Zwei Tage feiern - und wie!

In Lörrach treffen sich am Wochenende die Zünfte der Regio zum 22. Oberrheinischen Narrentag.

D ie Narren sind los, heißt es am Wochenende in Lörrach, wenn sich zum 22. Mal der Verband Oberrheinischer Zünfte zum oberrheinischen Narrentag trifft. Das hat Tradition, hat doch schon der erste Narrentag 1938 in Lörrach stattgefunden. Traurige Berühmtheit erlangte das 18. Treffen, das ebenfalls in Lörrach stattfinden sollte, aber wegen des Golfkrieges abgesagt wurde. Auch aufgrund der damals gemachten Erfahrungen wird der diesjährige Narrentag wegen der Flutkatastrophe in Südasien nicht abgesagt. Die Mitglieder wollen lieber für die Opfer sammeln. Das helfe mehr, so Obergildenmeister Jörg Roßkopf von der Narrengilde Lörrach.

Einem mit den fasnächtlichen Bräuchen nicht Bewanderten wird die Frage auf der Zunge liegen, was eigentlich ein Narrentag ist. Vielleicht ein großer Umzug? Mit vielen Narren? Auch. Und mehr. Zum einen ist der Narrentag die Hauptversammlung aller Zünfte aus den sieben Vogteien des Verbandes, bei der sich Fasnächtler von Oberkirch bis Rheinfelden, von Schonach bis Grafenhausen treffen. Zum anderen ist er das größte Ereignis, das jemals in Lörrach stattgefunden hat. Zwei Tage lang wird gefeiert - und wie! Was sich die Narrengilde ausgedacht hat, kann sich sehen lassen. Neben dem großen Umzug mit etwa 10 000 Teilnehmern am Sonntag, 12.30 Uhr, gibt es am Samstag, 14 Uhr, einen Kinderumzug. Dabei stellen die Vogteien ihre Jugend vor, aber auch Kinder aus der Regio können sich dem Lindwurm anschließen. Ein großes Zirkuszelt wird für den bunten Abend am Samstag "Narro im Ch`apiteau" auf dem Kinderspielplatz aufgebaut. Und erstmals gibt es am Samstag, 18 Uhr, einen Gugge-Corso vom Alten Marktplatz ins Festgelände rund ums Rathaus zum großen Narrendorf mit vielen Buden und Zelten. Eine große Rolle spielen in Lörrach natürlich die Gugge-Musiken - denn 1953 wurde hier die erste Gruppe gegründet. Auf drei Bühnen spielen über 30 Musiken am Wochenende in 20-minütigem Wechsel.

Dabei sind richtige Schmankerl wie die "Chrottegurgler" aus Bern, die "Lozärner Kracher" oder die "Brogge-Gugge" St. Gallen, die es sonst nur in der Schweiz zu hören gibt. Der trinationale Charakter wird noch betont durch die "Gugga 51" aus Mulhouse und die Ausstellung "Verrückte Regio en folie", im Museum am Burghof und in 13 weiteren Museen im Dreiländereck, die es begleitend zum Narrentag gibt.

Heidemarie Wussler

Narrentag, Lörrach, Sa, 15. Jan,

ab 11 Uhr, alter Marktplatz; So, 16. Jan.,

ab 10.30 Uhr, Infos [TEL] 07621/40385827 oder http://www.narrentag2005.de

am Fr, 14. Januar 2005

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