Tatsächlich mit allen Wassern gewaschen
A m besten nimmt man sich nichts mehr für diesen Tag vor. Einfach treiben lassen, das ist gut fürs Wohlbefinden. Treiben lassen im Wasser, treiben lassen von den Wellnessangeboten. Mit der Zeit stellt sich eine wunderbare Trägheit ein - die alten Römer wussten, wie es sich in "Aquae Villae" gut leben lässt. Der Wellness-Tagesgast muss nur ihren Ritualen folgen.
Der Auftakt findet im Kuppelbad statt: Ein kleines Grüppchen von Frühaufstehern liegt im 32 Grad warmen Wasser und entspannt nach Vorschrift. Das heißt: nicht länger als 20 Minuten baden, dann am besten ruhen - des Kreislaufs wegen.
Früher war Badenweiler ein international bekannter Kur- und Badeort für die oberen Zehntausend. Das Heilwasser der Römerquelle soll bei Erkrankungen der Wirbelsäule, der Gelenke und Muskeln, des Bindegewebes und der Nerven helfen. Seitdem auch bei Jüngeren die Bereitschaft gestiegen ist, für Wohlbefinden und Gesundheit in den eigenen Geldbeutel zu fassen, hat die Cassiopeia-Therme ihr medizinisches Ambiente abgelegt und ihr Angebot modernisiert und erweitert. Neben Schönheitsbädern mit verführerischen Namen wie 1001-Nacht oder dem sicherlich nicht anrüchigen Ziegenbutter-Cremebad können sich Entspannungssuchende ins Lichtbad in den warmen Wüstensand legen (da waren die Römer ja auch zugange), sich nach osmanischer Art im Hamam mit Seifenschaumbergen kräftig durchkneten lassen oder sich beim Rasul-Ritual mit Heilschlamm reinigen und pflegen. Vorausgesetzt, es ist ein Termin frei. Damit ist am Wochenende spontan kaum zu rechnen. "Rufen Sie drei bis vier Tage vorher an", rät die Dame an der Rezeption.
Wer mehr will als das Planschen im wohlig-warmen Thermalwasser, kann zwischen dem Römisch-Irischem Dampfbad mit Bürstenmassage und den neuen Saunen im Lindebad wählen. Die Finnen haben die Sauna erfunden, aber kaum irgendwo sonst gibt es so viel Schwitz-Varianten wie in Deutschland - was im Dreiländereck die Nachbarn aus Frankreich und der Schweiz begeistert.
Zum Beispiel die 55 Grad warme Steinsauna. In einem bulligen Ofen werden Steine über dem offenen Feuer zum Glühen gebracht. Alle paar Minuten schwenkt ein Hebearm den Steinkorb zu einem Bottich, der mit klarem, kalten Wasser gefüllt ist. Langsam senkt sich das heiße Gestein. Zischend gibt die Materie sein Innerstes preis. Dampfschwaden mit hoher Mineralstoffkonzentration steigen auf. Die Raumtemperatur steigt sanft an - und mit ihr das Wohlbefinden. Die Steinsauna ist der einzige schummrige Ort, ansonsten glänzt Badenweilers jüngste Wellnessoase durch viel Licht und einen prächtigen Ausblick auf Kurpark und Schwarzwald.
Das Angebot ist an einem Tag gar nicht zu nutzen. In den Ruhepausen bleibt genügend Zeit, das denkmalgeschützte Interieur zu genießen: Wellendach, Wendeltreppe, blaue Ruhebank, ja selbst die Uhr - alles Original Fünfziger-Jahre-Design. Bademantel, Handtuch, Badeschlappen, mehr braucht es nicht für einen Kurzurlaub. Ein kleiner, gelber Plastikchip öffnet nicht nur die Tür zur Saunalandschaft, sondern hilft im Bistro auch großen Durst und kleinen Hunger stillen.
Petra Kistler
Nächste Woche : die Feuersauna im Parkhotel Adler in Hinterzarten. Alle Artikel finden Sie im Internet unter
http://www.badische-zeitung.de/wellness
Der Auftakt findet im Kuppelbad statt: Ein kleines Grüppchen von Frühaufstehern liegt im 32 Grad warmen Wasser und entspannt nach Vorschrift. Das heißt: nicht länger als 20 Minuten baden, dann am besten ruhen - des Kreislaufs wegen.
Früher war Badenweiler ein international bekannter Kur- und Badeort für die oberen Zehntausend. Das Heilwasser der Römerquelle soll bei Erkrankungen der Wirbelsäule, der Gelenke und Muskeln, des Bindegewebes und der Nerven helfen. Seitdem auch bei Jüngeren die Bereitschaft gestiegen ist, für Wohlbefinden und Gesundheit in den eigenen Geldbeutel zu fassen, hat die Cassiopeia-Therme ihr medizinisches Ambiente abgelegt und ihr Angebot modernisiert und erweitert. Neben Schönheitsbädern mit verführerischen Namen wie 1001-Nacht oder dem sicherlich nicht anrüchigen Ziegenbutter-Cremebad können sich Entspannungssuchende ins Lichtbad in den warmen Wüstensand legen (da waren die Römer ja auch zugange), sich nach osmanischer Art im Hamam mit Seifenschaumbergen kräftig durchkneten lassen oder sich beim Rasul-Ritual mit Heilschlamm reinigen und pflegen. Vorausgesetzt, es ist ein Termin frei. Damit ist am Wochenende spontan kaum zu rechnen. "Rufen Sie drei bis vier Tage vorher an", rät die Dame an der Rezeption.
Wer mehr will als das Planschen im wohlig-warmen Thermalwasser, kann zwischen dem Römisch-Irischem Dampfbad mit Bürstenmassage und den neuen Saunen im Lindebad wählen. Die Finnen haben die Sauna erfunden, aber kaum irgendwo sonst gibt es so viel Schwitz-Varianten wie in Deutschland - was im Dreiländereck die Nachbarn aus Frankreich und der Schweiz begeistert.
Zum Beispiel die 55 Grad warme Steinsauna. In einem bulligen Ofen werden Steine über dem offenen Feuer zum Glühen gebracht. Alle paar Minuten schwenkt ein Hebearm den Steinkorb zu einem Bottich, der mit klarem, kalten Wasser gefüllt ist. Langsam senkt sich das heiße Gestein. Zischend gibt die Materie sein Innerstes preis. Dampfschwaden mit hoher Mineralstoffkonzentration steigen auf. Die Raumtemperatur steigt sanft an - und mit ihr das Wohlbefinden. Die Steinsauna ist der einzige schummrige Ort, ansonsten glänzt Badenweilers jüngste Wellnessoase durch viel Licht und einen prächtigen Ausblick auf Kurpark und Schwarzwald.
Das Angebot ist an einem Tag gar nicht zu nutzen. In den Ruhepausen bleibt genügend Zeit, das denkmalgeschützte Interieur zu genießen: Wellendach, Wendeltreppe, blaue Ruhebank, ja selbst die Uhr - alles Original Fünfziger-Jahre-Design. Bademantel, Handtuch, Badeschlappen, mehr braucht es nicht für einen Kurzurlaub. Ein kleiner, gelber Plastikchip öffnet nicht nur die Tür zur Saunalandschaft, sondern hilft im Bistro auch großen Durst und kleinen Hunger stillen.
Petra Kistler
Nächste Woche : die Feuersauna im Parkhotel Adler in Hinterzarten. Alle Artikel finden Sie im Internet unter
http://www.badische-zeitung.de/wellness
am
Fr, 21. Januar 2005