Readymades
Étienne Chambauds „Nœuds Négatifs“ in La Kunsthalle Mulhouse
Ein Antilopenfell – oder die Haut einer Felsenpython, beide ausgespannt auf einem Bilderrahmen. Ein Stück Alligatorleder, derart verändert, dass den Betrachter das Gefühl beschleicht, ein menschliches Auge blicke ihm daraus entgegen. Étienne Chambaud arbeitet mit Vorhandenem: mit Readymades, die er ins Rätselhafte, zugleich Ausdrucksvoll-Beredte verändert.
Für seine Ausstellung "Nœuds Négatifs" ("Negative Knoten") in La Kunsthalle Mulhouse arbeitete er mit Überbleibseln des ehemaligen Makakenkäfigs des Zoos von Mulhouse und tierischen Relikten. Er reichert Objekte wie die genannten mit Skulpturen und Collagen, Gemälden und Videos an: zu einer fraktalen Rauminstallation aus mehreren Ebenen, die sich wechselseitig begrenzen, überlagern und kommentieren.
Eine Doppelaxt der anderen Art steckt in der Wand: ein Beil mit zwei Klingen, die zweite reckt sich angriffslustig dem Betrachter entgegen. Weder die einzelne Arbeit noch der Sinn des Ganzen ist bei Chambaud auf eine einfache Formel zu bringen. Der junge Franzose, der in Paris und Mailand lebt und schon in einer Einzelschau im Pariser Palais de Tokyo zu sehen war, forscht im Grenzbereich zwischen Objekten und Formen, Gesten und Diskursen; von einer "Ökologie der Trennungen" spricht er selbst. Seine Arbeit: Tiefenbohrungen in sich vermischenden Räumen, Ideen und Wissensgebieten – beinahe buchstäblich, wenn er für "Holes (in Expression)" in ein Exemplar von Darwins "The Expression of the Emotions in Man and Animals" Löcher bohrt und das zerlegte Buch in Gestalt von kurvigen Papierblöcken mit Lettern und Fotografien präsentiert.
Termin: La Kunsthalle Mulhouse, 16, Rue de la Fonderie. Bis 26. August, Mi bis Fr 12 bis 18 Uhr, Do bis 20 Uhr (nur im Juni), Sa, So 14 bis 18 Uhr. von fro
Für seine Ausstellung "Nœuds Négatifs" ("Negative Knoten") in La Kunsthalle Mulhouse arbeitete er mit Überbleibseln des ehemaligen Makakenkäfigs des Zoos von Mulhouse und tierischen Relikten. Er reichert Objekte wie die genannten mit Skulpturen und Collagen, Gemälden und Videos an: zu einer fraktalen Rauminstallation aus mehreren Ebenen, die sich wechselseitig begrenzen, überlagern und kommentieren.
Eine Doppelaxt der anderen Art steckt in der Wand: ein Beil mit zwei Klingen, die zweite reckt sich angriffslustig dem Betrachter entgegen. Weder die einzelne Arbeit noch der Sinn des Ganzen ist bei Chambaud auf eine einfache Formel zu bringen. Der junge Franzose, der in Paris und Mailand lebt und schon in einer Einzelschau im Pariser Palais de Tokyo zu sehen war, forscht im Grenzbereich zwischen Objekten und Formen, Gesten und Diskursen; von einer "Ökologie der Trennungen" spricht er selbst. Seine Arbeit: Tiefenbohrungen in sich vermischenden Räumen, Ideen und Wissensgebieten – beinahe buchstäblich, wenn er für "Holes (in Expression)" in ein Exemplar von Darwins "The Expression of the Emotions in Man and Animals" Löcher bohrt und das zerlegte Buch in Gestalt von kurvigen Papierblöcken mit Lettern und Fotografien präsentiert.
Termin: La Kunsthalle Mulhouse, 16, Rue de la Fonderie. Bis 26. August, Mi bis Fr 12 bis 18 Uhr, Do bis 20 Uhr (nur im Juni), Sa, So 14 bis 18 Uhr. von fro
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Fr, 15. Juni 2018