BZ-tipp: Begleitprogramm im Museum

Wohntrends und zeitgenössische Interieurs

Gespräche, Führungen und ein Film begleiten die Ausstellung "Home Stories" im Vitra Design Museum Weil.

Unser Zuhause ist Ausdruck unseres Lebensstils, es prägt unseren Alltag und bestimmt unser Wohlbefinden. Mit der Ausstellung "Home Stories". 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs" initiiert das Vitra Design Museum in Weil am Rhein eine neue Debatte über das private Interieur, seine Geschichte und seine Zukunftsperspektiven. Sie führt den Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit und zeigt, wie sich gesellschaftliche, politische und technische Veränderungen der letzten 100 Jahren im Wohnumfeld widerspiegeln.

Zu "Home Stories" hat das Museum ein umfangreiches Begleitprogramm aufgelegt. Ab Februar gibt es jeden Samstag, Sonntag und Feiertag, 11.30 Uh, eine Führung durch die Ausstellung. An den Sonntagen 8. März, 19. April, 3. Mai und 7. Juni, jeweils 14.30 Uhr, ist der Kinderworkshop "Schön gemütlich!". Eine Anmeldung ist erforderlich unter info@design-museum.de.

Ilse Crawford kommt am Donnerstag, 20. Februar, 18.30 Uhr, zum Talk "The Interior as a Collage" ins Vitra Schaudepot. Die britische Innenarchitektin hat das zeitgenössische Interieur entscheidend geprägt. Etwa gestaltete sie das "Soho House" in New York. Crawford zeichnet sich durch eine nuancierte Verwendung von Farbe und Textilien aus und bedient sich unterschiedlicher Stile und Epochen, um besonders warme, einladende Umgebungen zu gestalten. In Weil spricht sie über ihre Arbeit als Innenarchitektin.

Ein weiterer Talk findet am Donnerstag, 19. März, 18.30 Uhr, ebenso im Vitra Schaudepot statt. Thema ist dann "Innenarchitekt oder Baumarkt? Wie Interieurs entstehen." Heutzutage sind alle Experten für Inneneinrichtung. Was hat diese Veränderung mit unseren Interieurs gemacht? Moderator Oliver Herwig spricht mit den Innenarchitekten Ester Bruzkus und Peter Greenberg, dem Designer und Entwickler der "Hartz-IV-Möbel"-Reihe Van Bo Le-Mentzel sowie Enie van de Meiklokjes, Moderatorin der Fernsehsendung "Wohnen nach Wunsch".

Das "Haus in Bordeaux" (1998) zählt zu den wichtigsten Werken von Rem Koolhaas, einem der herausragenden Architekten unserer Zeit. In ihrem Film "Koolhaas Houselife" (2013) dokumentieren die beiden Regisseure und Künstler Ila Bêka und Louise Lemoine die Architektur und das Interieur des Hauses aus der Perspektive einer Haushälterin. So entstand einer der bekanntesten Architekturfilme der letzten Jahrzehnte: eine präzise, teilweise auch subversive und humorvolle Hommage, in der sich Architektur und Realität mal verbinden, mal aufeinanderprallen. Vor der Vorführung am 26. März um 18.30 Uhr im Schaudepot stellen die beiden Regisseure ihren Film persönlich vor; für Popcorn wird gesorgt. Anmeldung: events@design-museum.de

Edwin Heathcote ist Design- und Architekturkritiker, Korrespondent der "Financial Times" und Autor des Buches "The Meaning of Home". In diesem untersucht er die Geschichte der architektonischen Formensprache und die symbolische Aufladung von Gegenständen im Zuhause. In seinem Vortrag am 9. April, 18.30 Uhr, im Schaudepot geht Heathcote auf Spurensuche nach der Bedeutung unseres Wohnens und stellt dabei Bezüge zu Mythologie, Film oder Psychoanalyse her.

Der Talk "Private or Public? Interiors and the Media" am 30. April, 18.30 Uhr, im Schaudepot beschäftigt sich mit der Frage, wie Medien den Wohngeschmack prägen. Es unterhalten sich Nacho Alegre, Fotograf und Mitgründer der Zeitschrift "Apartamento", Antje Wewer, Lifestyle-Journalistin, sowie Oliver Jahn, Chefredakteur der Zeitschrift "AD". Das Gespräch wird von Kurator Jochen Eisenbrand geführt.
von bz
am Mi, 12. Februar 2020

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