehin schon vorhanden sind. Kurz geht es nochmals durch lichten Wald, und man steht schon am Fuß des Hüttchopfs. Am besten folgt man hier der Kammlinie und vermeidet so die westseitige Mulde unter dem Gipfel. Dann ist es Zeit für eine erste kleine Rast mit schöner Aussicht über die umliegenden bewaldeten Berge am Tösstock zum Säntis hinüber. So schön der Hang hinab zur Tösscheidi auch aussieht, so sollten sich Anfänger nicht dazu verleiten lassen abzufahren, weil er nach einigen Metern Tiefschneevergnügen in die schwer zu fahrende und sehr steile Waldzone im Tösstobel übergeht.

Der Abstieg ist nicht ganz einfach für Unerfahrene

Also fährt (oder stapft) man in ein paar Schwüngen zum Sattel zwischen Hüttchopf und Brandegg ab und folgt dem Forstweg zum Gasthaus Scheidegg. Die Sicht auf die Alpen ist schon einmalig und gehört zweifelsohne zu den schönsten in der ganzen Ostschweiz. Knapp oberhalb ist bereits der Gipfel des Brandegg erreicht. Der Abstieg auf dem Weg durch die steile Waldflanke ist für Unerfahrene nicht ganz einfach. Notfalls muss man an dieser Stelle eben die paar Meter zu Fuß absteigen. Dann geht es auf schmalen Waldgrat zum Dürrspitz vor. Die ersten Meter der Abfahrt sind ziemlich steil, und man muss schon etwas Mut aufbringen, den ersten Schwung zu setzen.

Bei gutem Pulverschnee ist aber schon der zweite das reinste Vergnügen. Und ehe man sich versieht, ist man auch schon aus dem herrlichen Hang hinaus und kommt mit ordentlich Schwung auch über das Flachstück zur nächsten Hangstufe. Eigentlich steht man viel zu schnell am Egg auf den planierten Pisten am Skilift von Aurüti.

Die schönste Abfahrt ist jene links am Hang entlang an den Ferienhäusern vorbei und in weiten Schwüngen über die freien Hänge hinab nach Aurüti.

Wer mit Schneeschuhen unterwegs ist, bleibt ab dem Dürrspitz links, hart am Waldrand und steigt anfangs sehr steil, dann ziemlich flach ebenfalls zur Bergstation des Skiliftes ab und folgt dann nach Lust und Laune den Skipisten ins Tal.

Thomas Bichler



HEGAU

Adressen und Infos für die Schneetour durch das Tösstal im Hegau:

Verpflegung/Unterkunft
Gasthaus Scheidegg am Brandegg, Skihütte in Aurüti

Informationen
http://www.atzmaennig.ch

http://www.skilift-fischenthal.ch

Karte
Topographische Karte der Schweiz 1:50 000, Blatt 226, beziehungsweise mit Wanderwegen Blatt 5011

Anforderungen
Zwar mit Steilstücken gewürzte, aber leichte Halbtagestour. Trotz Mittelgebirgscharakter sind kleine, lokale Lawinenabgänge (Hüttchopf, Dürrspitz) bei ungünstigen Verhältnissen möglich

http://www.slf.ch/avalanche/

bulletin-de.html
am Fr, 04. März 2005

Badens beste Erlebnisse