Wildwest im Elsass
I m sonst eher beschaulichen Sundgau geht es am Wochenende wildwest-mäßig zu. In Mooslargue wird die "World Reining Trophy 2004" ausgetragen. Insgesamt 160 000 Euro Preisgeld winken, und auch die Besucher gehen mit etwas Glück nicht leer aus: Unter ihnen werden zwei Flugreisen ins Heimatland der Cowboys, in die USA, verlost.
193 Pferde wurden für das bislang in Europa einzigartige Westernturnier gemeldet. Und die in ihren Disziplinen besten Reiter und Pferde der Welt gehen an den Start. Aus den USA kommt unter anderem der amtierende Weltmeister im Reining, Shawn Flarida, sowie Tim McQuay, der auch schon Millionen an Preisgeldern eingestrichen hat. Flaria hat "As Smart As Charly" unterm Sattel, einen Hengst, der auf Platz zwei der Weltrangliste steht und einen deutschen Besitzer hat. Pferd und Reiter haben natürlich die "Lawson Bonze Trophy" und damit 100 000 Euro im Visier.
Auf dem Programm stehen die Disziplinen Reining und Cutting. Reining ist eine Dressur im Western-Reitstil, die im Galopp geritten wird. Die Elemente einer Prüfung stammen aus der Arbeitswelt zu Pferd, die jedoch in Anlehnung an die klassische Dressur zu einer "sportlichen Kunstform" umgesetzt wurde: schnelle und langsame Galoppzirkel, fliegende Galoppwechsel, Drehungen auf der Hinterhand (Spins), rasante Stopps (Sliding Stops), Hinterhandswendungen (Rollbacks) und Rückwärts-Richten. Die aufgezählten Elemente wiederholen sich in jeder Prüfung, sind jedoch unterschiedlich angeordnet. Es gibt zehn Pattern (Aufgaben), die im Regelbuch festgehalten sind und auf jedem Turnier je nach Klasse ausgeschrieben werden. Reining erinnert durch die Reitweise an die Herkunft dieses Reitsports; so ist zum Beispiel die Zügelführung in den meisten Prüfungen einhändig. Erwünscht ist die exakte Kontrolle des Pferdes am losen Zügel durch minimale Zügel-, Schenkel- und Gewichtshilfen sowie durch die Stimme.
Bei der Rinderdisziplin Cutting hat der Reiter zweieinhalb Minuten Zeit, in eine Herde hineinzureiten, sich ein Rind auszusuchen und es dann von der Herde abzutrennen (von to cut gleich schneiden). Hier demonstrieren die Pferde katzenhafte Bewegungen und besonders athletische Leistungen, um das Rind am Zurücklaufen zur Herde zu hindern. Jeder Reiter muss in der vorgeschriebenen Zeit mindestens zwei Rinder abarbeiten. Wenn man einmal auf einem Cutting-Pferd gesessen hat, kommt man nicht mehr runter. Es mache süchtig, sagen die aktiven Reiter. Denn wenn das Cutting-Pferd anfängt, brechen Urgewalten los. Es muss schneller sein als die Kuh, um die heftigen ersten Bewegungen der Kuh zu kontern.
Veranstalter des Turnieres ist Daniel Straumann. Der Schweizer Unternehmer ist selbst erfolgreicher "Reiner" und engagierter Quarter-Horse-Züchter. Vor zwei Jahren hat er im Elsass seine Anlage "Horse-Academy" eröffnet, um optimale Voraussetzungen für den Westernreitsport zu schaffen. Dort züchtet Straumann Pferde, bietet Kurse mit bekannten Trainern an und veranstaltet Turniere. Die "World Reining Trophy" ist nun die Krönung dieser Bemühungen.
Der kleine Ort Mooslargue liegt etwa 15 Kilometer südlich von Altkirch und westlich von Ferette an der D 24 und bot sich aus zwei Gründen an: Er verfügt über ein geeignetes Umfeld, liegt im Drei-Länder-Eck und soll Zuschauer aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz anziehen. Bei allem professionellen sportlichen Eifer soll am Wochenende der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen, weshalb unter anderem zwei abendliche Partys auf dem Programm stehen.
Rolf Müller
World Reining Trophy 2004: Fr bis So, 11. bis 13 Juni, Mooslargue (Elsass); Fr 9 Uhr, Sa 10 Uhr (jeweils um 20 Uhr Party), So 11 Uhr (14 Uhr Reining open Lawson
Finale); Info: [TEL] 04608/972408
193 Pferde wurden für das bislang in Europa einzigartige Westernturnier gemeldet. Und die in ihren Disziplinen besten Reiter und Pferde der Welt gehen an den Start. Aus den USA kommt unter anderem der amtierende Weltmeister im Reining, Shawn Flarida, sowie Tim McQuay, der auch schon Millionen an Preisgeldern eingestrichen hat. Flaria hat "As Smart As Charly" unterm Sattel, einen Hengst, der auf Platz zwei der Weltrangliste steht und einen deutschen Besitzer hat. Pferd und Reiter haben natürlich die "Lawson Bonze Trophy" und damit 100 000 Euro im Visier.
Auf dem Programm stehen die Disziplinen Reining und Cutting. Reining ist eine Dressur im Western-Reitstil, die im Galopp geritten wird. Die Elemente einer Prüfung stammen aus der Arbeitswelt zu Pferd, die jedoch in Anlehnung an die klassische Dressur zu einer "sportlichen Kunstform" umgesetzt wurde: schnelle und langsame Galoppzirkel, fliegende Galoppwechsel, Drehungen auf der Hinterhand (Spins), rasante Stopps (Sliding Stops), Hinterhandswendungen (Rollbacks) und Rückwärts-Richten. Die aufgezählten Elemente wiederholen sich in jeder Prüfung, sind jedoch unterschiedlich angeordnet. Es gibt zehn Pattern (Aufgaben), die im Regelbuch festgehalten sind und auf jedem Turnier je nach Klasse ausgeschrieben werden. Reining erinnert durch die Reitweise an die Herkunft dieses Reitsports; so ist zum Beispiel die Zügelführung in den meisten Prüfungen einhändig. Erwünscht ist die exakte Kontrolle des Pferdes am losen Zügel durch minimale Zügel-, Schenkel- und Gewichtshilfen sowie durch die Stimme.
Bei der Rinderdisziplin Cutting hat der Reiter zweieinhalb Minuten Zeit, in eine Herde hineinzureiten, sich ein Rind auszusuchen und es dann von der Herde abzutrennen (von to cut gleich schneiden). Hier demonstrieren die Pferde katzenhafte Bewegungen und besonders athletische Leistungen, um das Rind am Zurücklaufen zur Herde zu hindern. Jeder Reiter muss in der vorgeschriebenen Zeit mindestens zwei Rinder abarbeiten. Wenn man einmal auf einem Cutting-Pferd gesessen hat, kommt man nicht mehr runter. Es mache süchtig, sagen die aktiven Reiter. Denn wenn das Cutting-Pferd anfängt, brechen Urgewalten los. Es muss schneller sein als die Kuh, um die heftigen ersten Bewegungen der Kuh zu kontern.
Veranstalter des Turnieres ist Daniel Straumann. Der Schweizer Unternehmer ist selbst erfolgreicher "Reiner" und engagierter Quarter-Horse-Züchter. Vor zwei Jahren hat er im Elsass seine Anlage "Horse-Academy" eröffnet, um optimale Voraussetzungen für den Westernreitsport zu schaffen. Dort züchtet Straumann Pferde, bietet Kurse mit bekannten Trainern an und veranstaltet Turniere. Die "World Reining Trophy" ist nun die Krönung dieser Bemühungen.
Der kleine Ort Mooslargue liegt etwa 15 Kilometer südlich von Altkirch und westlich von Ferette an der D 24 und bot sich aus zwei Gründen an: Er verfügt über ein geeignetes Umfeld, liegt im Drei-Länder-Eck und soll Zuschauer aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz anziehen. Bei allem professionellen sportlichen Eifer soll am Wochenende der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen, weshalb unter anderem zwei abendliche Partys auf dem Programm stehen.
Rolf Müller
World Reining Trophy 2004: Fr bis So, 11. bis 13 Juni, Mooslargue (Elsass); Fr 9 Uhr, Sa 10 Uhr (jeweils um 20 Uhr Party), So 11 Uhr (14 Uhr Reining open Lawson
Finale); Info: [TEL] 04608/972408
am
Fr, 11. Juni 2004