Kunst

Die Geschichte des Knopf-Imperiums im Dreiländermuseum Lörrach

Geschichte des Knopf-Imperiums: Eine Ausstellung im Dreiländermuseum Lörrach.

Sie waren Postkartenmotive, die Kaufhäuser der Geschwister Knopf; die größeren jedenfalls in Städten wie Karlsruhe, Straßburg und Colmar. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte die jüdische Familie begonnen, ein veritables kleines Warenhaus-Imperium aufzubauen, zu dem 1918 rund 70 Filialen von Karlsruhe bis Luzern und von Straßburg bis Stuttgart und Ravensburg zählten. Hier gab es Artikel zu günstigen Preisen. Nach dem Vorbild Pariser Kaufhäuser, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in prachtvolle Kathedralen des Konsums verwandelten, legten die Geschwister wert auf eine repräsentative Architektur.

Das Dreiländermuseum Lörrach erzählt jetzt die Geschichte des "Knopf-Imperiums" – bis hin zu seiner Zerstörung. Die Nazis zwangen die Familie im Zuge der Zwangsarisierung, die deutschen Niederlassungen zu verkaufen – unter Wert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Erben wenigstens Teilhaber des Freiburger Warenhauses und seiner südbadischen Filialen. Die Kaufhäuser wurden später von diversen Konzernen übernommen.

Die Ausstellung fußt auf Recherchen des früheren BZ-Redakteurs Bernd Serger. Neben historischen Aufnahmen bietet sie Einblick ins Warensortiment um 1920. Dazu läuft als Endlosschleife Charlie Chaplins Film "Floorwalker".
Termin: Dreiländermuseum, Basler Straße 143, Lörrach. 28. Januar bis 1. Mai, Mi bis Sa 14-17, So 11-17 Uhr
von fro
am Fr, 22. Januar 2016

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