Hofbelebungen zum Mitmachen

Alamannenmuseum Vörstetten

Mitmachaktionen im Alamannenmuseum in Vörstetten.

Der Tisch, an dem die Kinder Schmuck anfertigen könnten, ist für die Jungs mäßig spannend. Zielstrebig steuern sie lieber die Station des Bogenschießens an und laufen dann weiter zum Handwerkerhaus.

Regelmäßig veranstaltet das Alamannenmuseum in Vörstetten sogenannte Hofbelebungen, bei denen sich die Mitglieder des Fördervereins auf dem rekonstruierten Hof aus dem fünften Jahrhundert historisch kleiden und in die Rollen der damaligen Bewohner schlüpfen. Lebendige Geschichte: Da klopft der Schmied auf das Eisen, der Schindelmacher bearbeitet das Holz, die Gärtnerin erntet frische Kräuter, die die Besucher auf einer Art Kräuterflammkuchen probieren dürfen. Mmmh, lecker!

Doch für die damals in der Region lebenden Alamannen war die Erzeugung von Lebensmitteln harte Arbeit. Das dürfen die Kinder bei der historischen Backstube selbst ausprobieren. In das Loch des oberen Mahlsteins füllen sie das Korn – und dann ist Muskelkraft gefragt: Mit einem Holzknüppel bewegen sie den schweren Stein im Uhrzeigersinn. Mit der Zeit wird das Krrrkrrr der Mahlsteine gleichmäßiger, die Wangen der Jungs röten sich, das Korn wird feiner. Immer wieder streuen sie das noch grobe Mehl und die angequetschten Körner in die Öffnung des Mahlsteins.

Die Eltern hören in der Zwischenzeit dem Gründer des Freilichtmuseums, Helmut Köser, zu, der auf dem Alamannenhof eine Führung anbietet. Er erzählt unter anderem, dass die Ehrenamtlichen zwei Jahre für den Bau des sogenannten Wohnstallhauses gebraucht haben, während die Alamannen nur vier Monate damit beschäftigt waren. Sicherlich haben die Vorfahren auch nicht eine Stunde gebraucht, um ein halbes Kilo Mehl zu erhalten, wie unsere Kinder. Die zwei haben aber noch lange nicht genug: Mehl zu mahlen sei besser als Hausaufgaben zu machen, sagen sie. Sie wären doch viel lieber Alamannenkinder als Schulkinder.

Freilichtsaison bis Oktober:
Do 10-17 Uhr, Fr 10-15 Uhr,
Sa 14-18 Uhr; Eintritt: 2/4 Euro; Infos im Internet unter:
http://www.alamannen-museum.de
von manu
am Mi, 16. Mai 2018

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