Wenn sie dich hören, jagen sie dich!
Horrorfilm, Science-Fiction, Stummfilm und sensationeller Thriller – eine ganze Menge für ein einziges Leinwandabenteuer! " A Quiet Place" ist all das, aber vor allem ein ungeheuer spannender, sagenhaft einfallsreicher und besonders einmaliger Film. Nie war es so beängstigend, im Kino eine Stecknadel fallen zu hören.
"Mach kein Geräusch, denn wenn sie dich hören, jagen sie dich!" Unter dieser Bedingung lebt eine vierköpfige Familie nach der Alien-Invasion schon über ein Jahr auf einer isolierten Farm versteckt. "Versteckt" allerdings nur akustisch: mit dicken Matratzen schallgedämpft und immer auf Zehenspitzen gehend, denn die mörderischen Wesen orientieren sich alleine mit ihrem Gehör. Also ist dieser Film fast ohne Dialoge. Wie Taubstumme verständigen sich alle vermittels Zeichensprache. Man könnte sagen: Endlich mal nicht so ein Rede-Film. Und das ist tatsächlich durchgehend äußerst spannend.
Da fällt es erst gar nicht auf, dass die etwas bockige Tochter wirklich taub ist und sehr darunter leidet. Die Hörgeräte, die der ingeniöse Vater baut, helfen erstmal gar nicht. Einige andere raffinierte Lösungen dieser Figur von John Krasinski und des Films von John Krasinski gelingen hingegen hervorragend: Für den romantischen Tanz zu Neil Youngs "Harvest Moon" wird ein Pärchen-Kopfhörer zusammengelötet.
Gefühle gibt es auch ohne Worte eine Menge. Nachdem – wie die Kinozuschauer miterlebt haben – der jüngste Sohn vor den Augen der anderen von einem Alien erwischt wurde, ist die Mutter wieder schwanger. Das führt in dieser Extremsituation am Rande zur klassische Rollenverteilung Jäger und Hausfrau, aber auch zu besonders raffinierten, um nicht zu sagen, fiesen Einfällen: Etwa den, sich einen Nagel in einen Fuß treten, ohne zu schreien. Und schließlich eine möglichst lautlose Geburt. Was unglaublicherweise gelingt und zu einem gesunden Kind führt, das . . . selbstverständlich schreit!
Da ist "A Quiet Place" dann wirklich Horror, bei dem man sein Herz entschieden zu laut pochen hört. Aber auch ein sehr alltäglich nachvollziehbarer und damit effektiver. Die konsequent durchgezogene Grundidee wirkt so gut und intensiv, dass man im Kino vor sich selbst erschrickt, wenn man ein Geräusch macht. Was vielleicht aber auch nur eine hinterhältige Rache Krasinskis an den üblichen Popcorn-Knisterern ist...
Wie in vielen der letzten guten Alien-Filme ("Monsters") sieht man die außerirdischen Wesen erst so gut wie nicht. Das lange Warten belohnen die Kreatur-Designer dann aber damit, dass man Aug in Aug mit einer richtig schön fiesen Alien-Variation steht. Die musikalische Tonspur ist dabei selbstverständlich auch angenehm zurückhaltend, aber sehr effektiv eingesetzt.
Die ausgezeichnete Emily Blunt ("Der Teufel trägt Prada", "Edge of Tomorrow", "Into The Woods") spielt hervorragend in dieser Hauptrolle, die mal nicht zu einer weiblichen Haudrauf-Variante ausartet. Ihren Filmmann spielt der Regisseur und Mit-Autor John Krasinski, den man von "Away We Go", "Fremd Fischen" oder "13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi" kennt. Nach der Comedy-Serie "Das Büro" (2005) legte er 2009 mit "Brief Interviews with Hideous Men" sein Regiedebüt hin. Diese dritte Regiearbeit ist nun direkt einer der Meilensteine der Filmgeschichte, endlich mal wieder eine komplett neue Idee, die im Gedächtnis bleiben wird. Was natürlich auch mit der Tatsache zusammenhängt, dass "A Quiet Place" so unglaublich und atemberaubend spannend ist wie schon lange kein Film mehr.
"Mach kein Geräusch, denn wenn sie dich hören, jagen sie dich!" Unter dieser Bedingung lebt eine vierköpfige Familie nach der Alien-Invasion schon über ein Jahr auf einer isolierten Farm versteckt. "Versteckt" allerdings nur akustisch: mit dicken Matratzen schallgedämpft und immer auf Zehenspitzen gehend, denn die mörderischen Wesen orientieren sich alleine mit ihrem Gehör. Also ist dieser Film fast ohne Dialoge. Wie Taubstumme verständigen sich alle vermittels Zeichensprache. Man könnte sagen: Endlich mal nicht so ein Rede-Film. Und das ist tatsächlich durchgehend äußerst spannend.
Da fällt es erst gar nicht auf, dass die etwas bockige Tochter wirklich taub ist und sehr darunter leidet. Die Hörgeräte, die der ingeniöse Vater baut, helfen erstmal gar nicht. Einige andere raffinierte Lösungen dieser Figur von John Krasinski und des Films von John Krasinski gelingen hingegen hervorragend: Für den romantischen Tanz zu Neil Youngs "Harvest Moon" wird ein Pärchen-Kopfhörer zusammengelötet.
Gefühle gibt es auch ohne Worte eine Menge. Nachdem – wie die Kinozuschauer miterlebt haben – der jüngste Sohn vor den Augen der anderen von einem Alien erwischt wurde, ist die Mutter wieder schwanger. Das führt in dieser Extremsituation am Rande zur klassische Rollenverteilung Jäger und Hausfrau, aber auch zu besonders raffinierten, um nicht zu sagen, fiesen Einfällen: Etwa den, sich einen Nagel in einen Fuß treten, ohne zu schreien. Und schließlich eine möglichst lautlose Geburt. Was unglaublicherweise gelingt und zu einem gesunden Kind führt, das . . . selbstverständlich schreit!
Da ist "A Quiet Place" dann wirklich Horror, bei dem man sein Herz entschieden zu laut pochen hört. Aber auch ein sehr alltäglich nachvollziehbarer und damit effektiver. Die konsequent durchgezogene Grundidee wirkt so gut und intensiv, dass man im Kino vor sich selbst erschrickt, wenn man ein Geräusch macht. Was vielleicht aber auch nur eine hinterhältige Rache Krasinskis an den üblichen Popcorn-Knisterern ist...
Wie in vielen der letzten guten Alien-Filme ("Monsters") sieht man die außerirdischen Wesen erst so gut wie nicht. Das lange Warten belohnen die Kreatur-Designer dann aber damit, dass man Aug in Aug mit einer richtig schön fiesen Alien-Variation steht. Die musikalische Tonspur ist dabei selbstverständlich auch angenehm zurückhaltend, aber sehr effektiv eingesetzt.
Atemberaubend spannend
Die ausgezeichnete Emily Blunt ("Der Teufel trägt Prada", "Edge of Tomorrow", "Into The Woods") spielt hervorragend in dieser Hauptrolle, die mal nicht zu einer weiblichen Haudrauf-Variante ausartet. Ihren Filmmann spielt der Regisseur und Mit-Autor John Krasinski, den man von "Away We Go", "Fremd Fischen" oder "13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi" kennt. Nach der Comedy-Serie "Das Büro" (2005) legte er 2009 mit "Brief Interviews with Hideous Men" sein Regiedebüt hin. Diese dritte Regiearbeit ist nun direkt einer der Meilensteine der Filmgeschichte, endlich mal wieder eine komplett neue Idee, die im Gedächtnis bleiben wird. Was natürlich auch mit der Tatsache zusammenhängt, dass "A Quiet Place" so unglaublich und atemberaubend spannend ist wie schon lange kein Film mehr.
"A Quiet Place" (Regie: John Krasinski) läuft flächendeckend. Ab 16.
von Günter H. Jekubzik
am
Do, 12. April 2018