Skier liegen auf Decken, Snowboards lehnen an Wäscheständern, Helme baumeln an Verkaufspavillons. Kinder zählen Fünf-Euro-Scheine ab, Profiverkäufer ziehen EC-Karten durch Lesegeräte – und in den Kesseln blubbert der erste Glühwein des Jahres: Willkommen beim Emmendinger Brettli-Märkt, dem wohl größten unter den Brettlemärkten der Region.

Die Stadt ist seit vier Jahrzehnten einmal im Jahr Anziehungspunkt für Wintersportfreunde aus Südbaden. Die können sich am Sonntag, 25. Oktober, rund um den Marktplatz für die kommende Saison eindecken, sich von Profis beraten lassen und das eine oder andere Schnäppchen machen. 22 Sportgeschäfte bauen in diesem Jahr ihre Stände auf, dazu kommen mehrere hundert Privatanbieter: Schüler und Familienväter, Hobbysportler und Vereinsskifahrer, die ihre abgelegte Ausrüstung loswerden wollen – und keine Standgebühr zahlen, wenn sie fünf oder weniger gleichartige Artikel anbieten. Die Preise? Verhandlungssache.

Alte Hasen wissen, dass frühe Vögel die besten Geschäfte machen: Wenn’s morgens um 11 Uhr offiziell losgeht, haben einige Besucher ihre Schnäppchen schon längst nach Hause getragen, einige Privatverkäufer sind dann schon mit den Preisen runtergegangen – und das gebrauchte Snowboard kostet dann keine 50 Euro mehr, sondern nur noch 35. Ohne Garantie, ohne Beratung durch den Fachmann, ohne Beleg.

Die gibt es nur bei den Profihändlern. Bei einem Ski-TÜV prüfen Experten, ob die Skier noch sicher sind – und stellen, gegen eine kleine Gebühr, die Bindung neu ein.

Dazu kommen in Emmendingen noch zwei Dutzend Essensstände. Logisch: Mehrere Tausend Besucher wollen ja auch verköstigt werden. Von 12 bis 17 Uhr haben dann auch noch die Geschäfte geöffnet – der Winter kann kommen.

von Patrik Müller