Kinder tüfteln
Technoseum Mannheim
"Ich mag eigentlich keine großen Museen", sagt das Kind, "da schafft man gar nicht alles auf einmal." Hm, was nun? Denn das Technoseum in Mannheim ist groß, sehr groß: Auf sechs Etagen und insgesamt 9000 Quadratmetern gibt es mehr als 100 Stationen zum Experimentieren und Ausprobieren. Das ist sehr viel – aber auch viel zu gut, um es sich entgehen zu lassen.
Für Zauderer und alle anderen Neugierigen ist vielleicht ein Workshop das Richtige: Dabei knöpfen sich Kinder ein Thema vor, erforschen an ausgesuchten Mitmachstationen die Hintergründe und basteln dazu in der Werkstatt, so dass sie am Ende ein selbstgemachtes Stück Wissen nach Hause tragen können. Heute ist das Thema Lichterglanz für acht helle Köpfe im Alter von Acht bis Zwölf angesagt.
"Warum leuchtet der Mond manchmal hell und an anderen Tagen kann man ihn gar nicht oder nur zum Teil sehen? Hat der Mond einen Lichtschalter?", fragt Museumspädagogin Roswitha Regenauer. Das wissen die Kids zwar alle irgendwie, aber erklären ist schwierig. Die Lösung lässt sich in der Mitmachausstellung Elementa 1 entdecken, wo naturwissenschaftliche und technische Erkenntnisse um 1800 im Fokus stehen.
Karolina dreht an der Kurbel beim Mondphasen-Modell und schnell geht ihr ein Licht auf: "Weil sich der Mond dreht und die Sonne den Mond von der Erde aus gesehen immer verschieden anleuchtet!" Alles gecheckt, die Kinder strahlen.
So probieren sich die Forscher durch weitere Stationen, finden die Farbe des Lichts heraus und entdecken im Mannheim des 18. Jahrhunderts die ersten künstlichen Lichtquellen, ganze 720 Öllampen, die nachts die Straßen erleuchteten.
Nächste Station. Wilde Gestalten tummeln sich im Blickfeld der Kinder, die ihre Augen kaum abwenden können: Ein Elefant schwenkt seinen Rüssel, ein Vogel breitet seine Schwingen aus und eine Art Säbelzahntiger kommt näher, wird größer und größer – bis er auf einen Schlag verschwindet. Was das mit Licht zu tun hat? Ziemlich viel, denn wo Licht ist, ist auch Schatten, und im Technoseum sogar ein ganzes Schattenkabinett: "Der Begriff kommt aus dem Französischen. Früher haben sich Fürsten im Nebenzimmer, im Kabinett, getroffen, um im Verborgenen über Politik zu reden", erklärt Regenauer. Die Lichtdetektive finden das Schattentheater prima, malen auf Papier die Umrisse von Fuchs, Hund oder dem eigenen Gesicht und stürmen in die Werkstatt zurück, um ihr Schattenposter zu basteln.
Dann dürfen die Kinder selbst eine Lichtquelle herstellen und Kerzen ziehen, sie lassen den Docht ins flüssige Wachs wandern, auskühlen, tauchen ein. So geht das wieder und wieder. Langsam, sehr langsam überzieht sich der dünne Docht mit einer zarten Wachsschicht, sieht aus wie ein gelber Regenwurm. Kilian bewundert das Muster auf seiner Regenwurmkerze. "Puh, ist das anstrengend", jammert Toni. Regenauer erbarmt sich und zeigt ihnen in der Sonderausstellung "2 Räder – 200 Jahre", wie die Räder der Vergangenheit zu ihrem Licht kamen: Sogar alte Fahrradlampen waren noch mit dem bestückt, was die Kinder gerade herstellen.
Mittlerweile ist es Abend geworden und auch im Museum gehen die Lichter aus. Doch das Kind will wiederkommen, möchte dann die Elementa 2, Experimente mit Dampf und Elektrotechnik ausprobieren, sich die Zukunftswerkstatt in der Elementa 3 angucken, dort Roboter Paul tanzen sehen, Energieszenarien der Zukunft durchspielen, sich mit dem Mühle-Roboter messen und, und, und. von Anita Fertl
Für Zauderer und alle anderen Neugierigen ist vielleicht ein Workshop das Richtige: Dabei knöpfen sich Kinder ein Thema vor, erforschen an ausgesuchten Mitmachstationen die Hintergründe und basteln dazu in der Werkstatt, so dass sie am Ende ein selbstgemachtes Stück Wissen nach Hause tragen können. Heute ist das Thema Lichterglanz für acht helle Köpfe im Alter von Acht bis Zwölf angesagt.
"Warum leuchtet der Mond manchmal hell und an anderen Tagen kann man ihn gar nicht oder nur zum Teil sehen? Hat der Mond einen Lichtschalter?", fragt Museumspädagogin Roswitha Regenauer. Das wissen die Kids zwar alle irgendwie, aber erklären ist schwierig. Die Lösung lässt sich in der Mitmachausstellung Elementa 1 entdecken, wo naturwissenschaftliche und technische Erkenntnisse um 1800 im Fokus stehen.
Karolina dreht an der Kurbel beim Mondphasen-Modell und schnell geht ihr ein Licht auf: "Weil sich der Mond dreht und die Sonne den Mond von der Erde aus gesehen immer verschieden anleuchtet!" Alles gecheckt, die Kinder strahlen.
So probieren sich die Forscher durch weitere Stationen, finden die Farbe des Lichts heraus und entdecken im Mannheim des 18. Jahrhunderts die ersten künstlichen Lichtquellen, ganze 720 Öllampen, die nachts die Straßen erleuchteten.
Nächste Station. Wilde Gestalten tummeln sich im Blickfeld der Kinder, die ihre Augen kaum abwenden können: Ein Elefant schwenkt seinen Rüssel, ein Vogel breitet seine Schwingen aus und eine Art Säbelzahntiger kommt näher, wird größer und größer – bis er auf einen Schlag verschwindet. Was das mit Licht zu tun hat? Ziemlich viel, denn wo Licht ist, ist auch Schatten, und im Technoseum sogar ein ganzes Schattenkabinett: "Der Begriff kommt aus dem Französischen. Früher haben sich Fürsten im Nebenzimmer, im Kabinett, getroffen, um im Verborgenen über Politik zu reden", erklärt Regenauer. Die Lichtdetektive finden das Schattentheater prima, malen auf Papier die Umrisse von Fuchs, Hund oder dem eigenen Gesicht und stürmen in die Werkstatt zurück, um ihr Schattenposter zu basteln.
Dann dürfen die Kinder selbst eine Lichtquelle herstellen und Kerzen ziehen, sie lassen den Docht ins flüssige Wachs wandern, auskühlen, tauchen ein. So geht das wieder und wieder. Langsam, sehr langsam überzieht sich der dünne Docht mit einer zarten Wachsschicht, sieht aus wie ein gelber Regenwurm. Kilian bewundert das Muster auf seiner Regenwurmkerze. "Puh, ist das anstrengend", jammert Toni. Regenauer erbarmt sich und zeigt ihnen in der Sonderausstellung "2 Räder – 200 Jahre", wie die Räder der Vergangenheit zu ihrem Licht kamen: Sogar alte Fahrradlampen waren noch mit dem bestückt, was die Kinder gerade herstellen.
Mittlerweile ist es Abend geworden und auch im Museum gehen die Lichter aus. Doch das Kind will wiederkommen, möchte dann die Elementa 2, Experimente mit Dampf und Elektrotechnik ausprobieren, sich die Zukunftswerkstatt in der Elementa 3 angucken, dort Roboter Paul tanzen sehen, Energieszenarien der Zukunft durchspielen, sich mit dem Mühle-Roboter messen und, und, und. von Anita Fertl
am
Fr, 17. Februar 2017
Info
Technoseum in Mannheim
Museumsstraße 1, Mannheim, täglich geöffnet von 9 bis 17 Uhr, Eintritt 8 Euro, Kinder 5 Euro, Familienkarte 16 Euro, jeden 1. Do im Monat
Werkeln, Tüfteln und Bauen, Materialkosten nach Verbrauch; diverse Workshops während der Ferien,
12 Euro Materialkosten inkl. Eintritt. Infos: http://www.technoseum.de
Autor: anfe