Kino-Interview
Volker Bruch über Arbeit, Anspruch und den neuen Film „Verschwörung“
Seit er in der TV-Serie "Babylon Berlin" die Hauptrolle des Kommissars Gereon Rath spielt, ist Volker Bruch (38) der ganzen Nation bekannt geworden. Nun betritt er auch internationales Terrain: In dem US-Thriller "Verschwörung" erlebt man den gebürtigen Münchner an der Seite von Claire Foy als neue Lisbeth Salander in einer Schlüsselrolle. Markus Tschiedert traf Volker Bruch zum Interview.
Ticket: Ist es für Schauspieler heute noch etwas Besonderes, in einer internationalen Produktion mitzuspielen?
Bruch: Na klar, das ist immer aufregend. Auch weil Englisch nicht die Muttersprache ist. Aber wenn die Kamera läuft, ist es auch wieder gar nicht so anders wie bei einer deutschen Produktion.
Ticket: Wie wurde Ihnen die Rolle angetragen?
Bruch: Durch eine Anfrage. Es ist ja auch nur ein kleiner Auftritt, den ich in "Verschwörung" habe. Im Grunde genommen ist es nur eine große Szene. Die ist aber so spannend, dass mich das schon gereizt hat. Das dauert dann auch länger, als man denkt. Anfangs sollten es zwei Drehtage sein, aber daraus wurden dann vier. Wir drehten in einer riesigen Wohnung in Berlin-Mitte, und weil wir nicht fertig geworden sind, wurde die Wohnung einfach komplett in Babelsberg nachgebaut.
Ticket: Sind Sie eigentlich ein Fan von Stieg Larssons Romanfigur Lisbeth Salander?
Bruch: Absolut! Ich hatte zuerst die schwedischen Filme gesehen und fand die US-Version von David Fincher auch wahnsinnig gut. Deswegen hat es mich schon gefreut, diesmal dabei zu sein.
Ticket: Wie erleben Sie nach dem Erfolg von "Babylon Berlin" den Hype um Ihre Person?
Bruch: Relativ entspannt. Ich bekomme tatsächlich viel positive Rückmeldung, und seit "Babylon Berlin" in der ARD läuft, ist nochmals ein ganz anderes Publikum dazugekommen. Aber wir sind schon wieder so in den Vorbereitungen für die nächste Staffel, dass ich gerade sowieso keine Zeit für gar nichts habe.
Ticket: Ist es einfacher, wenn man in eine Rolle zurückkehrt, die man schon mal gespielt hat?
Bruch: Ehrlich gesagt, finde ich es nicht einfacher. Es ist auch ein bisschen trügerisch zu sagen, ich würde Gereon Rath jetzt kennen. Denn ich habe schon das Gefühl, dass wir wieder etwas Neues machen. Man muss sich wieder einen neuen Überblick verschaffen und einen anderen Ansatz finden. Tatsächlich habe ich diese Erfahrung vorher nie gemacht. Es ist das erste Mal, dass ich in einer Serie mitspiele und bin selber gespannt, wie sich das anfühlt, wenn wir wieder loslegen.
Ticket: Spüren Sie einen Erwartungsdruck, die Qualität der ersten Staffeln aufrechterhalten zu wollen?
Bruch: Es ist mehr der Anspruch, den man selber hat. Wir arbeiten ständig an den Büchern, natürlich wollen wir alle, dass es so gut wie möglich wird. Das würde ich aber eher als Ansporn und Motivation sehen.
Ticket: Hat Ihre Rolle in "Babylon Berlin" dazu beigetragen, dass man jetzt auch international auf Sie aufmerksam geworden ist?
Bruch: Ich weiß nicht, wie die Mechanismen funktionieren, aber bestimmt ist das ein Grund, warum man plötzlich bei internationalen Produzenten auf dem Schirm ist. Aber ich habe jetzt sowieso keine Zeit mehr für etwas anderes. Ich bin das nächste halbe Jahr sozusagen nur noch Gereon Rath.
Ticket: In "Der Baader – Meinhof Komplex" haben Sie den Journalisten Stefan Aust gespielt, in "Der Rote Baron" den Jagdflieger Lothar von Richthofen. Liegen Ihnen mehr reale oder fiktive Figuren?
Bruch: Alle Figuren sind eine Interpretation. Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass du für eine real existierende Person mehr Vorbereitungsmaterial hast, und auch das ist oft beschränkt. Bei Lothar von Richthofen konnte ich mir einige Bilder ansehen und ein paar Texte lesen. Bei Stefan Aust gab es natürlich mehr, dem bin ich bei den Dreharbeiten begegnet.
von tsc
Bruch: Na klar, das ist immer aufregend. Auch weil Englisch nicht die Muttersprache ist. Aber wenn die Kamera läuft, ist es auch wieder gar nicht so anders wie bei einer deutschen Produktion.
Ticket: Wie wurde Ihnen die Rolle angetragen?
Bruch: Durch eine Anfrage. Es ist ja auch nur ein kleiner Auftritt, den ich in "Verschwörung" habe. Im Grunde genommen ist es nur eine große Szene. Die ist aber so spannend, dass mich das schon gereizt hat. Das dauert dann auch länger, als man denkt. Anfangs sollten es zwei Drehtage sein, aber daraus wurden dann vier. Wir drehten in einer riesigen Wohnung in Berlin-Mitte, und weil wir nicht fertig geworden sind, wurde die Wohnung einfach komplett in Babelsberg nachgebaut.
Ticket: Sind Sie eigentlich ein Fan von Stieg Larssons Romanfigur Lisbeth Salander?
Bruch: Absolut! Ich hatte zuerst die schwedischen Filme gesehen und fand die US-Version von David Fincher auch wahnsinnig gut. Deswegen hat es mich schon gefreut, diesmal dabei zu sein.
Ticket: Wie erleben Sie nach dem Erfolg von "Babylon Berlin" den Hype um Ihre Person?
Bruch: Relativ entspannt. Ich bekomme tatsächlich viel positive Rückmeldung, und seit "Babylon Berlin" in der ARD läuft, ist nochmals ein ganz anderes Publikum dazugekommen. Aber wir sind schon wieder so in den Vorbereitungen für die nächste Staffel, dass ich gerade sowieso keine Zeit für gar nichts habe.
Ticket: Ist es einfacher, wenn man in eine Rolle zurückkehrt, die man schon mal gespielt hat?
Bruch: Ehrlich gesagt, finde ich es nicht einfacher. Es ist auch ein bisschen trügerisch zu sagen, ich würde Gereon Rath jetzt kennen. Denn ich habe schon das Gefühl, dass wir wieder etwas Neues machen. Man muss sich wieder einen neuen Überblick verschaffen und einen anderen Ansatz finden. Tatsächlich habe ich diese Erfahrung vorher nie gemacht. Es ist das erste Mal, dass ich in einer Serie mitspiele und bin selber gespannt, wie sich das anfühlt, wenn wir wieder loslegen.
Ticket: Spüren Sie einen Erwartungsdruck, die Qualität der ersten Staffeln aufrechterhalten zu wollen?
Bruch: Es ist mehr der Anspruch, den man selber hat. Wir arbeiten ständig an den Büchern, natürlich wollen wir alle, dass es so gut wie möglich wird. Das würde ich aber eher als Ansporn und Motivation sehen.
Ticket: Hat Ihre Rolle in "Babylon Berlin" dazu beigetragen, dass man jetzt auch international auf Sie aufmerksam geworden ist?
Bruch: Ich weiß nicht, wie die Mechanismen funktionieren, aber bestimmt ist das ein Grund, warum man plötzlich bei internationalen Produzenten auf dem Schirm ist. Aber ich habe jetzt sowieso keine Zeit mehr für etwas anderes. Ich bin das nächste halbe Jahr sozusagen nur noch Gereon Rath.
Ticket: In "Der Baader – Meinhof Komplex" haben Sie den Journalisten Stefan Aust gespielt, in "Der Rote Baron" den Jagdflieger Lothar von Richthofen. Liegen Ihnen mehr reale oder fiktive Figuren?
Bruch: Alle Figuren sind eine Interpretation. Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass du für eine real existierende Person mehr Vorbereitungsmaterial hast, und auch das ist oft beschränkt. Bei Lothar von Richthofen konnte ich mir einige Bilder ansehen und ein paar Texte lesen. Bei Stefan Aust gab es natürlich mehr, dem bin ich bei den Dreharbeiten begegnet.
von tsc
am
Fr, 23. November 2018
Info
Verschwörung
Regie: Fede Alvarez
Mit Claire Foy, Sverrir Gudnason, Sylvia Hoeks, Vicky Krieps, Volker Bruch und andere
116 Minuten, frei ab 16 Jahren
Die Story
Nachts streift Lisbeth Salander (Claire Foy) durch Stockholms Straßen, um Rache an gewalttätigen Männern zu üben. Tagsüber hackt sie sich in Computersysteme, um Verbrechen aufzuklären. Sie stößt auf ein Programm, mit dem sich alle Atomraketen kontrollieren lassen. Sie will es zerstören und gerät in Lebensgefahr.
Autor: bz