Blühender Schwarzwald

Tag der offen Tür: Bauerngartenroute

Gemüse, Kräuter, Beeren und Blumen: Am Mittwoch, 29. Juli, können Bauerngärten des Schwarzwaldes frei besichtigt werden.

Bauerngärten gehören zum Schwarzwald wie die Schrebergärten zu Berlin. Gemüse, Beeren, Kräuter und seltene Pflanzen werden dort angebaut. Um diese Gartenliebhabern zugänglich zu machen, beschloss das Netzwerk Bauerngarten- und Wildkräuterland Baden, themenbezogene Bauerngartenrouten zu entwerfen. Normalerweise sind Führungen auf den sechs Routen nur für Gruppen ab 15 Personen buchbar. Diesen Mittwoch allerdings stehen die Gartentüren von 14 bis 17 Uhr Interessierten offen – und das kostenlos.

Nur wenige Kilometer außerhalb von Freiburg, im Stadtteil Stegen, können Besucher durch den 2000 Quadratmeter großen Garten der früheren Kartäusermönche schlendern. Der Garten soll mehr als 500 Jahre alt sein, wie das UWC Robert Bosch College auf seiner Internetseite schreibt. Die ehemaligen Bewohner ernährten sich vegetarisch. Somit war der Küchengarten ein wichtiger Bestandteil der Selbstversorgung. Heutzutage hegen und pflegen ihn die Schüler des Colleges. Wegen seiner besonderen Vielfalt wurde er zum Schaugarten der Pro Specie Rara gewählt. Die Stiftung setzt sich für kulturhistorische und genetische Vielfalt ein. Besonders stolz sind die Betreiber auf den Engelwurz. Die Pflanze war schon zu Zeiten der Mönche beliebt, wurde sie doch zu Balsam oder Likör verarbeitet, um Erkältungen und Bauchschmerzen zu lindern.

Doch es gilt, noch weitere Gärten zu erkunden. Das Netzwerk Kräuter-Regio schlägt verschiedene Wege vor. Eine Route führt durch das Kinzig- und Schiltachtal. Am Ende des Kinzigtals liegt der Bühlenhof, der erste Anlaufpunkt der Strecke. Bäuerin Monika Rauber hat sich ihren eigenen Garten als Prüfungsobjekt für ihre Meisterprüfung ausgesucht, griff zum Spaten und gestaltete alles neu. Von dort geht es weiter hinauf zum Fachwerkstädtchen Schiltach, über Schramberg bis nach Tennenbronn zum Christleshof der Familie Aberle-Schwenk. In diesem Garten wachsen Kräuter und Beeren. Welche heilende Wirkung sie haben, das erklären Mutter und Tochter den Besuchern. Der Höfenhof ist die letzte Routenstation und gleichzeitig der älteste Hof des Tals. Der Garten wurde 1842 angelegt. Auch dort werden Wild-, Gemüse-, Heilkräuter und Beeren angebaut. Kräuterpädagogin Walburga Schillinger und ihr Mann betreiben den Hof.

Oder wie wäre es mit dem Sigmundenhof in Schonach? Der klassische Bauerngarten ist bereits 100 Jahre alt. In dem original erhaltenen Backhaus wird noch Holzofenbrot gebacken. Die Bruchsteinmauer, die den Garten eingrenzt, ist von Blumen umschlungen. Unterschiedliche Gemüsearten von Mangold bis Grünkohl werden dort angebaut. Auf historisch folgt modern – der nächstgelegene Hof ist der Hummelhof. 1998 wurde der Bauerngarten neu angelegt.

Dort erwartet die Besucher je nach Jahreszeit ein Blumenmeer aus gelbem Mohn, Königskerzen, Phlox, Fingerhut und Indianernesseln.

Tag der offenen Bauerngärten,

verschiedene Orte, Mi, 29. Juli, sowie Mi, 26. Aug., 14 bis 17 Uhr. Eintritt: frei. Alle Angaben unter http://www.bauerngarten-route.de
von Jana Zimmermeyer
am Fr, 24. Juli 2015

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