Schwarzwald ganz frisch

Ein neuer Bildband zeigt die Schönheiten der Region und hinterlässt einen runden Eindruck.

A n repräsentativen Bildbänden zum Schwarzwald fehlt es nicht. Umso mehr überrascht die Frische, mit der sich der neue Bildband aus dem Silberburg-Verlag dieser Landschaft annimmt. Das liegt vor allem an der Auswahl vorzüglicher Fotografien, die selbstverständlich die Schönheiten der Region zeigen, ohne in falsche Idyllik zu verfallen: Das Löffinger Windrad gibt es hier ebenso wie die Skilandschaft Feldberg. Wenn man mäkeln will, dann an der Bevorzugung des Brauchtums gegenüber den Erscheinungen des modernen Lebens - was freilich der Selbstdarstellung des Schwarzwaldes nach außen durchaus entspricht.

Die Bildmotive wechseln in gefälliger Weise von der Luftaufnahme zum in seine Ästhetik verliebten Detail, wobei dem Einzelbild der ihm gebührende Raum gelassen wird. Bei aller Fülle herrscht kein Gedränge, sondern ein gelassener Umgang mit dem breiten Angebot an mehr oder weniger Sehenswertem. Dabei ist dem Band hoch anzurechnen, dass er sich mehr als einmal lieber fürs Kennzeichnende als fürs Renommierte entscheidet. Dadurch gewinnt der Betrachter einen runden Eindruck vom Schwarzwald.

Dem gegenüber muss der Begleittext von Martin Blümcke, der Versuch einer Landesbeschreibung auf engstem Raum, eher blass bleiben, weil ihm die Farbigkeit und der Variationsreichtum der Fotografien notwendiger Weise abgeht. Dieses neue Buch über den Schwarzwald ist ein richtiges Vorzeigebuch - dank des spanischen Textes (neben Englisch und Französisch) selbst für Freunde aus Südamerika.

Wulf Rüskamp



- Der Schwarzwald, Fotos von Andreas Beck, Wolfgang Buck, Werner Dieterich, Rainer Fieselmann, Manfred Grohe, Rainer Guter, Christian Hodum, Peter Sandbiller und Erich Tomschi, Text von Martin Blümcke, Silberburg-Verlag Tübingen, 176 Seiten mit 208 farbigen Abbildungen, 29,90 Euro (ab 31.1. 2004: 32,90 Euro)
am Fr, 19. November 2004

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