Tipp für die Sommerferien
Schwäbische Alb-Bahn
Von wegen nur kleine Jungen träumen von einer Karriere als Lokomotivführer. Die kleine Karla hat es schon mal bis zum begehrtesten Sitzplatz der Schwäbischen Alb-Bahn geschafft: Aufs Bänkle neben dem Mann in der blauen Uniform, der den Schienenbus-Oldtimer aus dem Jahr 1961 von Schelklingen aus auf die Alb hoch steuert. Es ist nicht nur der alte Schienenbus von MAN aus dem Bestand der Hohenzollerischen Landesbahn, der Wanderer und Radler mit seinen zweimal 192 PS befördert. Dazu gehört auch ein Steuerwagen, in dem es jede Menge Platz für Fahrräder gibt, während der Motorwagen mit seinen gut gepolsterten Bänken und dem üppig breiten Durchgang beweist, dass früher nicht alles unbequemer war.
Nach dem Start in Schelklingen fährt die Bahn ein kurzes Stück auf dem Gleis der Donautalbahn und biegt dann rechts ins Schmiechtal ein. Schmiechen Alb-Bahn heißt der erste Haltepunkt, bei Hütten verlassen wir das Schmiechtal und steuern den Haltepunkt Sondernach im Heutal und das Schandental mit dem ehemaligen Bahnhof Mehrstetten an. Dazwischen muss der Oldtimer eine Steigung von 1:50 bewältigen, einen Höhenmeter auf 50 Meter Strecke, was früher für die Dampflokomotiven eine echte Leistung war. Gelegentlich blieb da ein Zug wegen Dampfmangels liegen. Insgesamt muss der Schienenbus auf den 24 Kilometern in Stellung "Berggang" fast 200 Höhenmeter bewältigen – ein echter Albaufstieg. Das aber in sanften Schwüngen durch einige der schönsten Täler der Mittleren Alb mit Buchenwäldern, Wacholderweiden, Waidbuchenhainen und mageren Trockenrasen, unterbrochen von vereinzelten Kalkfelsen – alles natürlich gepflegt von Schafherden. Dafür, dass die Fahrt nicht allzu trocken verläuft, sorgt die Minibar mit Berg-Bier, Kesselwasser und echten schwäbischen Wibelen.
Am Ziel in Münsingen empfängt uns der schmucke Bahnhof, ein liebevoll vom Verein Schwäbische Alb-Bahn restauriertes Exemplar der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen im Schweizer Chaletstil. Im Inneren gibt es ein Bistro, eine Ausstellung über die Lebensräume der Schwäbischen Alb und – als Leckerbissen für Eisenbahnfreunde – ein Kurbelstellwerk aus dem Jahr 1907, das heute noch die Weichen sichert.
Vor dem Bahnhof warten bereits der Lautertal-Freizeitbus und der Biosphärenbus. Während Karla mit ihren Eltern in Richtung Großes Lautertal fährt, wählen wir den Biosphärenbus in Richtung "Ehem.TrübPl", so die zahlreichen Hinweistafeln in Münsingen. Der freundliche Fahrer rät uns für die Zeit bis zur Rückfahrt mit der letzten Oldtimertour zu einer rund zehn Kilometer langen Wanderung durch den ehemaligen Truppenübungsplatz, der 1895 eingerichtet und Ende 2005 aufgegeben wurde und heute nicht nur ein militärgeschichtliches Denkmal, sondern vor allem ein einzigartiges Biotop ist. Rund 35 Kilometer Rad- und Wanderwege gibt es. Wir nehmen die vielen Tafeln ernst, die vor Lebensgefahr durch Kampfmittelreste warnen, und bleiben brav auf den teils asphaltierten oder betonierten, teils geschotterten Wegen.
Zurück in Münsingen bleibt uns bis zur Rückfahrt "d’Alb ra" noch Zeit für eine ordentliche Portion Maultaschen in Ruth Ertlers Stationsbuffet. Und der Vorsatz, beim nächsten Mal das riesige Gelände mit Fahrrädern zu erkunden – Bahn und Bus machen es möglich.
Für alle großen Jungen oder Mädchen gibt es übrigens eine gute Nachricht: Die Schwäbische Alb-Bahn sucht einen Triebfahrzeugführer – so die korrekte Berufsbezeichnung. von Rolf Müller
Nach dem Start in Schelklingen fährt die Bahn ein kurzes Stück auf dem Gleis der Donautalbahn und biegt dann rechts ins Schmiechtal ein. Schmiechen Alb-Bahn heißt der erste Haltepunkt, bei Hütten verlassen wir das Schmiechtal und steuern den Haltepunkt Sondernach im Heutal und das Schandental mit dem ehemaligen Bahnhof Mehrstetten an. Dazwischen muss der Oldtimer eine Steigung von 1:50 bewältigen, einen Höhenmeter auf 50 Meter Strecke, was früher für die Dampflokomotiven eine echte Leistung war. Gelegentlich blieb da ein Zug wegen Dampfmangels liegen. Insgesamt muss der Schienenbus auf den 24 Kilometern in Stellung "Berggang" fast 200 Höhenmeter bewältigen – ein echter Albaufstieg. Das aber in sanften Schwüngen durch einige der schönsten Täler der Mittleren Alb mit Buchenwäldern, Wacholderweiden, Waidbuchenhainen und mageren Trockenrasen, unterbrochen von vereinzelten Kalkfelsen – alles natürlich gepflegt von Schafherden. Dafür, dass die Fahrt nicht allzu trocken verläuft, sorgt die Minibar mit Berg-Bier, Kesselwasser und echten schwäbischen Wibelen.
Am Ziel in Münsingen empfängt uns der schmucke Bahnhof, ein liebevoll vom Verein Schwäbische Alb-Bahn restauriertes Exemplar der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen im Schweizer Chaletstil. Im Inneren gibt es ein Bistro, eine Ausstellung über die Lebensräume der Schwäbischen Alb und – als Leckerbissen für Eisenbahnfreunde – ein Kurbelstellwerk aus dem Jahr 1907, das heute noch die Weichen sichert.
Vor dem Bahnhof warten bereits der Lautertal-Freizeitbus und der Biosphärenbus. Während Karla mit ihren Eltern in Richtung Großes Lautertal fährt, wählen wir den Biosphärenbus in Richtung "Ehem.TrübPl", so die zahlreichen Hinweistafeln in Münsingen. Der freundliche Fahrer rät uns für die Zeit bis zur Rückfahrt mit der letzten Oldtimertour zu einer rund zehn Kilometer langen Wanderung durch den ehemaligen Truppenübungsplatz, der 1895 eingerichtet und Ende 2005 aufgegeben wurde und heute nicht nur ein militärgeschichtliches Denkmal, sondern vor allem ein einzigartiges Biotop ist. Rund 35 Kilometer Rad- und Wanderwege gibt es. Wir nehmen die vielen Tafeln ernst, die vor Lebensgefahr durch Kampfmittelreste warnen, und bleiben brav auf den teils asphaltierten oder betonierten, teils geschotterten Wegen.
Zurück in Münsingen bleibt uns bis zur Rückfahrt "d’Alb ra" noch Zeit für eine ordentliche Portion Maultaschen in Ruth Ertlers Stationsbuffet. Und der Vorsatz, beim nächsten Mal das riesige Gelände mit Fahrrädern zu erkunden – Bahn und Bus machen es möglich.
Für alle großen Jungen oder Mädchen gibt es übrigens eine gute Nachricht: Die Schwäbische Alb-Bahn sucht einen Triebfahrzeugführer – so die korrekte Berufsbezeichnung. von Rolf Müller
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Fr, 07. Juli 2017