Ausflug
Zwischen Ebringen und St. Georgen: Wo geht’s hier bitteschön zur Schneeburg?
Da geht es aber steil bergauf! Und das gleich zu Beginn der Wanderung. Motivation geht anders. Aber so ist das mit Burgen: Sie stehen auf Bergen. Kinder, die durch Burgruinen geistern wollen, müssen den Berg rauf. In diesem Fall ist das der Schönberg, auf dem zwischen Freiburg-St. Georgen und Ebringen die Überreste der Schneeburg stehen.
Die ersten Schweißtropfen sammeln wir auf dem Fahrrad. Durch Innsbrucker Straße und Bifänge in St. Georgen geht es steil rauf bis an den Waldrand. Wir parken die Räder dort. Oberhalb des Caritasgeländes steht das erste Schild: Schönberger Hof – zwei Kilometer, schräg rechts in den Wald rein. Von Schneeburg steht da nichts.
Große und kleine Steine, mitten auf dem Weg eine Rinne, die das Wasser in den Weg spülte. Konzentration auf den Untergrund ist angesagt, vor allem wenn man sieben und fünf Jahre alt ist. Erst als linker Hand ein Maschendrahtzaun steht, heben wir den Blick. Schießanlage, betreten verboten! Da sehen wir zum ersten Mal den Wald: Eichen, Ahorn, Eschen, Kiefern, buntes Laub am Boden.
Weiter. Eine Schneise wurde in den Wald geschlagen, um die Baumstämme zum Weg zu transportieren. Da liegen sie jetzt schön aufgeschichtet, an der Schnittfläche leuchtend gelb und rot markiert. Kurz später eine Kreuzung. Wegweiser? Fehlanzeige! Wir entscheiden: Im Zweifel bergauf, schließlich wollen wir keinen der bisher schwer erkämpften Meter Steigung unnötig verschenken. Diese Entscheidung treffen wir noch zwei weitere Male – und liegen damit richtig.
Hinter Farn, Efeu und anderem Grünzeug zeigen sich rechter Hand Mauerreste: der eingestürzte Eingang zum ehemaligen Schönbergstollen. Hier wurde ab Mitte der 1930er Jahre Eisenerz gefördert, steht auf einer Infotafel. Im Hintergrund plätschert leise ein Wässerchen den Berg runter.
Für uns geht es bergauf. Der Wald lichtet sich, gibt den Blick frei auf ein Gehege ohne Tiere. Die grasen vielleicht gerade auf der Wiese beim Schönberger Hof. Den erreichen wir schon bald. Vorher gibt es aber noch einen Motivationsschub: Über den Baumwipfeln ragt im Westen ganz unerwartet altes Mauerwerk empor. Wie zwei spitze Eckzähne, die sich in den Himmel schlagen wollen.
Statt Luftlinie zur Schneeburg steht für uns ein kleiner Bogen an. An der Wiese nach links, dann nach rechts, am Schönberger Hof vorbei und rechts wieder auf einen Schotterweg. Unser Blick wechselt zwischen den rosa und zartbraunen Farbtupfern – den blühenden Herbstzeitlosen und den Kühen auf den Wiesen – und der Ruine.
Direkt am Burgberg nehmen wir gleich links den Trampelpfad. Wie da wohl die Ritter früher raufgekommen sind? Ist ja doch recht steil. Aber die waren auch im Training. Geschickt wie Bergziegen nehmen die Kinder die letzten Meter, teilweise auf allen Vieren. Wir Eltern setzen mit Bedacht unsere Schritte – und genießen die Belohnung: einen Blick über Ebringen, einen Teil des Schneckentals und die Rheinebene. Im Dunst zeichnen sich ganz hinten die Vogesen ab. Von den Kindern ist nichts mehr zu sehen. Sie geistern durch die Ruine, erkunden den Burggraben und wundern sich beim Blick durch das Burgfenster, warum es am Tuniberg an zwei Stellen so raucht. An Motivation mangelt es jetzt nicht mehr.
Zurück nehmen wir den Trampelpfad, der direkt am Schönberger Hof rechts über Wurzeln in den Wald führt. Das heißt: noch mal kurz bergauf. Wir halten uns links. Kurz später im Wald geht es endlich abwärts. Der Wegweiser führt zunächst Richtung Jesuitenschloss, später Richtung St. Georgen. Auf den letzten Metern werden die Beine schwer. Gut fünf Kilometer über Stock und Stein, steil bergauf und steil bergab – da macht das Mit-den-Rädern-den-Berg-runtersausen gleich doppelt Spaß. von Manuela Müller
Die ersten Schweißtropfen sammeln wir auf dem Fahrrad. Durch Innsbrucker Straße und Bifänge in St. Georgen geht es steil rauf bis an den Waldrand. Wir parken die Räder dort. Oberhalb des Caritasgeländes steht das erste Schild: Schönberger Hof – zwei Kilometer, schräg rechts in den Wald rein. Von Schneeburg steht da nichts.
Große und kleine Steine, mitten auf dem Weg eine Rinne, die das Wasser in den Weg spülte. Konzentration auf den Untergrund ist angesagt, vor allem wenn man sieben und fünf Jahre alt ist. Erst als linker Hand ein Maschendrahtzaun steht, heben wir den Blick. Schießanlage, betreten verboten! Da sehen wir zum ersten Mal den Wald: Eichen, Ahorn, Eschen, Kiefern, buntes Laub am Boden.
Weiter. Eine Schneise wurde in den Wald geschlagen, um die Baumstämme zum Weg zu transportieren. Da liegen sie jetzt schön aufgeschichtet, an der Schnittfläche leuchtend gelb und rot markiert. Kurz später eine Kreuzung. Wegweiser? Fehlanzeige! Wir entscheiden: Im Zweifel bergauf, schließlich wollen wir keinen der bisher schwer erkämpften Meter Steigung unnötig verschenken. Diese Entscheidung treffen wir noch zwei weitere Male – und liegen damit richtig.
Hinter Farn, Efeu und anderem Grünzeug zeigen sich rechter Hand Mauerreste: der eingestürzte Eingang zum ehemaligen Schönbergstollen. Hier wurde ab Mitte der 1930er Jahre Eisenerz gefördert, steht auf einer Infotafel. Im Hintergrund plätschert leise ein Wässerchen den Berg runter.
Für uns geht es bergauf. Der Wald lichtet sich, gibt den Blick frei auf ein Gehege ohne Tiere. Die grasen vielleicht gerade auf der Wiese beim Schönberger Hof. Den erreichen wir schon bald. Vorher gibt es aber noch einen Motivationsschub: Über den Baumwipfeln ragt im Westen ganz unerwartet altes Mauerwerk empor. Wie zwei spitze Eckzähne, die sich in den Himmel schlagen wollen.
Statt Luftlinie zur Schneeburg steht für uns ein kleiner Bogen an. An der Wiese nach links, dann nach rechts, am Schönberger Hof vorbei und rechts wieder auf einen Schotterweg. Unser Blick wechselt zwischen den rosa und zartbraunen Farbtupfern – den blühenden Herbstzeitlosen und den Kühen auf den Wiesen – und der Ruine.
Direkt am Burgberg nehmen wir gleich links den Trampelpfad. Wie da wohl die Ritter früher raufgekommen sind? Ist ja doch recht steil. Aber die waren auch im Training. Geschickt wie Bergziegen nehmen die Kinder die letzten Meter, teilweise auf allen Vieren. Wir Eltern setzen mit Bedacht unsere Schritte – und genießen die Belohnung: einen Blick über Ebringen, einen Teil des Schneckentals und die Rheinebene. Im Dunst zeichnen sich ganz hinten die Vogesen ab. Von den Kindern ist nichts mehr zu sehen. Sie geistern durch die Ruine, erkunden den Burggraben und wundern sich beim Blick durch das Burgfenster, warum es am Tuniberg an zwei Stellen so raucht. An Motivation mangelt es jetzt nicht mehr.
Zurück nehmen wir den Trampelpfad, der direkt am Schönberger Hof rechts über Wurzeln in den Wald führt. Das heißt: noch mal kurz bergauf. Wir halten uns links. Kurz später im Wald geht es endlich abwärts. Der Wegweiser führt zunächst Richtung Jesuitenschloss, später Richtung St. Georgen. Auf den letzten Metern werden die Beine schwer. Gut fünf Kilometer über Stock und Stein, steil bergauf und steil bergab – da macht das Mit-den-Rädern-den-Berg-runtersausen gleich doppelt Spaß. von Manuela Müller
am
Fr, 25. Oktober 2013