Bühne

Zum ersten Mal findet das Kulturfestival "Georgische Woche" in Freiburg statt

Zum ersten Mal findet das Kulturfestival "Georgische Woche" in Freiburg statt.

Es gibt mehrere Gründe, die Verbundenheit zwischen Deutschland und Georgien in diesem Jahr zu feiern – so jährt sich etwa die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen der beiden Länder 2017 zum 25. Mal. In Freiburg ist es dem Einsatz der Musikerin und Kulturvermittlerin Maia Koberidze zu verdanken, dass erstmals eine Georgische Woche (27. Mai bis 2. Juni) veranstaltet wird – mit Kulturevents aus allen Sparten.

Maia Koberidze ist gebürtige Georgierin und lebt seit dem Jahr 2000 in Freiburg. Schon einmal, 2009, habe sie versucht, ein Festival mit georgischen Künstlerinnen und Künstlern auf die Beine zu stellen, das scheiterte jedoch an der Finanzierung. Im Deutsch-Georgischen Jahr 2017 nun hat es geklappt: An der Finanzierung der Kulturwoche beteiligten sich das Kulturministerium Georgiens, das Städtische Kulturamt Freiburg und einige Sponsoren.

Das Programm ist vielseitig und abwechslungsreich – es soll, so ist es Koberidzes Wunsch, ein breites Publikum erreichen. Am Samstag stellt Dato Turashwili in der Buchhandlung Schwarz in der Günterstalstraße seinen Dokumentarroman "Der Westflug" vor (Moderation: Anastasia Kamarauli, Lesung: Heinzl Spagl). Darin erzählt Turashwili die Geschichte von sieben jungen Georgiern, die sich Mitte der 80er Jahre mit den Ungerechtigkeiten der sowjetischen Realität nicht mehr abfinden wollen. Sie entwickeln einen Plan, der ihnen Freiheit bringen soll, aber tödlich endet.

Eine zweite Lesung spricht eher ein Familienpublikum an: In "Märchen aus dem Koffer" erzählt ein deutsch-georgisches Team am Mittwoch, 31. Mai, in Freiburgs Stadtbibliothek eine neue Version des Grimm’schen Märchens "Tischlein deck’ dich". Das Team besteht aus der Künstlerin Veka Shakulashvili, der aus Offenburg stammenden Erzählerin Lena Amberger und dem Techniker George Eberhardt.

Zur deutschen Erstaufführung lädt die Georgische Woche am Montag, 29. Mai, ins Kleine Haus des Theaters Freiburg ein. In dem Bewegungstheaterstück "Eclipse" geht es um das Thema Liebe – nonverbal umgesetzt mit Schauspielern des Movement Theaters Tbilisi. Die Regisseurin Nino Burduli ist dem Freiburger Publikum als Schauspielerin im Theaterstück "Zorn" in Erinnerung, das im Dezember 2015 am Theater Premiere feierte.

Im Südufer findet mit "Die Geschichte vom Floh und der Ameise" am Donnerstag, 1. Juni, eine Musik- und Tanzproduktion für Familien statt. Die Musik stammt von Zurab Nadareishvili. Seine Uraufführung erlebte die Inszenierung von Maia Koberidze und Veka Shakulashvili 2015 auf der Kammerbühne am Theater Freiburg.

In "Schönheit", einem Theaterstück von Nino Haratischwili (Freitag, 2. Juni, E-Werk), geht es um die Legende der Blutgräfin – einer Frau, deren Machtfülle auf verhängnisvolle Weise mit ihren verletzten Gefühlen kollidiert. Erzählt wird dabei die Geschichte von einem Künstlerinnen-Team mit durchaus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen – Dorothea Gädeke (Sprecherin), Ekaterine Robakidze (Tanz), Veka Shakulashvili (Video), Maia Koberidze (Sound).

Termine: Freiburg, Georgische Woche in Freiburg, 27. Mai bis 2. Juni.
Das komplette Programm unter:
https://georgische-woche.de
von Heidi Ossenberg
am Fr, 26. Mai 2017

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