Der Beruf als Berufung

David Minuth zeigt sein erstes eigenes Stück bei den Schwarzwälder Puppenspieltagen.

Seit 30 Jahren sind seine Eltern mit der Freiburger Puppenbühne unterwegs. Nun steigt auch David Minuth ins Geschäft ein. Und tourt bei den "Schwarzwälder Puppenspieltage 2017" zwischen 28. Oktober und 5. November mit seinem Debüt "Kasper und die gestohlene Kuckucksuhr" durch die Region.

Wenn David Minuth über seine Arbeit als professioneller Puppenspieler spricht und stolz seine Puppen präsentiert, klingt Leidenschaft aus seiner Stimme. Man merkt: Er ist in seinem Element. "Erst wollte ich Bildhauer werden, habe dann aber doch Architektur studiert. Bald wurde mir klar, dass ich mit Kindern arbeiten will. Ich wurde Lehrer, aber schließlich bin ich dann doch dort gelandet, wo ich herkam", erzählte der Puppenspieler. Seine Eltern Karin und Johannes Minuth haben die Freiburger Puppenbühne gegründet; sie sind in ganz Deutschland unterwegs. David Minuth ist mit dem Puppenspiel aufgewachsen. Heute weiß der 31-Jährige: Es ist auch für ihn der einzig denkbare Beruf. "Ich habe das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Das Schöne am Puppenspielen ist das Freude Schenken", erklärt er. Ein weiterer Vorteil am Puppenspiel: "Die Kinder kommen freiwillig!"

Die Minuths schreiben alle Stücke selbst. Das erste Stück von David Minuth heißt "Kasper und die gestohlene Kuckucksuhr", und es ist sehr heimatverbunden. Da liegt es nahe, damit auch im Schwarzwald auf Reisen zu gehen. Gemeinsam mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH hat David Minuth die "Schwarzwälder Puppenspieltage 2017" ins Leben gerufen, in deren Rahmen er sein Debüt-Stück präsentieren wird. Die Premiere findet im Kino Lenzkirch statt, danach geht es noch in acht weitere Orte.

Es sind allerdings nicht nur die Stücke self-made, sondern einfach alles von den Puppen über die Kostüme bis zum Bühnenbild. "Wenn ich in meiner Werkstatt in Merdingen an einer neuen Puppe bastle, dann entsteht in meinem Kopf schon ihr Charakter, ihre Geschichte, ihr Wesen", erklärt er.

Für den Puppenspieler ist von Vorteil, dass er seine Kenntnisse aus seinen bisherigen Tätigkeiten nutzen kann. Dennoch sei es kein Beruf, den man in einer Ausbildung erlernen könne, sondern mehr eine Berufung. "Das Schönste daran sind die verschiedenen Rollen, in die ich schlüpfe, die Lebensfreude, die ich verbreiten kann, und die leuchtenden Gesichter der Kinder", sagt der Puppenspieler. Sein Geschäft ist eine Arbeit voller Freude, Fantasie und Liebe zum Detail.

Termine: "Kasper und die gestohlene Kuckucksuhr", für Kinder ab 4 Jahren, Sa, 28. Okt., Lenzkirch, Kurhaus, 16 Uhr; So, 29. Okt., Schluchsee, Kurhaus, 16 Uhr; Mo, 30. Okt., St. Peter, Festhalle,
16 Uhr; Di, 31. Okt., Grafenhausen, Hagehus, 16 Uhr. weitere Termine: http://mehr.bz/kaspkuck
von Katja Fuchs
am Fr, 27. Oktober 2017

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