Schwarzwald-Geschichte mit Rezepten

Von den alten Römern zu den Kuckucksuhrmachern: ein kulturell-kulinarischer Streifzug.

"Diese Wälder strecken sich ohne Unterbrechung über ein riesiges Gebiet; und überall sind sie sehr dicht, sehr still, sehr harzig und sehr duftend", so beschreibt Mark Twain den Schwarzwald. Dieser dichte, undurchdringliche Gebirgswald wurde erst im Mittelalter durch Mönche und Glasmacher besiedelt, die sich als Erste in das dunkle Innere des Schwarzwaldes vorwagten. Es war jedoch ein karges, hartes Leben. Die Namen wie "Nothschrei", "Siehdichfür" oder "Zuflucht" deuten auf keine sehr gemütliche Gegend hin.

Den Holzbedarf der Glasmacher nutzten dann die Bauern, auf den gerodeten Flächen konnten sie ihr Vieh weiden lassen. Holz war und ist der Reichtum des Schwarzwaldes. Flößer steuerten die gefällten Baumstämme auf den zum Teil gefährlichen Wasserwegen aus dem Waldgebirge heraus über den Rhein bis nach Holland. Erst Napoleon stoppte 1806 das "schädliche Abholzen der Forsten" und setzte sich so für den bedrohten Baumbestand ein.

Gudrun Mangold lädt in ihrem Buch zu einem kulturell-kulinarischen Streifzug durch den Schwarzwald ein. Sie schlägt einen Bogen von den Kurorten, in denen es sich schon die alten Römer gut gehen ließen, über die Fasnet bis hin zu den Kuckucksuhrmachern. Auch der Wintersport kommt nicht zu kurz. Schließlich wurde 1908 hier der erste Skilift erfunden. Ergänzt wird das Buch mit Originalrezepten vom einfachen Bauern-Essen bis hin zu hochfeinen Wildgerichten. Nicht fehlen darf natürlich ein Rezept für die Schwarzwälder Kirschtorte.

Renate Schneider



- Gudrun Mangold, Im Schwarzwald, Köhler, Kirsch und Kuckucksuhren, 152 Seiten, 110 historische Abbildungen, Silberburg-Verlag Tübingen, 19.90 Euro
am Fr, 19. November 2004

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