Zur Art Basel

Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein zeigt die Ausstellung "Food Shaping Kyoto"

Ernährungsgewohnheiten der Stadt und darüber hinaus Kultur, Design, Architektur und physische Struktur Kyotos zeigt eine Ausstellung im Vitra Design Museum in Weil am Rhein.

Während der diesjährigen Art Basel präsentiert das Vitra Design Museum in Weil am Rhein in Zusammenarbeit mit den Basler Architekten Shadi Rahbaran & Manuel Herz und dem KYOTO Design Lab die Ausstellung "Food Shaping Kyoto". Vom 7. bis 17. Juni werden die Ergebnisse mehrjähriger Forschungsprojekte und Workshops gezeigt, die seit 2015 in Kyoto stattfinden – einem der weltweit wichtigsten Zentren für Esskultur. Die einzigartigen Umweltbedingungen und die historische Entwicklung der Region prägen bis heute die Ernährungsgewohnheiten der Stadt und darüber hinaus Kultur, Design, Architektur und physische Struktur Kyotos.

Die Ausstellung "Food Shaping Kyoto analysiert zudem die Zirkulation von Nahrungsressourcen innerhalb der Stadtgrenzen sowie die wesentliche Verbindung zur ländlichen Umgebung und stellt dabei die oftmals getrennte Wahrnehmung von Stadt und Land in Frage: Wie ernährt sich eine Stadt? Wie werden Lebensmittel in einer Stadt produziert und verteilt? Und wie wirken sich diese Prozesse konkret auf die Stadt aus? Die Ausstellung umfasst eine Videoprojektion und Installationen, die speziell für den einzigartigen Präsentationsraum des Buckminster Fuller Dome entworfen und gebaut wurden.

Eine reiche Tradition und Kultur bei Lebensmitteln

Kyoto gilt als eine der globalen Hauptstädte der Esskultur. Ihre lange Geschichte als Sitz des japanischen Kaisers und eine außergewöhnliche Umwelt haben zur Herausbildung einer reichen Tradition und Kultur der Produktion und Distribution von Lebensmitteln geführt. Spezielle Gemüsesorten oder Speisen wie yuba (Tofublätter) und saba sushi (Sushi mit in Salz eingelegter Makrele) haben hier ihren Ursprung, ebenso die Produktion von hochwertigem Sake, dessen außerordentliche Qualität auf das weiche Grundwasser zurückzuführen ist.

Als Sitz des kaiserlichen Hofes entwickelte die Stadt zudem einzigartige Rituale der Esskultur: Die leichten Gerichte der "Kaiseki Cuisine" werden zum Beispiel zur traditionellen Teezeremonie gereicht. Für die Lebensmitteldistribution in Japan spielte der 1927 eröffnete "Kyoto Wholesale Market" eine bedeutende Rolle und wurde zum Vorbild für andere Städte. Der Nishiki Market im historischen Stadtzentrum Kyotos versorgt seit Generationen die breite Bevölkerung: Er ist nicht nur ein wichtiger lokaler Handelsplatz, sondern auch Produktions- und Exportzentrum für regionale Spezialitäten. So wird bonito (eine Fischart) auf dem Markt geräuchert, getrocknet und von hier aus weltweit exportiert.

Traditionelles dashimaki wird vor Ort zubereitet

Die Videoprojektion in der Ausstellung auf dem Vitra Campus lässt die Besucher in Orte wie den Wholesale Market oder den Nishiki Market eintauchen. Auf großen, kreisförmig angeordneten Tischen wird die Geschichte und Tradition der Lebensmittelproduktion in Kyoto und ihre Auswirkung auf die physische Gestalt der Stadt nachgezeichnet, große Regale präsentieren materielle Zeugnisse dieser Esskultur. Eine abgehängte Decke aus japanischem shoji-Papier verweist auf die transparenten Tofublätter, die in den traditionellen yuba-Produktionsstätten im Nishiki Market zum Trocknen aufgehängt werden.
Eröffnet wird "Food Shaping Kyoto" am Sonntag, 9. Juni, um 16 Uhr im Buckminster Fuller Dome auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein. Kumiko Tanaka, die als Chefköchin im Nishiki Market kocht, bereitet vor Ort traditionelles dashimaki zu. Das japanische Omelette besteht aus einer Mischung aus Ei und dashi, einem Sud aus braunem Seetang und Bonitoflocken, und wird in einer makiyakinabe genannten rechteckigen Pfanne unter konstantem Falten und Wenden hergestellt.
Weitere Informationen gibt es bei BZ Ticket
von bz
am Di, 04. Juni 2019 um 14:00 Uhr

Badens beste Erlebnisse