Ausstellung

Das Kunstmuseum Reutlingen stellt den französischen Künstler Damien Deroubaix aus

Kunstmuseum Reutlingen stellt den französischen Künstler Damien Deroubaix aus.

Der Mann ist, was hierzulande kein Deutscher von sich selbst laut behaupten dürfte: germanophil. Damien Deroubaix bewundert Gauguin und Velázquez, doch ein besonderes Verhältnis pflegt dieser Franzose zu der deutschen und deutschsprachigen Kultur. Zu Künstlern wie Dürer und Holbein, Beckmann, Heckel und Schiele. Studiert hat der in Paris und im elsässischen Meisenthal lebende Mittvierziger außer an der École des Beaux Arts in St. Etienne an der Karlsruher Kunstakademie, wo Heckel ja bekanntlich in den 50er Jahren lehrte.

"Headbangers Ball part 3: Alte Meister (Komödie)": Der Titel von Deroubaix’ Ausstellung im Kunstmuseum Reutlingen mixt Trash- mit Hochkultur, der Überschrift eines Schauspiels von Thomas Bernhard. Überhaupt prägt der Mix Deroubaix’ Kunst, technisch wie inhaltlich: In Collagen und Montagen mischt er Bildwelten verschiedener Kulturen oder kreuzt Sujets aus Mythologie und Religion mit Motiven aus Werbung, Film und Popkultur zu hypertrophen Findungen. "Für mich ist ein Bild dann erfolgreich, wenn alle Elemente so scharf und gewalttätig wie möglich sind, sei es in Bezug auf Farben, Komposition oder Texte", sagt er. Und: "Manchmal kombiniere ich bewusst Motive, die nichts miteinander zu tun haben. Ich habe schon immer ein wenig mit dem Absurden gespielt."

Themen seiner teilweise großformatigen Druckgrafiken, Bilder und Installationen auf drei Etagen im Spendhaus sind Krieg und Gewalt, Sex und Macht. In "Headbangers Ball" lässt er, der sich als Jugendlicher selbst gern auf den Mosh Pit wagte, Figuren von Dürer und Beckmann, einen afrikanischen Nagelfetisch und den Tod Pogo tanzen.

Termine: Kunstmuseum Reutlingen,
Burgstr. 9. Bis 1. März 2020,
Di bis So 11–18 Uhr, Do bis
19 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 15. November 2019

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