Basler Kultur

40 Museen bei der 16. Museumsnacht Basel geöffnet

40 Museen und Gastinstitutionen gewähren am Freitag bei der 16. Museumsnacht Basel ungewöhnliche Einblicke. Für Leute unter 26 Jahren ist der Eintritt frei.

40 Museen und Gastinstitutionen in Basel, Weil am Rhein und Saint-Louis haben für die 16. Ausgabe der Museumsnacht Basel erneut ein dickes Paket mit Programmpunkten geschnürt, das konzentriert die Vielfalt und Qualität der Basler Kultur sicht- und erlebbar macht. Vor allem jenen, die bisher einen Bogen um die Kultureinrichtungen machen, sollen von 18 bis 2 Uhr erste Einblicke ermöglicht und Eindrücke vermitteln werden.

"Die Museumsnacht macht als Startpunkt ins kulturelle Leben der Region zu Jahresbeginn das vielfältige Kulturangebot populär erlebbar", befand Philippe Bischof, Leiter der Abteilung Kultur Basel-Stadt, vor der Presse. Auf mustergültige Weise würden breite Schichten jeden Alters der Bevölkerung erreicht. Mithin leiste die Nacht, zu der erneut tausende Besucher aus dem Dreiländereck erwartet werden, auch einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, wie er heute so wichtig ist wie selten.

Dem Anliegen eines Kulturangebotes für alle folgend soll nach einem Pilotprojekt im vergangenen Jahr nun am Freitag ein spezielles Angebot Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang erleichtern: In Begleitung von Verbindungsleuten aus Politik, sozialen Organisationen, Kulturvereinen und Bildungszentren sind für diese Gruppen Rundgänge organisiert. Menschen, für deren Freizeitgestaltung die reichhaltige Museumslandschaft am Rheinknie bisher keine Rolle gespielt hat, würden so erreicht, berichtete SP-Großrat Mustafa Atici, der schon 2015 Eltern und Kinder begleitet hat.

Sechs thematische Touren

Sechs thematische Touren haben die Organisatoren im mehr als 100-seitigen Programmheft auch für jene zusammengestellt, für die die Wahl unter 200 Programmpunkten zur Qual würde oder die Gefahr laufen, mehr Zeit in den Pendelbussen zu verbringen als in den 40 Museen und Gastinstitutionen, darunter die Fondation Fernet Branca Saint-Louis und das Vitra Design Museum Weil am Rhein.

Im Unterschied zu diesen erstmals mit dabei ist das Schaulager in Münchenstein. "Aufregend" findet das Kuratorin Heidi Naef. Üblicherweise steht das Schaulager im Januar nur für Forschung und Recherche offen; nicht zuletzt wegen der Schließung des Kunstmuseums läuft die Ausstellung "Future Present", eine Reise durch 100 Jahre Kunstgeschichte, in diesem Jahr länger. Eine Premiere ist die Museumsnacht als Gast auch für das Depot am Voltaplatz, das sich nicht als traditioneller Ausstellungsraum sieht, wie Co-Leiterin Matylda Krzykowski sagt.

Eine feste Größe in der Kulturnacht ist dagegen die Papiermühle. "Für uns ist das eine gute Gelegenheit, unser Jahresthema, 2016 lautet das "Spinner, Tüftler und Erfinder", einzuführen, sagt Martin Kluge und spricht damit das Thema Nachhaltigkeit an: Denn die Museen hoffen natürlich, dass die Besucher unterm Jahr wiederkommen, um erste Eindrücke aus der Nacht der Museen zu vertiefen. Das Pharmazie-Historische Museum, für das Kluge auch wissenschaftlich tätig ist, wagt auch Experimentelles, um ein jüngeres Publikum anzusprechen.

Freier Eintritt für alle unter 26

Dass das der Museumsnacht gelingt, allein schon wegen des freien Eintritts für alle unter 26 Jahren, ist für Andrea Bignasca, Direktor des Antikenmuseums und Vorsitzender der Basler Museumsdirektorenkonferenz, unumstritten. Vier von zehn Besuchern gehörten zu dieser Altersgruppe, bestätigt Eva Keller, Leiterin der kantonalen Museumspolitik.

Vermehrt nimmt Bignasca auch nicht deutschsprachige Besucher wahr. Nicht zufällig ist die Begrüßung im Programmheft in 13 Sprachen abgefasst. Freilich sieht Bignasca das Potenzial etwa in der internationalen Belegschaft großer Unternehmen noch längst nicht ausgeschöpft. Viele verließen angesichts vielfältiger Angebote den Campus kaum, bestätigt eine Vertreterin des Pharmakonzern Novartis, neben der Basler Kantonalbank und der Sympany Versicherungen Sponsor der Nacht. Auch bei der Museumsnacht selbst, deren Festcharakter Türen zu schwierigen Themen öffne, sieht Bignasca Entwicklungspotenzial. So regt er eine zweite Museumsnacht im Sommer an, bei der bei schönem Wetter auch das Außengelände bespielt werden könnte.
Museumsnacht

Freitag, 22. Januar, 18 bis 2 Uhr
Eintrittskarten in Form von Bändeln fürs Handgelenk sowie Programmhefte sind bei den BZ-Geschäftsstellen in Lörrach, Weil am Rhein, Rheinfelden, Schopfheim, Bad Säckingen und Freiburg erhältlich.
» Alle unter 26 Jahre erhalten den Bändel gegen Vorlage eines Ausweises kostenlos.
Abendkasse ist in allen beteiligten Museen (außer Gastinstitutionen und Jüdisches Museum)
Vom Münsterplatz aus pendeln auf fünf Linien BVB-Busse zwischen den Museen und Gastinstitutionen, die mit Ticket gratis genutzt werden können.
» Freie Fahrt mit dem Museumsnacht-Ticket gilt von 17 Uhr bis Betriebsschluss in den Netzen der Verkehrsverbünde TNW, RVL und Distribus.
Für die Nachtzüge der Deutschen Bahn (Abfahrt 1.30 Uhr am Badischen Bahnhof in Richtung
Waldshut, Freiburg und Zell) gilt nur das kostenlose U26-Ticket und das Museumsnacht-DB-Ticket als Freifahrtschein.
» Infostelle auf dem Münsterplatz

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von Daniel Gramespacher
am Di, 19. Januar 2016 um 08:38 Uhr

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