Angstfrei in den OP

Teddybären-Krankenhaus in Freiburg

Plüschtiere verarzten, um Kindern die Angst zu nehmen: Aktion der Uniklinik Freiburg.

Manchmal sind die besten Gespräche jene, bei denen einer einfach schweigt und geduldig zuhört, damit der andere sich den ganzen Kummer von der Seele reden und sich ausweinen kann. Während Erwachsene für solche Gespräche mitunter viel Geld beim Therapeuten bezahlen, benötigen Kinder dafür nur: ihr heißgeliebtes Lieblingskuscheltier. Es ist in der Kindheit meist über Jahre hinweg der treuste Freund, Spielpartner, Frustabbauhilfe und Begleiter in angstauslösenden Situationen.

Das macht sich auch die Universitätsklinik zunutze und bietet zum 14. Mal ein Teddybären-Krankenhaus an. Am Freitag, 2. Juni, und Samstag, 3. Juni, können Kinder mit ihrem Lieblingsplüschtier dorthin kommen und es verarzten lassen. Das gemeinnützige Projekt von Freiburger Medizinstudierenden in Kooperation mit den Fachschaften der Zahnmedizin und der Pharmazie soll den Kindern die Furcht vor dem Arzt oder dem Krankenhaus nehmen. Damit das gelingt, wurden die Studierenden geschult und zu Teddybären-Docs ausgebildet.

Professionell ausgestattet mit Stethoskop, Mundschutz und OP-Kleidung wird dem Teddybär dort liebevoll das Bein geschient, der Lieblingsplüschkatze ein Pflaster aufgeklebt, dem Kuscheltiger in die Ohren geleuchtet oder dem Frottee-äffchen der Bauch abgetastet. Und die Kinder dürfen mithelfen. So haben Kinder die Möglichkeit einen Arztbesuch oder eine Operation zu erleben – ohne aber selbst betroffen zu sein.

Der Besuch des Teddybären-Krankenhauses wird für die Kinder so echt wie möglich gestaltet. Nach einer Anmeldung bekommen die Kinder in der Teddy-Schule den menschlichen Körper erklärt, ehe sie für die Untersuchung ihres Kuscheltiers abgeholt werden.

Je nach Diagnose geht es für die kranken Stofftiere etwa zum Röntgen oder sogar in den Teddy-OP. In einem weiteren Zelt steht die Pflege der Teddyzähne an. Zum Abschluss können die Kinder das Rezept für ihr Stofftier noch in der Teddybären-Krankenhaus-Apotheke einlösen.

Und schließlich ist so ein Teddybär auch ein hervorragendes Vorbild: Geduldig erträgt er die ganze Prozedur, übersteht tapfer selbst schwierigste Operationen und macht wie immer das, was er am besten kann – stumm aber einfühlsam für ein gutes Ende sorgen.

Weitere Infos: Teddybären-Krankenhaus, Park der Uniklinik Freiburg, Hugstetter Straße 55, Fr, 2. Juni, 9-16 Uhr, und Sa, 3. Juni, 9-14 Uhr, für Kinder (3-6 Jahre)
von Ronja Vattes
am Fr, 02. Juni 2017

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